Für 2014 wird Nordex noch keine Dividende ausschütten. Doch im kommenden Jahr könnte es beim Hamburger Windturbinenhersteller dank des jüngsten Wachstumskurses möglicherweise zum ersten Mal in der Firmengeschichte so weit sein.
Im Zuge der jüngsten Bilanzpressekonferenz und der Präsentation der endgültigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2014 am 23. März versprach Finanzchef Bernard Schäferbarthold den Anteileignern, dass man Anfang 2016 eine Ausschüttung prüfen werde. Gleichzeitig werden die Dividendenzahlungen ein Stück wahrscheinlicher, da sich Nordex selbst in Bezug auf die mittelfristigen Ziele optimistischer als noch im Herbst 2014 zeigte. Bei der Vorstellung der mittelfristigen Ziele am 24. September hatte sich Nordex vorgenommen, im Jahr 2017 mehr als 2 Mrd. Euro umzusetzen und die EBIT-Marge auf 7 bis 8 Prozent zu steigern. Doch schon für 2015 geht das Management um Vorstandschef Jürgen Zeschky von konzernweiten Erlösen von 1,9 bis 2,1 Mrd. Euro aus. Die EBIT-Marge soll wiederum auf 5 bis 6 Prozent ansteigen. Daher soll die Mittelfristplanung laut Zeschky im Laufe dieses Jahres aktualisiert werden.
2014 hatte Nordex die Umsätze im Vorjahresvergleich noch um 21 Prozent auf 1,73 Mrd. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 76 Prozent auf 78,0 Mio. Euro, während der Konzerngewinn auf 39,0 Mio. Euro nahezu vervierfacht werden konnte. Außerdem schaffte es Nordex im Vorjahr den Auftragseingang um knapp 17 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro und damit leicht über den eigenen Erwartungen zu steigern. Schließlich erhöht sich durch die anhaltend positive „Book-to-bill“-Quote der fest finanzierte Auftragsbestand zum Bilanzstichtag weiter auf 1,46 Mrd. Euro.
Während sich Nordex nun schon seit einiger Zeit über eine gute Auftragsentwicklung freuen kann, ging es zu Beginn dieses Jahres nahtlos weiter. Auf Unternehmensseite freute man sich zuletzt ganz besonders über die weiter zunehmende Nachfrage für die Schwachwindturbine N131/3000 der Generation Delta in den ersten Wochen dieses Jahres. Laut Konzernangaben vom 20. März hätten Kunden aus Finnland und Deutschland feste Bestellungen über insgesamt 26 Anlagen und damit 78 MW Gesamtleistung des jüngsten Produkts platziert.
Allerdings sah es bei Nordex zuletzt nicht immer so rosig aus. Das Unternehmen hat sich mittlerweile von den eigenen Problemen erholt. Dabei drohte man sich mit dem Ausbau des Geschäfts in den USA und China sowie mit Plänen für Offshore-Windturbinen zu übernehmen. Gleichzeitig hatte unter anderem die Bundesregierung einige Ziele beim Ausbau Erneuerbarer Energien gesenkt und damit für Unsicherheiten in Sachen Förderung der Windkraft gesorgt. Auch wenn Nordex die Krise nun hinter sich gelassen hat und optimistisch in die Zukunft blickt, bleibt es abzuwarten, wie viel Kurspotenzial die im TecDAX notierte Aktie tatsächlich noch mitbringt, nachdem es in den vergangenen rund zwei Jahren steil nach oben ging und die Bewertung dabei deutlich angestiegen ist.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Nordex-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM0ETS) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,21, die Knock-Out-Schwelle bei 14,35 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM1Q6N, aktueller Hebel 2,95; Knock-Out-Schwelle bei 22,45 Euro) auf fallende Kurse der Nordex-Aktie setzen.
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