Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern (Stephan Feuerstein)

Eine berühmte Aussage von dem ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer war: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“. Eine ganze Reihe an Politikern scheint sich an dieser Weisheit zu orientieren und neuerdings gliedert sich offensichtlich auch der neue US-Präsident Donald Trump in diese Reihe ein. Dies ist insofern durchaus auch nachvollziehbar, da die Versprechen und Ankündigungen, die er im Wahlkampf gemacht hat, der Realität nicht standhalten. Als Präsident möchte er „präsidialer“ sein als im Wahlkampf und das bedeutet auch in einem großen Maße kompromissbereit. Denn er braucht die Republikaner genau so, wie sie ihn brauchen, und da müssen beide Seiten daher aufeinander zugehen. Man darf daher gespannt sein, was aus den vielen vollmundigen Ankündigungen letztendlich wirklich in die Tat umgesetzt wird. Interessanterweise scheint dieser Politikstil aber immer mehr auf dem Vormarsch zu sein. Im Hinblick auf den Brexit wurde auch sehr viel Unsinn erzählt, so dass die gutgläubigen Bürger letztendlich doch von der Realität überrollt worden sind. Möglicherweise wird es daher auch in den USA eine weitere Lehrstunde sein, wie man Politikverdrossenheit weiter voranbringen kann.

Der Würfel ist gefallen...

Auch wenn viele US-Amerikaner nicht mit dem neuen Präsidenten einverstanden sind, werden die teilweise gewalttätigen Proteste nichts am Ergebnis ändern können. Und auch die Hoffnung, dass der eine oder andere Wahlmann sich doch gegen eine Stimme für Trump entscheidet, ist nicht viel mehr als der allerletzte Strohhalm, an den sich die Trump-Gegner klammern. 
Anstatt der Vergangenheit nachzutrauern und auf eher unwahrscheinliche Dinge zu hoffen, bietet es sich vielmehr an, einmal genauer darauf zu achten, was die Welt in den nächsten vier Jahren unter Trump zu erwarten hat. Die Hoffnung ruht jedenfalls darauf, dass unter Trump die Zinsen wieder steigen (gut für die Banken). Mit der Bekenntnis, dass er doch an der Gesundheitsreform des noch amtierenden Präsidenten Obama festhalten wollte, hat er auch bereits einen Impuls in Richtung Gesundheitswesen und Pharma gesetzt. Auch wenn der eine oder andere Anleger einem Investment in die Waffenindustrie ablehnend gegenübersteht, ist nicht davon auszugehen, dass dieser Bereich unter Trump mit deutlichen Einschnitten zu kämpfen hat. 
Es gilt nun also, sich auf die Möglichkeiten der Zukunft zu konzentrieren und weniger dem „hätte“ und „wenn“ der Vergangenheit nachzutrauern. Dies hat auch bereits die hohe Politik erkannt, was an der Wortwahl des einen oder anderen Oberhauptes zu erkennen ist. Auch hier lässt sich das eingangs erwähnte Zitat von Adenauer einmal mehr beobachten.


Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
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(15.11.2016)

Hillary Clinton, Bernie Sanders, Donald Trump Socken by Christian Röhl


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Stephan Feuerstein

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