Jochen Stanzl, 10. Februar 2016
Auch heute bleibt es am deutschen Aktienmarkt dabei: Jegliche Erholungsversuche im DAX sind von nur sehr kurzfristiger Dauer und werden schnell zu weiteren Verkäufen genutzt. Zu gefährlich ist das Terrain, in welchem sich der Index aus technischer Sicht aktuell bewegt. Nach dem Bruch des Widerstandes bei 9.300 Punkten ist für viele Anleger zurzeit das Risiko höher, dass der Markt weiter fällt als die Chance, dass er in dieser Region schon seinen Boden gefunden hat. Da halten sie sich lieber weiter zurück als in „das fallende Messer“ zu greifen.
Auch gibt es fundamental aktuell so gut wie keine Gründe für den Kauf von Aktien. Vieles sieht danach aus, als wenn sich vor allem in den USA die Serie fallender Unternehmensgewinne fortsetzen sollte. Zusätzlich schürt der fallende Ölpreis die Angst vor finanziellen Schieflagen der Gläubiger. Da auf der anderen Seite die geldpolitische Unterstützung ihren Zauber verloren hat, sehen viele die jahrelange Hausse erst einmal zumindest für lange Zeit unterbrochen.
Profitieren können von dieser enorm gestiegenen Unsicherheit die sicheren Häfen der Vergangenheit. Dass jetzt aber sogar Gold für viele wieder interessant wird, zeigt die Brisanz der aktuellen Krise. Der steigende japanische Yen wiederum sorgt für fallende Kurse in Tokio, damit dreht sich die Abwärtsspirale weiter nach unten.