ATX-Trends: AT&S legte gestern nachbörslich die Zahlen vor (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Die erhoffte Erleichterungsrallye nach dem Wahlsieg Macrons blieb gestern aus, die Märkte in Europa kamen nur schwer von der Stelle und schlossen allesamt mit einem leichten Minus. Aus Branchensicht waren in Europa Immobilienwerte mit einem Wertzuwachs von rund 1,2% am stärksten gefragt. Schlusslicht waren Papiere von Bergbauunternehmen, die rund 1,1% einbüßten, nachdem Analysten von Goldman Sachs sich negativ zu dem Sektor geäußert hatten. Heute sollten wieder Unternehmensberichte im Mittelpunkt des Interesses stehen, eine Reihe bedeutender Unternehmen wie beispielsweise Commerzbank , Continental und Münchner Rück werden Zahlen vorlegen.
     
  • Der ATX schloss gestern quasi unverändert und verzeichnete ein Minus von 0,1%. Ein Nebenwert verzeichnete stärkere Kursbewegungen: die sehr soliden Zahlen der Polytec kamen sehr gut an, die Aktie stieg um 4,5%. Der potentielle Merger zwischen CA Immo und Immofinanz animierte wieder mehr Investoren zu Käufen, CA Immo stieg um 2,8%, Immofinanz stieg um 1,9%. Verkauft wurden RBI (-3,4%) und voestalpine (-2,0%).
     
  • Auch in den USA war nur wenig Bewegung zu vermerken, der Handel plätscherte angesichts fehlender Impuls relativ lustlos dahin, am Ende stand ein mageres Plus für alle drei großen Indices, wobei der Nasdaq -Index aber wieder einen neuen Höchststand erreichen konnte. Unter den Einzelwerten sorgten Apple -Aktien für großes Aufsehen. Sie gewannen am Montag als Spitzenreiter im Dow 2,7% und errichten eine Marktkapitalisierung von mehr als 800 Milliarden Dollar. Warren Buffett hatte öffentlich darüber gestaunt, welch hohes Ansehen der iPhone-Hersteller bei seinen Kunden genieße.
     
  • Öl erholte sich nur kurz, nach wie vor stand die Sorge um eine Überversorgung im Vordergrund. Nach einer anfänglichen Stärke kamen die Preise wieder zurück, WTI schloss 0,1% tiefer, Brent ebenso. Gold konnte auch nicht profitieren und schloss nach ruhigem Handel nahezu unverändert. Und auch der Euro fand  durch die französische Wahl nicht wirklich Unterstützung und gab im Tagesverlauf kontinuierlich ab um dann am Abend bei 1,093 zu handeln.

     
  • Vorbörslich sind die europäischen Märkte unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schliessen mehrheitlich leicht im Minus. Von der Makroseite ist es heute relativ ruhig. Von der Unternehmensseite meldeten heute Früh Commerzbank (über Erwartungen), E.ON (leicht unter Erwartungen) und Munich Re (im Rahmen der Erwartungen)  In Österreich meldete AT&S gestern Abend Zahlen (Details siehe unten).

UNTERNEHMEN


AT&S

Der heimische Leiterplattenhersteller legte gestern nachbörslich FY16/17 Ergebnisse vor, die vor allem vom Hochlauf des neuen Werkes in China geprägt waren. Der Umsatz konnte um 6,8% gesteigert werden auf €814,9Mio., das EBITDA sank jedoch auf €130,9Mio. nach €167,5Mio. im Vorjahr. Neben €71,2Mio. an Anlaufkosten für das neue Werk belastete zusätzlich der anhaltende Preisdruck bei mobilen Endgeräten. Das bereinigte EBITDA lag mit €194,8Mio. um 8,1% über dem Vorjahreswert. Das EBIT sank aufgrund der höheren Abschreibungen auf €6,6Mio. nach €70,4Mio. im Vorjahr, das Konzernergebnis rutschte mit €-22,9Mio. sogar in die Verlustzone, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von €56Mio. erwirtschaftet wurde. Auch das Geschäftsjahr 2017/18 dürfte stark vom Hochlauf des Werkes in China beeinflusst werden. Der Umsatz soll daher um 10-16% über dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres liegen, während die EBITDA-Marge bei 16-18% gesehen wird. Darüber hinaus sollten höhere Abschreibungen das EBIT mit ca. €25Mio. belasten.

Umsatz: €814,9e. (802,7e); EBITDA: €130,9Mio. (126,2e); EBIT: €6,6Mio. (-3,6e); Nettoergebnis: €-22,9Mio. (-23,1e)



(09.05.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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