ATX-Trends: OMV mit mehreren wichtigen Transaktionen (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Ein gemischter Wochenausklang war an den europäischen Börsen zu vermelden. Der DAX hielt sich auf hohem Niveau und konnte die 12.000 Punkte Marke verteidigen, ging allerdings mit einem Minus von knapp 0,3% aus dem Handel am Freitag. Am Nachmittag wurde der deutsche Leitindex vor allem durch die Aktien der Deutsche Bank ins Minus gezogen. Eine Bloombergmeldung, di e am Abend durch das Unternehmen bestätigt wurde, verschreckte die Investoren und sorgte für eine scharfe Kurskorrektur. Der Meldung zu Folge bleibt eine Kapitalerhöhung nach wie vor eine Option, worauf der Kurs des Unternehmens mit einem Minus von 1,3% aus dem Handel ging. Gestern bestätige der Aufsichtsrat der Deutsche Bank eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Mrd. Euro durchzuführen. Die Aktie ist heute vorbörslich über 9% tiefer indiziert. Die übrigen europäischen Börsen konnten dagegen den Freitag mit einem positiv Vorzeichen beenden, der französische Leitindex CAC 40 schloss ebenso wie der EuroStoxx 50 mit einem Plus von 0,6%. Neueste Umfragen zum französischen Urnengang sahen erstmals Emmanuel Macron in Führung, was den Investoren Mut verlieh. In der kommenden Woche steht mit dem Sentix Index am Montag der erste Stimmungsbarometer für den Monat März am Programm. Weiters werden mit den Zahlen zur Industrieproduktion in Deutschland und Spanien am Mittwoch sowie in Frankreich am Freitag die ersten aussagekräftigen realwirtschaftlichen Daten für das erste Quartal bekanntgegeben. Merklich ruhiger wird bereits die Berichtssaison, in der kommenden Woche werden unter anderem Adidas , Beiersdorf und die Deutsche Post am Mittwoch, Carrefour, Hugo Boss , Linde und Merck am Donnerstag berichten.
     
  • Der ATX musste zum Wochenausklang knapp 0,5% abgeben. Zu den Gewinnern zählten Uniqua, die sich nach den zuletzt schwachen Börsentagen deutlich erholen konnten und mit einem Plus von 1,8% ins Wochenende gingen. Ebenfalls mit deutlichem Zuwachs von 1,5% Zumtobel , wo der Aufwärtstrend der letzten Tage fortgesetzt wurde. Auf der Verliererseite war Andritz dominierend, das Unternehmen gab knapp 2,4% ab, die vorgelegten Zahlen hatten doch bei dem einen oder anderen für Enttäuschung gesorgt, vor allem der Auftragseingang blieb unter den ohnehin schon niedrig angesetzten Erwartungen.. Einen deutlichen Verlust von knapp 2% gab es auch für Verbund , hier entschlossen sich anscheinend einige Investoren Gewinne mitzunehmen. In der kommenden Woche werden in Österreich einige Unternehmen Zahlen vorlegen, den Anfang macht Zumtobel am Dienstag, am Mittwoch meldet dann Verbund, am Donnerstag die Post und Uniqua.
     
  • In den USA gab es am Freitag kaum Veränderung. Mit einiger Spannung wurde die Rede von Janet Yellen erwartet, die ebenfalls andeutete, dass die Fed bereit sie, ihren Leitzins bereits im März zu erhöhen. Zudem machte sie deutlich, dass die Fed zu weiteren Zinserhöhungen im Jahresverlauf für den Fall bereit ist, dass sich die Wirtschaft in den USA wie erwartet entwickelt. Nach der Yellen-Rede tritt nun die obligatorische Schweigeperiode in Kraft, so dass von der US-Notenbank bis zu deren Sitzung am 14. und 15. März nichts mehr zu hören sein wird. n den Aktienmärkten wird die Zinserhöhungsspekulation - anders als sonst üblich - positiv gesehen, weil sie als Beleg für den guten Zustand der US-Konjunktur gilt. Dies unterstrich auch der robust und besser als gedacht ausgefallene Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor. Den Datenkalender in den kommenden Tagen wird in den USA der Arbeitsmarktbericht am Freitag dominieren. Bei einem einigermaßen guten Ergebnis wird es die Fed schwer haben, ein Belassen des Leitzinses zu verteidigen.
     
  • Am Ölmarkt kam es nach dem Preisrückgang am Vortag zu einer Erholung. Auch die bereits die siebte Woche in Folge gestiegene Zahl an Ölförderstellen in den USA änderte an der positiven Tendenz nichts. Der Preis für ein Barrel WTI legte zum US-Settlement um 1,3 Prozent auf 53,33 Dollar zu. Für Brent ging es um 1,5 Prozent auf 55,90 Dollar nach oben. Gold litt unter der Aussicht auf steigende Zinsen und ging mit einem Minus von 0,5% aus dem Handel, auf Wochensicht gab es für das Edelmetall einen Rückgang von 2,5%. Der Dollar reagierte zwar zunächst positiv auf die Yellen-Aussagen, gab in der Folge allerdings deutlich nach. Die Fed-Chefin habe Spielraum gelassen um einen Zinsschritt möglicherweise noch hinauszuzögern, war die Ansicht einiger Devisenhändler. Der Euro erholte sich zum Greenback und lag im späten US-Handel bei 1,0618 Dollar und damit gut 1 Cent über dem Niveau des Vorabends.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht negativ indiziert. In Asien schließen die Börsen uneinheitlich. Von der Makroseite werden heute US-Industriedaten gemeldet. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMEN

OMV

Der heimische Energiekonzern gab am Wochenende mehrere wichtige Transaktionen bekannt. Einerseits wurde Petrol Ofisi, die unter anderem das türkische Tankstellennetz der OMV betreibt, für €1,4Mrd. an Vitol verkauft. Im Rahmen dieser Transaktion sollen zusätzliche Abschreibungen von €186Mio. verbucht werden. Andererseits gab die Firma bekannt sich an einem der größten Gasfelder Russlands zu beteiligen. Die OMV erwirbt eine 24,99% Beteiligung am sibirischen "Juschno Russkoje" Feld vom deutschen Energiekonzern Uniper , der Kaufpreis beträgt €1,8Mrd. Das Feld dürfte eine Plateuproduktion von 100kboe/d habe, wodurch die Produktion der OMV auf über 400kboe/d steigen würde. Aufgrund der niedrigen Produktionskosten des Feldes würden die operativen Produktionskosten auf unter €10/boe sinken. Die erwartete Capex soll bei nur €20Mio. bis zum Ende der Lizenz Im Jahr 2043 liegen.



(06.03.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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