ATX-Trends: Wienerberger und Verbund mit Zahlen - RHI heute Ex-Dividende (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Nach dem eher flauen Wochenauftakt zeigten sich die Investoren gestern risikofreudiger und brachten die wichtigsten europäischen Indices leicht in die Gewinnzone. Der EuroStoxx50 schloss 0,2% höher, der DAX verbuchte ein Plus von 0,4% und nähert sich der 13.000 Punkte Marke. Branchenseitig war in Europa der Rohstoffsektor am stärksten gefragt und stieg um 1,5%. Bankenwerte hingegen bildeten mit minus 0,4% das Schlusslicht. Novartis hat von der US-Gesundheitsbehörde eine Zulassung für ein Medikament zur Brustkrebsbehandlung erhalten und konnte 1,5% zulegen. Die Zahlen von Eon, vor allem der Ausblick, lockten die Anleger und der Titel schloss satte 4,3% höher.
     
  • Der ATX gliederte sich in das positive europäische Umfeld ein und konnte mehr als 0,6% zulegen. RHI war im Vorfeld der Unternehmensergebnisse gesucht und schloss 3,8% höher. AT&S rutschte hingegen 2,7% ab, der Leiterplattenhersteller vermeldete mit den Zahlen weitere Probleme mit  dem Werk in China und verbuchte dadurch einen Verlust. Stärkster Titel in Österreich war wieder Warimpex , das Immobilienunternehmen konnte den starken Vortagstrend fortsetzen und legte weitere beeindruckende 7,5% zu.
     
  • Ohne klaren Trend verlief der Handel in den USA, am Tagesende stand ein leichtes Minus für Dow Jones und S&P500, der Nasdaq -Index konnte leicht zulegen. Das Interesse der Investoren richtete sich wieder vermehrt auf die Geldpolitik, derzeit preisen die Märkte eine Zinserhöhung im Juni mit einer Wahrscheinlichkeit von 83% laut einer Studie der CME-Group ein. Unter den Einzelwerten sorgte Apple erneut für Aufsehen, nachdem bekannt wurde dass Warren Buffett seinen Anteil verdoppelt hatte, konnte der Titel mehr als 0,6% zulegen. Tesla verteuerte sich um 4,6%, dem Unternehmen verhalfen Gerüchte, wonach Apple an dem Elektroauto-Hersteller interessiert sein könnte. Und das Pharmaunternehmen Valeant konnte gar 24,1% zulegen, nachdem das Unternehmen den Ausblick deutlich nach oben revidiert hatte.
     
  • Nach wie vor nicht von der Stelle kommt der Ölpreis, gestern gab es wieder ein deutliches Minus. Brent und WTI schlossen beide rund 1,2% schwächer. Die Bereitschaft der beiden großen Ölförderländer Saudi-Arabien und Russland zu einer Verlängerung der derzeit geltenden Fördergrenze geht am Markt derzeit weitgehend vorbei. Gold musste weiter abgeben, zunehmende Risikofreude und steigender US-Dollar führten zu einem Tagesminus von 0,4% für das Edelmetall. Durch die jüngsten Verluste ist Gold auch in eine charttechnisch gefährliche Situation geraten, nachdem einige wichtige Unterstützungen nicht gehalten werden konnten. Der Euro gab weiter gegen den US-Dollar ab, nachdem die Gemeinschaftswährung nach dem französischen Wahlergebnis an der 1,10-Marke zum US-Dollar gestreift hatte, ging es gestern kontinuierlich nach unten. Auftrieb bekam der US-Dollar von der Hoffnung auf eine Zinserhöhung. Am Abend handelte das Währungspaar unter 1,09.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Märkte unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schliessen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite ist es relativ ruhig. Von der Unternehmensseite meldeten heute Früh Axa (leicht über Erwartungen), Eni (leicht über Erwartungen) und ING Bank (leicht über Erwartungen)  In Österreich meldeten Verbund und Wienerberger Zahlen (Details siehe unten).

UNTERNEHMEN


Wienerberger

legte heute die Ergebnisse für das erste Quartal 2017 vor. Der Umsatz lag mit €659,6Mio. um knapp 8% über dem Vorjahreswert. Dies ist vor allem auf einen deutlichen Anstieg des Absatzes im Ziegelbereich zurückzuführen, wo ein Plus von 9% verzeichnet werden konnte, während der Bereich Pipes & Pavers Europe um 4% wuchs. Das EBITDA lag mit €46,1Mio. um 15% über dem Vorjahreswert, während das operative EBIT bei €-1,4Mio. lag nach €-7,4Mio. im Vorjahr. Im traditionell schwachen ersten Quartal konnte der Verlust auf €-17,5Mio. eingegrenzt werden nach €-23,9Mio. im Vorjahr. Der Ausblick für das Gesamtjahr blieb großteils unverändert: Wienerberger sieht nach wie vor leichtes Wachstum bei der Neubautätigkeit, während Renovierungsinvestitionen nach wie vor schwächeln dürften. Im Infrastrukturmarkt rechnet man weiterhin mit gutem Wachstum in West- und Osteuropa. Insgesamt geht die Firma nach wie vor von einer organischen Steigerung des EBITDA um 9% YoY aus.

Umsatz: €659,6Mio. (629,4e); EBITDA: €46,1Mio. (54,5e); EBIT: €-1,4Mio. (-7,8e); Nettoergebnis: €-17,5Mio. (-18,1e)

Verbund

Der heimische Stromversorger legte im Q1/17 solide Ergebnisse vor und erhöhte die Jahresprognose. Der Umsatz lag mit €810,2Mio. um 0,5% über dem Vorjahreswert. Dabei wurde die geringere Wasserführung vor allem durch einen höheren Beitrag aus thermischen Kraftwerken und Windenergie kompensiert. Daneben konnte das Unternehmen stark von Schwankungen am Strommarkt profitieren, die zu einem höheren Absatz an Flexibilitätsprodukten führten. Dementsprechend konnte das EBITDA um 6,5% gesteigert werden auf €227,5Mio. während das EBIT bei €141,3Mio. lag nach €129,4Mio. im Vorjahr. Das Nettoergebnis konnte auf €93,5Mio. angehoben werden nach €82,4Mio. Aufgrund der guten Ergebnisentwicklung im Q1/17 hebt der Verbund seine EBITDA Prognose für das FY17E auf €830Mio. an (bisher: €800Mio.; Bloomberg Konsensus: €838Mio.), das Konzernergebnis wird bei €300Mio. gesehen (bisher: €280Mio.; Bloomberg Konsensus: €295,8Mio.).

Umsatz: €810,2Mio. (793,4e); EBITDA: €227,5Mio. (227,7e); EBIT: €141,3Mio. (140e); Nettoergebnis: €93,5Mio. (88,6e)

RHI

handelt heute ex-Dividende in Höhe von €0,75 pro Aktie.



(10.05.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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