Sommerrallye. Haben Sie das schon gehört? Wirklich? Ja, klar, in der vergangenen Woche ist diese über so gut wie jeden Medien- und Analysekanal gepredigt worde.
Dann haben Sie das sicher auch schon gehört: „Sell in May and go away“. Manchmal mit dem wohlmeinenden Nachsatz: „But don’t forget to come back in September.“
Also was denn nun? Sommerrallye, Herbstrallye, nicht zu vergessen die Frühjahrsrally und natürlich die Jahresend-Rallye.
Dazu kommen Notenbanken. Hier kann man die Deutung ohnehin in die Richtung drehen, die einem gerade passt. Senken die Banken die Zinsen, ist das gut für Aktien – wie man in jedem Lehrbuch für Erstsemestrige lesen kann … bis zu welchem Zeitpunkt das wirklich stimmt, sei dahingestellt. Senken die Notenbanken die Leitzinsen nicht, sondern signalisieren möglicherweise noch dazu eine Anhebung, dann ist das ebenso phantastisch, weil es bedeutet, dass die Konjunktur zu brummen beginnt, die Unternehmensgewinne steigen werden ... Sie wissen schon, worauf das hinausläuft.
Es sind also extrem viele Positiv-Mythen in Umlauf, die Frage ist nur: Halten sie was sie versprechen? Um bei den Fakten zu bleiben: Die Aktienmärkte wirken derzeit weder besonders günstig, noch besonders teuer. Auch die Projektionen für 2017 für die diversen KGVs sehen nicht furchteinflößend hoch aus. Nur – was, wenn hier einige Dinge noch nicht eingepreist sind?
Sparen, sparen, sparen …
Jegliche Sorge also mit Blödsinn gleichzusetzen? So scheint es: Man braucht ja nur auf die konjunkturabhängige Siemens zu blicken, die mir ihrem Sensationsergebnis Freund und Feind überrascht hat. Allerdings lohnt ein zweiter Blick auf die Zahlen: Denn was etwa Analysten wie Günther Hollfelder von der Baader Bank beeindruckt hat, ist, dass der Elektrokonzern trotz eines herausfordernden Marktumfeldes beim Gewinn je Aktie positiv überrascht habe. Ein Grund dafür sei, dass die Münchener ihre Kosten haben senken können. Dementsprechend habe der Konzern nun auch die Latte für den Gewinn in diesem Geschäftsjahr unerwartet hoch gelegt. Aus Marktsicht hat der Analyse natürlich vollkommen recht: Wenig begeistert die Märkte mehr als eine solide Effizienz-Story. Volkswirtschaftliches Wachstum funktioniert aber anders.
Zitternde Hände in London
Makroökonomischen Druck wird es auch aus Großbritannien geben. Wir haben das schon einmal argumentiert, am Donnerstag, den 4. August hat uns die BoE in einem zweiten Anlauf bestätigt: Sie hat den Leitzins zum ersten Mal seit 2009 reduziert – und zwar von 0,50 Prozent auf 0,25 Prozent verringert. Gleichzeitig hat sie signalisiert , dass sie noch dieses Jahr zu einer weiteren Senkung bereit sind. Dazu weitet die Notenbank ihr Wertpapierkaufprogramm aus. Das angepeilte Gesamtvolumen wird von derzeit 375 Milliarden Pfund auf 435 Milliarden Pfund erhöht.
Zuversicht klingt anders.
Wir gehen deshalb von einer Schwäche für Aktien aus, sei es Dow, DAX oder ATX – wollen hier aber nicht naiv nur auf makroökonomische Daten verweisen. Klar ist, dass die zig-Milliarden, die von Staats- und Pensionsfonds verwaltet werden, auch investiert werden müssen und für entsprechenden Aufwärtsdruck sorgen. Unser Pessimismus beschränkt sich – Katastrophen jeglicher Art außen vor – vorerst auf den noch verbliebenen Sommer. Die gehebelte Short-Position auf den DAX halten wir im Guruinvest.at Oppportunity (link is external)also aufrecht und beobachten, inwieweit die 10.000er-Markte ihre Gravitationskräfte ausspielt. Um Stabilität ins Portfolio zu bringen, werden wir uns auf die Suche nach weiteren dividendenstarken Papieren machen … wir halten Sie auf dem Laufenden …
Derivat |
WKN |
Kurs € |
Spread |
Hebel |
K.O bei Kurs Basiswert |
Kurs Basiswert |
---|---|---|---|---|---|---|
DAX Put |
TD54WX |
3,40 |
0,6 % |
30 |
10.550 |
10.210 |
DAX Put |
TD35UY |
29,13 |
0,1 % |
3,5 |
13.116 |
10.210 |
Dow Put |
CN4GR3 |
3,63 |
0,3 % |
4,5 |
22.352 |
18.350 |
Im Original hier erschienen: DAX & Dow & ATX … dieses mulmige Gefühl
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