Schwankungsbreite bleibt nach wie vor auf einem geradezu atemberaubenden Niveau (Stephan Feuerstein)

Eine weitere Woche mit Berg- und Talfahrt liegt hinter uns, die Schwankungsbreite bleibt nach wie vor auf einem geradezu atemberaubenden Niveau. Und so gehen auch die Meinungen über die künftige Entwicklung weit auseinander. Während die einen den DAX rasch wieder über 10.000 Punkte sehen, erwarten andere das Börsenbarometer auf einem neuen Jahrestief. 

Entscheidung noch nicht gefallen!

Charttechnisch wird es aktuell sehr spannend! Zwar hat der DAX mit dem Rückgang in der ersten Hälfte der vergangenen Woche den seit dem Tief 2011 bestehenden Aufwärtstrend unterschritten, mit dem Anstieg in der zweiten Wochenhälfte gelang dem Index dann aber wieder der Sprung über die Trendlinie, so dass es von dieser Seite aktuell weder ein Kauf- noch ein Verkaufssignal gibt. Sollte der Index allerdings in den kommenden Tagen noch einmal unter das Tief des vergangenen Jahres rutschen, ist von einem klaren Verkaufssignal und daher auch von weiter nachgebenden Notierungen auszugehen.

Bodenbildung am Tief des vergangenen Jahres?

Kann der DAX die Tendenz der letzten Tage hingegen festigen, ist von einer Bodenbildung auszugehen, die dem Index dann zu weiterem Erholungspotenzial verhilft. Für dieses Szenario spricht momentan der deutlich überverkaufte Zustand. Aus fundamentaler Sicht gibt es aber keine Entwarnung. Wenngleich ein weiterer Zinsschritt in den USA angesichts fallender Inflationserwartungen sowie einer Eintrübung der weltweiten konjunkturellen Aussicht natürlich eher unwahrscheinlich ist, richtet sich der Blick dennoch auf die nächste Sitzung der US-Notenbank. Allerdings sollte von dieser Seite aus besagtem Grund kein wirkliches Signal ausgehen. Auch die konjunkturelle Abschwächung Chinas ist nicht wirklich eine brisante Überraschung, sondern kündigt sich auch bereits seit Monaten an, so dass von dieser Seite eigentlich auch kein deutlicher Impuls ausgehen sollte. Verschlechtern sich allerdings die bereits in den Kursen steckenden Szenarien, so ist durchaus von einem erneuten Verkaufssignal auszugehen. Insofern richtet sich derzeit der Blick auf die Präsentation der Unternehmensergebnisse und dabei in ganz besonderem Maße auf den Ausblick der kommenden Monate. Sollte es hier zu Eintrübungen kommen, würde auch ein erneuter Rücksetzer im DAX nicht überraschen.

Cash ist King!

Mit der nach wie vor vorhandenen Uneinigkeit und der damit verbundenen Unsicherheit sollten alle unnötigen Risiken vermieden werden, so dass sich – auch wenn es für den einen oder anderen nicht wirklich befriedigend ist – weiterhin anbietet, ein hohes Maß an Liquidität zu halten. Denn damit bleibt das Pulver für die wirklich attraktiven Signale trocken! 
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de



(25.01.2016)

Prater Wien, Schatten, abwärts, (© Martina Draper)


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Stephan Feuerstein

Hebelzertifikate-Trader

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