Die Rally der letzten Monate wurde genau mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten gezündet. Hierzulande ließen sich die Marktteilnehmer dann noch rund einen Monat länger Zeit und starteten die Rally erst Anfang Dezember. Seitdem zeigen die Aktienkurse klar nach oben und sind vor allem auch von der Hoffnung auf die angekündigten Steuersenkungen in den USA getrieben. Diese hatte Trump bereits im Wahlkampf versprochen und nach seiner Wahl noch einmal unterstrichen.
„Börsenliebling“ Trump
Wenngleich die Bilanz seiner bisherigen Amtszeit eher ernüchternd ausfällt und vor allem von zahlreichen Fettnäpfchen geprägt ist, in welche Trump immer wieder tritt, bleibt er offenbar doch der Liebling der Anleger. Anzeichen, dass Trump in Bedrängnis kommen könnte, quittiert der Aktienmarkt dann auch mit entsprechenden Abschlägen. Dies war in der abgelaufenen Woche sehr gut zu beobachten, als erstmals die Möglichkeit eines Amtsenthebungsverfahrens etwas lauter diskutiert wurde. Sollte es wirklich zu einem solchen Vorgehen kommen, dürfte der Aktienmarkt daher einen herben Rückschlag erleiden. Doch bereits die zunehmende Befürchtung um ein solches „Impeachment-Verfahren“ dürfte für klare Rücksetzer sorgen.
Trump ist eben Trump
Bereits im Wahlkampf zeigte Trump eine unübliche, sehr aggressive Vorgehensweise. Hatte man erwartet, dass er dieses Verhalten mit dem Amtseid ablegen würde, sah man sich getäuscht. Trump bleibt seiner Linie treu und poltert bevorzugt auch auf Twitter, wo der eine oder andere Berater ihm sicherlich den Rat geben würde, dass Schweigen bekanntlich doch Gold ist. Nun wird das Verhältnis Trumps zu Russland und diesbezüglich auch die überraschende Absetzung von FBI-Chef Comey untersucht. Sollte Trump hierbei in das Justizsystem zum eigenen Vorteil eingegriffen haben, würde auch das oben erwähnte Amtsenthebungsverfahren wahrscheinlicher werden. Bei britischen Buchmachern lässt sich bereits auf einen solchen Schritt wetten, die Quoten liegen mittlerweile bei über 50 Prozent. Was man sicherlich mit einem Schmunzeln wahrnehmen wird, sollte man bei seinen Anlagen durchaus nicht unberücksichtigt lassen. Da nicht davon auszugehen ist, dass sich Trump ändern wird, dürfte er auch in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder Anlass für klare Ausschläge am Aktienmarkt sein. Während diese noch zu Beginn des Jahres eher nach oben zeigten, hat sich die Richtung mittlerweile aber geändert.
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen
Stephan Feuerstein
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