Jochen Stanzl, 17. Februar 2016
Die Chancen für eine Bodenbildung an den Aktienmärkten stehen nicht schlecht. Die Unsicherheit seit Jahresbeginn hat die Gemüter der Anleger zermürbt, die Stimmung ist auf einem Tiefpunkt. Wenn jeder aber glaubt, dass die Börsen nur noch fallen werden, dann kann der Zeitpunkt gekommen sein, wo die Kurse in eine Rally übergehen.
Dafür könnten auch neue Umfrageergebnisse aus den USA sprechen. Fondsmanager wollen demnach weltweit so wenig neues Kapital in Aktien investieren wie zuletzt im Jahr 2012. Das ist aus antizyklischer Sicht positiv zu werten. Der dritte Indikator für eine nahende Trendwende an den Märkten könnte die Charttechnik sein. Zweimal haben Verkäufer in den vergangenen Wochen versucht, zentrale Unterstützungen zu durchbrechen. Während es im Deutschen Aktienindex funktionierte, schlug es bei den amerikanischen Indizes zweimal fehl. Die Situation an den Börsen ist zuletzt ziemlich frustrierend für die Bären geworden. Sie haben in den USA den höchsten Anteil seit drei Jahren, können aber dennoch keinen wirklichen Bruch wichtiger Unterstützungen erzielen. Den Bären ist die Kraft ausgegangen.
Die Charttechnik ist konstruktiv, die Stimmung der Anleger schlecht, Fondsmanager meiden Aktien. Das sind drei Indizien, die eine Wende möglich machen. Außerdem gibt es positive Signale vom Energiesektor. Energieminister haben sich in Doha gestern nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt, was erwartungsgemäß zu einem neuen Einbruch der Ölpreise führte. Dennoch stiegen die Energieaktien an der Wall Street gestern an. Das ist ein positives Signal.