Das Ende des gesamten Abgas-Skandals konnte Volkswagen noch nicht ausrufen, allerdings schadet es auch nicht zur Abwechslung einmal mit guten Nachrichten aufzuwarten.
Volkswagen verkündete am 11. Dezember, dass von Januar bis November 2015 weltweit mehr als 9 Millionen Fahrzeuge verkauft wurden. Allerdings mussten die Wolfsburger im Vorjahresvergleich einen Absatzrückgang um 1,7 Prozent hinnehmen. Im Einzelmonat November lag das Absatzminus sogar bei 2,2 Prozent entsprechend 833.700 Autos. Einen richtigen Einbruch erlebten die Verkaufszahlen in den USA. Schon am 1. Dezember hatte Europas größter Automobilkonzern einräumen müssen, dass auf dem zweitgrößten Automarkt der Welt im November mit 23.882 Autos 24,7 Prozent weniger Fahrzeuge abgesetzt wurde als im Vorjahreszeitraum. Das ist jedoch wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Skandal um eine zur Manipulation von Abgastests eingesetzte Software seinen Anfang im Land der unbegrenzten Möglichkeiten genommen hatte.
Während Volkswagen die Auswirkungen des Abgas-Skandals zuletzt in den Verkaufszahlen zu spüren bekam, konnte das DAX-Unternehmen aber auch für Entspannung sorgen. Im Zuge der Aufarbeitung des Skandals um manipulierte Abgaswerte fiel auch auf, dass Angaben zum CO2-Ausstoß und zu den Verbrauchswerten einiger Fahrzeuge geschönt gewesen sein könnten. Jetzt aber fand man auf Unternehmensseite heraus, dass nur ein kleiner Teil der zunächst im Raum stehenden Anzahl von rund 800.000 Autos betroffen sein soll. Auch die ursprüngliche erwartete Ergebnisbelastung in Höhe von 2 Mrd. Euro hat sich vor diesem Hintergrund nicht bestätigt, teilte VW am 9. Dezember mit.
Trotz dieses Erfolgs ist der Abgas-Skandal immer noch nicht überstanden. Die verschiedenen Klagen in den USA von Autobesitzern oder Investoren, die nun gebündelt vor einem kalifornischen Gericht verhandelt werden sollen, dürften noch lange Zeit für Unsicherheiten sorgen und den Kurs der Volkswagen-Aktie belasten. Während der Abgas-Skandal in den Medien und bei Anlegern besondere Beachtung genießt, muss VW derzeit aber auch mit einem weiteren Belastungsfaktor fertig werden. In den vergangenen Jahren war das starke Wachstum in China in besonderer Weise für die VW-Geschäftserfolge verantwortlich. Allerdings scheinen die Zeiten des Booms zu Ende zu gehen. Zwischen Januar und November mussten die Wolfsburger auf dem inzwischen wichtigsten Automarkt der Welt einen Absatzrückgang im Vorjahresvergleich um 3,6 Prozent hinnehmen.
Trotzdem waren Anleger nach den vielen Negativschlagzeilen rund um den Abgas-Skandal froh, auch einmal eine gute Nachricht zu vernehmen und zumindest die Probleme rund um falsche Angaben zum CO2-Ausstoß und Verbrauchswerten von Fahrzeugen ad acta zu legen. Während die Aktie daraufhin kurzfristig nach oben klettern konnte, legt die Kurserholung der vergangenen Wochen und Monate sogar den Schluss nahe, dass nicht nur das VW-Management, sondern auch immer mehr Anleger davon ausgehen, dass Volkswagen eines Tages die größte Krise in der Unternehmensgeschichte hinter sich lassen sollte.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Volkswagen-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM88CN) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,73, die Knock-Out-Schwelle bei 96,70 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher Short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM7HXZ, aktueller Hebel 3,12; Knock-Out-Schwelle bei 158,60 Euro) auf fallende Kurse der Volkswagen-Aktie setzen.
Stand: 15.12.2015
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