ATX-Trends: Polytec zum Geschäftsjahr 2016 - Immofinanz mit Einigung im Immoeast-Rechtsstreit (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Die wichtigsten europäischen Indices beendeten den gestrigen, impulsarmen Handelstag mit einem leichten Abschlag. Die Nachrichtenlage war eher dünn, und der Markt wartete auf Neuigkeiten aus den USA. Das heutige Treffen zwischen dem amerikanischen und dem chinesischen Präsidenten könnte neue Impulse verleihen. Schwächster Sektor europaweit waren gestern wieder die Automobilproduzenten, die 1,0% nachgaben. Am besten performte der Immobiliensektor mit einem  Plus von 0,7%. Syngenta konnte 0,9% zulegen, nachdem das chinesische Staatsunternehmen ChemChina zwei wichtige Hürden beim Kauf des Schweizer Agrarchemie-Konzerns genommen hat. In London litten die Aktien von AstraZeneca unter einer Abstufung durch die UBS und gaben knapp 2,0% nach.
     
  • Der ATX erwies sich auch gestern wieder als Outperformer und konnte gegen das europäische Umfeld nahezu 0,9% zulegen. Als Zugpferd erwies sich die OMV , die vom in den letzten Tagen stärkeren Ölpreis profitieren konnte,  mit einem Plus von knapp 3,4%,. Aus dem gleichen Grund konnte auch Schoeller-Bleckmann 2,0% zulegen. Stärkster Gewinner im ATX war aber der Flughafen Wien mit einem Plus von mehr als 4,0%. Verbund schwächte sich hingegen um 0,7% ab, das Energieunternehmen geht von weiteren Rückgängen der Strom-Großhandelspreise aus. Negative Vorzeichen präsentierten die Banken,  Erste Group   musste ein Minus von 0,8% verbuchen.
     
  • Der Handel in den USA war geprägt von der Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung. Darin wurden deutliche Signale für eine Verringerung der aufgeblähten Bilanz gegeben. Die Reinvestitionspolitik soll nach Meinung der meisten Mitglieder im Jahresverlauf angemessen werden. Bis jetzt wurden Zinsen und Tilgungen der von der Fed gehaltenen Papiere reinvestiert worden, so dass das Investitionsvolumen unverändert blieb. Die großen Indices schlossen allesamt im Minus, wenngleich sich die Verluste durchaus in Grenzen hielten.
     
  • Der Ölpreis legte zunächst stark zu, konnte aber die Gewinne dann nicht halten und schloss mit einem leichten Plus. Brent verteuerte sich um 0,2%, WTI um 0,1%. Der zwischenzeitliche Anstieg wurde mit neuen Daten zu den Lagerbeständen erklärt. Während durch API in der vergangenen Woche ein Rückgang der Lagerbestände gemeldet worden war, zeigten die offiziellen Regierungsdaten dagegen einen Anstieg der Bestände. Gold hatte zwar im Tagesverlauf einige Schwäche gezeigt, am Abend schloss das Edelmetall nahezu unverändert zum Vortag. Der Euro musste zur Wochenmitte leichte Abgaben hinnehmen, konnte sich aber im späten Handel erholen und notierte am Abend bei 1,0663 zum US-Dollar. Zwischenzeitlich hatte der Dollar Stärke gegen alle wichtigen Währungen gezeigt, musste dann aber wieder Rückgänge hinnehmen.
     
  • Vorbörslich sind die europ. Märkte leicht negativ indiziert. In Asien schließen die Märkte mehrheitlich im Minus. Von der Makroseite ist es relativ ruhig. Von der Unternehmensseite meldete Polytec Zahlen  (Details siehe unten). Nachbörslich meldet Immofinanz Zahlen.

UNTERNEHMEN

Polytec

legte heute Morgen den Geschäftsbericht für das Jahr 2016 vor, nachdem bereits im Jänner vorläufige Ergebnisse vorgelegt wurden. Der Umsatz konnte um 3,8% gesteigert werden auf €650,4Mio., während das EBITDA mit €80,1Mio. gar um 34,2% zulegen konnte. Das EBIT verbesserte sich um 43,3% auf €52,4Mio. während das Nettoergebnis auf €36,3Mio. stieg nach €23,7Mio. im Vorjahr. Während der Bereich Personenkraftwagen die Umsätze leicht steigern konnte um 1,3% ist der Großteil des Anstiegs auf die Sparte Non-Automotive zurückzuführen, wo der Umsatz um 33,1% anzog auf €77,6Mio. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung bei Großkunden geht Polytec auch für das Jahr 2017 von einer weiteren kleinen Steigerung bei Umsatz und operativem Ergebnis aus.

FY16: Umsatz: €650,4Mio. (Vj.: 626,5); EBITDA: €80,1Mio. (Vj.: 59,7); EBIT: €52,4Mio. (Vj.: 36,5); Konzernergebnis: €36,3Mio. (Vj.: 23,7)

Immofinanz AG

 gab gestern nachbörslich bekannt, dass sie eine Einigung im Rechtsstreit mit den ehemaligen Immoeast Aktionären erzielen konnte. Dabei erhalten die Immoeast Aktionäre eine Abfertigung von 0,088 Immofinanz Aktien für jede Immoeast Aktie. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf ca. €54Mio. (unter Annahme eines Preises von €1,8/Aktie). Neben Treasury Shares soll diese Abfindung durch die Ausgabe von ca. 18,7 Mio. neuen Aktien finanziert werden, was ca. 1,8% des derzeitigen Grundkapitals entspricht. Die Entscheidung muss noch vom Handelsgericht in Wien bestätigt werden, für die Einbuchung der Aktien ist aktuell der 1. Juni 2017 vorgesehen.



(06.04.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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