Es scheint sich schon fast zur berühmten „neverending story“ zu entwickeln. Wer gedacht hatte, dass das Thema Donald Trump nach der entschiedenen US-Wahl wieder aus dem Blickfeld der Anleger wandert, sieht sich eines Besseren belehrt. So hat Trump den Übergang vom Wahlkampf zum Amt des Präsidenten offenbar noch nicht ganz gefunden. Mit seiner auf Krawall gebürsteten Vorgehensweise stößt er reihenweise andere Menschen vor den Kopf und sorgt damit vor allem für Ängste und Unsicherheit. Dies zeigt sich auch beim Börsenhandel, der nach einem kurzen, freudigen Anstieg zum Jahreswechsel seitdem stagniert.
Saisonal alles im Rahmen
Aus saisonaler Sicht ist jedoch noch alles im Rahmen. So ist sogar bis in den März hinein mit einer Fortsetzung einer eher überschaubaren Seitwärtsphase zu rechnen. Wenngleich neben vielen Volkswirten auch bekannte Investoren wie Warren Buffett oder George Soros aufgrund der Vorgehensweise Trumps die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, sieht beispielsweise Soros zumindest kurzfristig sogar einen positiven Impuls durch die von Trump angekündigten Maßnahmen. So könnte dies den konjunkturellen Aufschwung kurzfristig durchaus unterstützen. Mittel- bis langfristig dürften die Folgen der Abschottungspolitik aber einen umso größeren Schaden mit sich bringen, der dann auch rasch den kurzfristigen Anstieg überdeckt.
Euro & Gold – die heimlichen Gewinner?
Obwohl der US-Dollar nach den bereits erfolgten Zinsanhebungen in den USA sowie der Ankündigung weiterer Zinsschritte durch FED-Chefin Yellen nach den volkswirtschaftlichen Zusammenhängen eigentlich fester tendieren sollte, verliert er momentan gegenüber dem Euro an Boden. Auch dies ist auf Dampfplauderer Trump zurückzuführen und verdeutlicht sehr schön das schwindende Vertrauen der internationalen Investoren. Damit richtet sich der Blick wieder auf Gold, da das Edelmetall immer in Krisenzeiten einen ordentlichen Nachfrageschub erfährt. Sollte Trump seine Abschottungspolitik tatsächlich wie angekündigt durchziehen und weiterhin jegliche diplomatische Gepflogenheiten ignorieren, sollte eine steigende Nachfrage nach der „Krisenwährung“ Gold nicht überraschen. Kurzfristig könnte sich daher der eine oder andere Rücksetzer noch einmal als attraktive Einstiegsgelegenheit erweisen.
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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