Die Reise durch das österreichische Aktienuniversum geht weiter und führt uns nun zur Ottakringer Getränke AG, von der sowohl Stammaktien (ISIN AT0000758008) als auch Vorzugsaktien (ISIN AT0000758032) auf dem Kurszettel stehen. Die beiden Titel finden sich im Auktionshandel des standard market. In diesem Marktsegment gibt es keinen fortlaufenden Handel mit Aktien untertags, sondern nur einen Auktionsprozess ungefähr um 13:30 Uhr. Wie bei allen Unternehmen in dieser Rubrik gilt folgende Warnung: Es werden Unternehmen vorgestellt, die möglicherweise und irgendwann (!) attraktive Value Investments sein oder werden könnten. Ich persönlich habe mich mit den Unternehmen noch nicht in die Tiefe gehend beschäftigt. Die Rubrik soll nur Anregungen und Gedankenanstöße in einigen Sätzen für die Leser des Bargain Magazines sein. Diese Warnung gilt doppelt für Unternehmen aus österreichischen Nebensegmenten, weil diese hochgradig illiquide sind.
Die Wurzeln der Ottakringer Brauerei reichen in das Jahr 1837 zurück und mittlerweile ist man die letzte verbleibende Großbrauerei in Wien. Der Ottakringer-Konzern umfasst folgende drei Segmente:
Die Aktionärsstruktur der Ottakringer Getränke AG sieht so aus, dass gut 94 Prozent der Aktien im Besitz der Ottakringer Holding AG sind, an der wiederum die Familien Wenckheim, Menz, Trauttenberg und Pfusterschmid beteiligt sind. Die restlichen 6 Prozent befinden sich im Streubesitz. Wie eingangs erwähnt gibt es zwei Aktiengattungen. Das gesamte Grundkapital teilt sich in ca. 2,4 Millionen Stamm- und 0,43 Millionen Vorzugsaktien. Letztere haben kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung, dafür eine bevorzugte Behandlung bei der Ausschüttung aus dem Bilanzgewinn.
Schauen wir uns noch ein paar Zahlen an: Die Eigenkapitalquote liegt zum Halbjahr 2015 bei ca. 46 Prozent, das Umlaufvermögen deckt die Gesamtverbindlichkeiten zu ca. 60 Prozent. Der Anteil immaterieller Vermögenswerte am Konzerneigenkapital beträgt ca. 21 Prozent. Das Gearing beläuft sich auf 33 Prozent (sieht aber deutlich besser aus, wenn man die im Anlagevermögen gehaltenen Wertpapiere auch in den Finanzmittelbestand im weiteren Sinne zählt).
2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | |
Jahresergebnis | 5,14 | 10,46 | 10,90 | 10,60 | 8,50 | 6,40 |
Eigenkapital | 95,80 | 95,50 | 100,00 | 95,70 | 100,60 | 91,00 |
Bilanzsumme | 158,00 | 184,00 | 186,00 | 188,50 | 195,50 | 184,80 |
EK-Quote | 60,6% | 51,9% | 53,8% | 50,8% | 51,5% | 49,2% |
ROE | 5,4% | 11,0% | 10,9% | 11,1% | 8,4% | 7,0% |
Rentabilitätstechnisch sieht es jetzt auf den ersten Blick nicht ganz so toll aus. Umso mehr könnte einen die Bewertung verwundern, kommen doch Stämme und Vorzüge zusammen auf eine Kapitalisierung von knapp 260 MEUR. Gründe könnte es dafür mehrere geben: entweder eine krasse Fehlbewertung aufgrund der geringen Liquidität, eine Bewertung, die hauptsächlich von der Dividendenrendite getragen wird (so mancher kauft bzw. hält ja eine Aktie „nur“ wegen der Dividende) oder bereits eingepreiste erhebliche Verbesserungen in der Zukunft, oder (und hier wird es spannend) erhebliche stille Reserven zum Beispiel im Immobilienvermögen der Gesellschaft.
Weitere interessante Themen auf Bargain:
Eine umfassende Analyse der Binder+Co AG
Verwendete Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ottakringer_Brauerei (Allgemeines über das Unternehmen)
http://www.ottakringerkonzern.com/ (Allgemeines über das Unternehmen)
http://www.delfabro.at/index.php/ueber-uns/philosophie
http://www.ottakringerkonzern.com/index.php?option=com_content&view=article&id=3&Itemid=4 (Aktionärsstruktur und Organigramm)
http://www.ottakringerkonzern.com/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=16&Itemid=19 (Downloadcenter Geschäftsberichte)
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