ATX-Trends: RZB weitet Uniqa-Anteil aus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Das Szenario eines Siegs von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen prägte gestern das Geschehen an den Märkten. Während die Aktienkurse stärker nachgaben, profitierte der Euro von einem Schwächeanfall des Dollar. In einer neuen ABC-Umfrage lag erstmals seit langem wieder Trump vor Hillary Clinton. "Bei Clinton ist absehbar, was kommt, bei Trump eben nicht", sagten Analysten. Ein Trump-Sieg würde zu hoher Unsicherheit führen, und zwar auch in der Wirtschafts-, Finanz- und Handelspolitik. Auf der Aktienseite blies der festere Euro vor allem den exportorientierten Werten ins Gesicht.  Mit BP und Royal Dutch Shell legten zwei große Ölkonzerne ihre Berichte für das dritte Quartal vor. Shell verdiente rund 1 Milliarde Dollar mehr als Analysten erwartet hatten. Der Kurs stieg um 2,9%. Auch BP übertraf die Gewinnschätzungen, der Kurs verlor aber 4,5%. Diverse Analysten  kritisierten, dass hier Steuereffekte zum Tragen gekommen seien. Fraport gewannen 4% nach einem Bericht, nachdem Ryanair künftig von Frankfurt fliegen will. Für die Lufthansa ist das Auftreten auf ihrem Heimat-Hub dagegen nachteilig", sagten Analysten. Lufthansa gaben 1,5% ab. In Wien war gestern die Börse aufgrund des Feiertags geschlossen.
     
  • An der Wall Street kam es gestern aufgrund der neuen Umfrage zu den US-Präsidentschaftswahlen zu Verlusten, dagegen fielen die Konjunkturdaten recht solide aus. Überraschend gute chinesische Konjunkturdaten wurden ignoriert , die amerikanische Daten waren gemischt. Die US-Bauausgaben fielen niedriger aus als erwartet, der ISM-Index für die Produktion lag minimal unter der Prognose. Dabei fielen die Subindizes Preise und Beschäftigung allerdings stark aus, was der US-Notenbank Spielraum für eine Zinserhöhung im Dezember gibt, die aber ohnehin weitgehend eingepreist ist.
     
  • Die amerikanischen Notenbanker tragen nur ungern im Vorfeld von US-Wahlen mit einer Zinsanhebung zu den Turbulenzen bei. Heute werden sie den Leitzins daher wahrscheinlich unverändert lassen und dafür eine Anhebung im Dezember ins Visier nehmen. Die Herausforderung wird sein, zu entscheiden, wie deutlich sie einen Zinsschritt für ihre letzte Zusammenkunft in diesem Jahr am 13. und 14. Dezember ankündigen werden. Glaubt man den Märkten, ist ein deutlicher Warnschuss womöglich gar nicht nötig: Händler am Terminmarkt glauben, dass im Dezember mit einer Wahrscheinlichkeit von 74% eine Zinsanhebung kommen wird. Im Vergleich zum September dürfte sich im November wenig verändert haben. Schon damals hatten Fed-Vertreter gesagt, dass eine Zinsanhebung immer sinnvoller erscheine, dass man jedoch trotzdem noch auf weitere positive Signale aus der Wirtschaft warten werde. Einer Zinsanhebung bei der Fed-Sitzung am Mittwoch, nur eine Woche vor dem Wahltag, messen Investoren nur eine Wahrscheinlichkeit von 9 Prozent zu. Angesichts der Arbeitslosenquote von konstant 5% und einer Inflation unter dem Zielwert von 2% ist die Fed nicht in Eile.
     
  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite steht das Ergebnis der Fed-Sitzung heute im Fokus. Von der Unternehmensseite ist es heute relativ ruhig.

UNTERNEHMEN

RBI

Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) meldete Montagabend, dass sie mit Genehmigung des Aufsichtsrats den Erwerb von Anteilen der UNIQA Insurance Group AG in Höhe von insgesamt 2,24% von der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, der Raiffeisen-Landesbank Steiermark und der Raiffeisenlandesbank Kärnten beschlossen hat. Gemeinsam mit dem im Juli bekanntgegebenen Verkauf würde die RZB daher eine Beteiligung an der UNIQA von insgesamt rund 10,87% halten. Mit dem Erwerb sollen die UNIQA-Anteile der Raiffeisen Bankengruppe in der RZB gebündelt und die Beteiligungsstruktur der Tochterunternehmen weiter vereinfacht werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Umsetzung soll noch im Jahr 2016 erfolgen.



(02.11.2016)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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