Gingen noch im Spätsommer viele Marktteilnehmer davon aus, dass die US-Notenbank die Zinswende noch kurz vor der Jahreswende einleiten könnte, verfliegt diese Erwartungshaltung nach und nach. Spätestens, seit EZB-Chef Draghi verkündete, dass man im Dezember noch einmal schauen möchte, ob man nicht weitere Maßnahmen ergreift, hat sich auch der Druck auf die US-Notenbank erhöht, die Leitzinsen nicht zu erhöhen. Letztendlich haben die Worte Draghis den Euro bereits einen ordentlichen Dämpfer verpasst, Tendenz weiter fallend. Hier rückt allmählich wieder die Parität zum US-Dollar ins Visier. Kurzfristig könnte sich zwar noch einmal ein kleines Aufbäumen ergeben, auf Sicht der kommenden Wochen sollte aber eine weitere Talfahrt der Gemeinschaftswährung nicht überraschen!
Weiterhin billiges Geld in großen Mengen als bedenkenloser Kurstreiber?
Sollte die FED um deren Chefin Yellen also in diesem Jahr von einer Zinsanhebung absehen und damit den Geldhahn ebenfalls geöffnet lassen, dürfte sich dies entsprechend positiv am Aktienmarkt niederschlagen und die Dividendentitel weiter nach oben treiben. Wir hatten an dieser Stelle zuletzt immer wieder auf die sehr weiße Aussage der Börsenlegende Kostolany verwiesen, der einmal bemerkte, man sollte bei „Zinsen nahe null das Hirn ausschalten und Aktien kaufen“. Daran ist nichts zu kritisieren, die Aussage besitzt nach wie vor ihre Gültigkeit. Allerdings sei auch darauf hingewiesen, dass alle extremen äußeren Eingriffe über eine länger Zeit auch Übertreibungen mit sich bringen. In der Regel boomt der Immobiliensektor dabei bis hin zur klaren Blasenbildung, die dann irgendwann mit allen Konsequenzen platzt. Davon sind wir aktuell zwar noch weit entfernt, allerdings sollte man diese Fakten bei aufkommenden euphorischen Tendenzen immer wieder ins Gedächtnis rufen.
November eher uneinheitlich
Während der gerade abgelaufene Oktober mit einer sehr geradlinigen Tendenz gen Norden glänzte, ist für den November eher mit kleineren Turbulenzen zu rechnen. So war die Bewegung im Oktober durchaus rasch und heftig, so dass alleine aus diesem Grund schon eine kleine Konsolidierung wünschenswert wäre. Im DAX bedeutet dies problemloses Rückschlagspotenzial bis auf rund 10.500 Punkte. Hier würde sich dann ein interessantes Niveau ergeben, um sich für eine tatsächlich im Dezember stattfindende Jahresendrally zu positionieren.
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de
» SportWoche Podcast #136: Formelaustria You...
» Wiener Börse Party #787: Kurstreibendes Ma...
» Österreich-Depots: Etwas fester (Depot Kom...
» Börsegeschichte 22.11.: Libro, EVN (Börse ...
» Börsenradio Live-Blick 22/11: DAX leichter...
» PIR-News: News zu Verbund, Research zu Por...
» Nachlese: Fazit Magnus Brunner, dazu Senat...
» Börsepeople im Podcast S16/01: Hannes Frech
» ATX-Trends: Verbund, Pierer Mobility, Uniq...
» Börse Social Depot Trading Kommentar (Depo...
» Anleger feiern billiges Geld (Stephan Feue...
Allmählich muss geliefert werden, was versprochen wurde. Da sind einerseits die Notenbanken...
» Wie wird der Juli? (Stephan Feuerstein)
In der vergangenen Woche hatten sich die Anleger in Zurückhaltung geübt. Schließ...
» Kryptowährungen im Hausse-Modus, Gold über...
Wir hatten in den letzten Wochen an dieser Stelle bereits auf die Auswirkungen der Spannungen zw...
» Trump gegen den Rest der Welt (Stephan Feu...
Einer der maßgeblich belastenden Faktoren ist nach wie vor die „America-First“...
» Sicher sind nur die Probleme (Stephan Feue...
Europa hat gewählt und am Tag danach zeigt sich zunächst Erleichterung. Schließl...