Wenngleich man mittlerweile von US-Präsident Trump alles andere als ein sensibles und diplomatisches Vorgehen kennt, reagieren nun erstmals auch die Aktienmärkte erheblich eingeschüchtert auf sein jüngstes bzw. immer noch aktuelles Vorgehen. „Handelskrieg“ ist der Begriff, der immer wieder fällt und die Anleger ängstigt. Immerhin gilt es mittlerweile als klar erwiesen, dass viele Dinge, die Trump wieder einführt, eben nicht den von ihm gewünschten Erfolg bringen. So wird die Steuerreform in den USA, die er noch Ende des letzten Jahres eingeführt hat, langfristig der kleine Steuerzahler abstottern müssen – kein sehr erfolgversprechendes Zukunftsszenario. Bereits im letzten Jahrhundert sind ähnliche Beschlüsse grandios gescheitert.
Protektionismus pur
Der bereits im Wahlkampf verwendete Slogan „America First“ war eigentlich schon ein klares Anzeichen, welche Politik unter Trump angesagt ist. „Wer nicht weiß, woher wir kommen, wird auch nicht wissen, wohin wir gehen“ ist ein bekannter Ausspruch von Historikern, der scheinbar an Trump spurlos vorübergegangen ist. So hat sich in der Vergangenheit auch mehrfach gezeigt, dass Protektionismus am Ende nur Verlierer kennt. Einige Zeitgenossen sehen darin sogar den Auslöser für den großen Crash im Jahr 1929. Nun ist es zwar noch nicht soweit, dennoch spitzt sich die Situation weiter zu. Vor allem beim wirtschaftlichen Säbelrasseln mit China ist Vorsicht angebracht, die Trump offenbar nicht kennt. Mit einer „Kopf-durch-die-Wand-Strategie“ wird allerdings sehr viel Porzellan zerschlagen, dessen Auswirkungen noch viele Jahre spürbar sein werden. Steuert Trump nicht allmählich in seiner Denkweise um, könnte es durchaus zu einem sehr deutlichen Rücksetzer an den Aktienmärkten kommen.
Vorsicht vor extremen Stimmungen
Nach der Wahl Trumps war es die Euphorie, welche die Aktienmärkte steil nach oben trieb. Durch die tatsächlich beschlossene Steuerreform bleibt den Unternehmen mehr Geld in der Tasche, was die Wirtschaft kurzfristig durchaus stärkt. Doch warum? Die Konjunktur läuft so gut, dass die FED die Zinswende bereits eingeleitet hat und nun einen zu kräftigen Konjunkturanstieg bereits mit steigenden Zinsen bekämpft. Da Trump nun auch noch beinahe im Wochentakt einen Mitarbeiter feuert, ist es kein Wunder, dass die Anleger allmählich ängstlich werden. Doch Angst war in der Vergangenheit ein ebenso schlechter Berater wie Euphorie. Wie sich zum Wochenauftakt zeigt, ist extreme Angst ein guter Kontraindikator, so dass dann mit entsprechenden Gegenreaktionen nach oben gerechnet werden kann. Dies sollte man sich auch in den kommenden Wochen vor Augen halten, wenn die polternde Politik aus den USA vielleicht den einen oder anderen Einbruch geradezu hervorruft.
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