6.05.24

Neverlosen. Mit dem  2:2 gegen AS Rom und dem Final-Einzug in der Europa League knackte Bayer Leverkusen eine fast 60 Jahre alte Europa-Bestmarke. 49 Pflichtspiele in Serie ohne Niederlage schaffte nach Angaben der Bundesliga bis dato keine Mannschaft, seit es kontinentale Wettbewerbe gibt. Und wieder gab es ein spätes Tor, diesmal in Minute 97, zum Ausgleich. Neben dem "Bayer Neverlosen" kursiert schon der Spruch, dass "der Schiedsrichter so lange nachspielen lässt bis die treffen". Ich mag sowas, ich mag es, wenn Geschichte geschrieben wird und freue mich mit der Werkself, die einfach einen genialen Fussball spielt. Es ist ein super Jahr für deutsche Vereine in den europäischen Ligen, denn zusätzlich hat Dortmund PSG eliminiert und spielt jetzt im CL-Finale gegen Real Madrid, die Könlglichen konnten sich gegen Bayern durchsetzen. Und für Dortmund ist das ein Traumfinale, viel lässiger als gegen die Bayern, die man in der Liga eh immer wieder trifft. Denn: Ein Sieg gegen Real Madrid ist grösser und auch eine Niederlage wohl leichter hinzunehmen als gegen die Bayern. Ich freue mich für die deutschen Teams.

 

Der 7. Sinn (Andreas Kern)

31 Jan

Andreas Kern

seit Monaten werden die Märkte durch die immer gleichen Themen gequält: Handelsstreit, Brexit, etc. Was zunächst ein eher diffuses Gefühl unter Investoren erzeugte, lastete in der Folge als Kaufzurückhaltung und Abgabebereitschaft auf den Kursen. Nun scheinen sich die Befürchtungen bei den Unternehmen zu materialisieren, zumindest bei einigen. Immerhin haben zuletzt immer mehr Vorstände explizit auf genau diese Störfaktoren als Ursache verschlechterter Geschäfte hingewiesen. Geradezu an das Abhaken einer Krisen-Checkliste erinnert folgende Passage aus der jüngsten ad-hoc-Meldung des Lichtspezialisten Osram: „Hierbei wirken sich besonders die anhaltenden Handelskonflikte, die Wachstumsschwäche in China und die allgemeinen politischen Unsic...     » Weiterlesen


 

„Mayday, Mayday!“ (Andreas Kern)

21 Jan

Andreas Kern

Selbst auf die Gefahr hin, dass Sie es nicht mehr lesen mögen, müssen wir doch noch einmal auf die Ereignisse der vergangenen Tage in London zurückkommen. Das mit Spannung erwartete Brexit-Finale war rückblickend keines. Stattdessen ist die endgültige Entscheidung – wie, wann und sogar ob Großbritannien die EU verlassen wird – wieder einmal vertagt worden. Nun will Theresa May also bis Montag ihren ominösen „Plan B“ vorstellen, über den man bis zur Stunde nur rätseln kann. Das Problem scheint ohnehin tiefer zu liegen: In Wahrheit wissen „die Briten“ selbst nicht so genau, was sie wollen. Fest steht seit dieser Woche nur, was sie NICHT wollen, weil derzeit keines der einander unversöhnlich gegenüberstehenden ...     » Weiterlesen


 

Neues Jahr, neues Glück? (Andreas Kern)

15 Jan

Andreas Kern

Der eine oder andere Börsianer mag sich beim Klang der Sektgläser gedacht haben: „Neues Jahr, neues Glück!“ Schließlich wurden die Anleger im letzten Quartal 2018 schwer gebeutelt. Nicht wenige dürften daher froh sein, dass dieses schwierige Börsenjahr nun endlich abgeschlossen ist. Man darf gespannt sein, ob 2019 ein besserer Jahrgang wird. Positiv ist sicher die vorsichtige Entspannung im Handelskrieg zwischen den USA und China. Der Weg zu einer tragfähigen Lösung ist allerdings noch steinig. Ein Waffenstillstand ist eben noch lange kein Friedensvertrag. Und auch im Tagesgeschäft lief es zuletzt nicht überall rund. Ende des Tech-Booms? Erst schockte Apple , dann musste Samsung mit einer Gewinnwarnung für das vergangene Q...     » Weiterlesen


 

Apple Pay in Deutschland: Besser spät als nie (Andreas Kern)

17 Dec

Andreas Kern

Vor über vier Jahren startete Apple seinen Bezahldienst Apple Pay in den USA. Damals gab es keinen Brexit, keine Migrationskrise und Donald Trump hat allenfalls in seinen kühneren Träumen daran gedacht, einmal US-Präsident zu werden. Es war eine andere Welt, eine Welt aber, die sich bereits durch die Digitalisierung und neue Anwendungen aus dem „Internet der Dinge“ veränderte. Auf Apple Pay mussten die Deutschen bis jetzt warten, wobei sie nicht wirklich gewartet haben. In kaum einem anderen Land sind die Menschen skeptischer und zögerlicher, was das bargeldlose Bezahlen angeht. Nur ein psychologisches Problem? „Verlorene Generation“ Man darf also gespannt sein, ob und wann sich Apple Pay und vergleichbare mobile Bezahldienste in der B...     » Weiterlesen


 

Ungeheuerliches aus Dänemark (Andreas Kern)

10 Dec

Andreas Kern

zum Ende des Jahres dominieren zwei Dinge die Börsennachrichten: Rückblicke auf das vergangene Jahr und Ausblicke auf das kommende. Bei letzteren hat sich der dänische Onlinebroker Saxobank einen Namen gemacht. Nicht weil die „10 ungeheuerlichsten Prognosen“ der Bank so exakt wären, sondern weil sie mit einem deutlichen Augenzwinkern das Bewusstsein für Entwicklungen schärfen wollen, die sich die meisten im Börsenalltag nicht einmal vorstellen können. So „erwarten“ die Analysten aus Kopenhagen für das kommende Jahr beispielsweise, dass Apple den Automobilhersteller Tesla für exakt 520 USD pro Aktie kaufen wird. Auch ein gewaltiger Sonnensturm mit Schäden von wenigstens zwei Billionen USD ist in den Karten. Tatsä...     » Weiterlesen


10.05.24

Gefühl für Schilling. Nein, es geht nicht um Lena von den Grünen, der man gerade einiges vorwirft. Ich kenne sie nicht persönlich, ich hab von niemandem in meiner Bubble was zu den Themen gehört. Wie die Grünen kapitalmarktpolitisch (nicht) agieren, taugt mir aber nicht. Damit komme ich zum Vorgänger des Euro. Sein Rücktritt hat mir sehr weh getan, weil ich für sehr viele Aktien so ein Schilling-Gefühl hatte. Motto: "Die (Aktie) kannst bei 380 kaufen und bei 460 wieder verkaufen, weil sie gerne in diesem Korridor agiert". Ich hatte ja immer den Home Bias, also Vorliebe für österreichische Aktien und ich bin einer jener Dinosaurier, die das immer noch haben. Aber freilich: Seitdem ich den täglich den Live-Blick auf den DAX für das deutsche Börsenradio mache, hab ich auch ein Gefühl (und ohne Gefühl keine Lust) für deutsche Aktien entwickelt. Bei den österreichischen Aktien, die in der Schilling-Ära Erstnotiz hatten (in der Euro-Ära ist ja nicht mehr viel nachgekommen) weiss ich die Emissionskurse noch immer in Schilling und rechne stets um. Und zurück zur Politik und dem aktuellen Thema, wie ernst man es mit der Wahrheit nimmt. Rund um den Faktor Geld zum Fenster rauswerfen wird unglaublich gerne mit grossen Zahlen agiert und auf Rattenfang gegangen. Eine Null mehr oder weniger ist auch schon wurscht. Wir haben das Gefühl verloren, rund um grosse Zahlen wird viel gelogen, das tut mir weh. Und bitte nicht so viel streiten.