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07.05.2017

Grossartige Leistung, fragwürdiger Rahmen (Vienna City Marathon)


Eliud Kipchoge läuft in Monza unglaubliche 2:00:25 Stunden für 42,195 Kilometer

„Breaking2“: Es war das wohl ungewöhnlichste Projekt, das im Marathonlauf je stattgefunden hat. In einem Rennen wie unter Laborbedingungen und ohne Beachtung der internationalen Wettkampfregeln sollte eine handverlesene Gruppe von drei Läufern die Marathondistanz von 42,195 Kilometern unter zwei Stunden laufen. Von großem PR-Getöse begleitet und kontrovers diskutiert blieb das Vorhaben, das am 6. Mai 2017 in Monza stattfand, letztlich erfolglos. Abgesehen von den fragwürdigen Begleiterscheinungen ist die Leistung von Eliud Kipchoge, der die Strecke in 2:00:25 Stunden zurücklegte, aber ein außergewöhnliches sportliches Glanzstück.

Kipchoge in einer eigenen Welt, aber außerhalb der Regeln

Auch wenn der Kenianer wie erwartet an der Traumgrenze von zwei Stunden gescheitert ist, kam der kenianische Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge in Monza mit einer Zeit von 2:00:25 Stunden überraschend dicht an die größte Barriere des Laufsports heran. Um nur 26 Sekunden verpasste der 32-Jährige damit die Traumzeit von 1:59:59. Als Weltrekord kann das Ergebnis von Eliud Kipchoge jedoch keine Anerkennung finden, denn die entsprechenden Regeln wurden auf dem italienischen Formel-1-Kurs nicht eingehalten. Marathon-Weltrekordler ist der Kenianer Dennis Kimetto, der 2014 den BMW Berlin-Marathon mit 2:02:57 Stunden gewann. Wie erwartet, hielten seine beiden Mitstreiter Zersenay Tadese (Eritrea) und Lelisa Desisa (Äthiopien) in Monza am frühen Samstagmorgen nicht Schritt mit Eliud Kipchoge. Tadese rannte 2:06:51 Stunden, Desisa folgte in 2:14:10. Die Zeiten der drei können nicht als Referenzleistungen dienen, denn jeder namhafte Marathon findet unter anderen Regeln statt.

Werbemaßnahme an der Schallmauer

Der US-amerikanische Sportartikel-Hersteller Nike wollte erzwingen, dass es einem bei dem Unternehmen unter Vertrag stehenden Läufer in der entsprechenden Ausrüstung gelingen würde, als Erster die 42,195 km unter zwei Stunden zu laufen. Medienberichte sprechen von einem 30-Millionen-Dollar Budget, das die letzten zwei Jahre investiert wurde. Klingt sehr viel und ist es auch. Als Werbemaßnahme war es aus Unternehmenssicht aber wohl gut eingesetzt.

Ein reguläres Unterbieten der Zwei-Stunden-Grenze im Marathon wird eines Tages zu den bedeutendsten Ereignissen der Leichtathletik-Geschichte zählen. Vergleichbar wäre dieser Schritt mit dem ersten 100-m-Sprint unter 10 Sekunden von Jim Hines (USA) 1968 oder mit der ersten Meile unter 4 Minuten von Roger Bannister (GBR) 1954, am 6. Mai übrigens. Damals stand der Sport jedoch im Vordergrund und es wurden Rennen im Rahmen der Regeln durchgeführt.

18 Tempomacher und Windschutz von der Uhr

Begleitet von einer monatelangen PR-Kampagne wurde bei der akribischen Vorbereitung von vornherein mit einem Rennablauf geplant, der nicht mit den Regeln des internationalen Elite-Laufsports konform geht. Drei Tempomacher pro Athletengruppe sind bei Straßenrennen erlaubt. In Monza waren es insgesamt 18 „Hasen“, die in drei Gruppen aufgeteilt immer wieder ausgetauscht wurden. Dadurch hatte Eliud Kipchoge bis zum Schluss eine Begleitung und zudem auch einen Windschutz. Sämtliche Getränke während des Marathons wurden gereicht. Kipchoge brauchte also nicht an einen Verpflegungsstand heran zu laufen - auch das ist nicht regelkonform. Ein wesentlicher Vorteil im Sinne des Windschutzes dürfte auch durch den großen Uhrenaufbau am stets knapp vor den Läufern fahrenden Begleitauto erzielt worden sein.

Karbonfeder als Trumpf?

In Monza liefen die Athleten zudem mit einem neu entwickelten Laufschuh, der eine Art Feder aus Karbon enthält und das Abrollen begünstigt. Ob dieser Schuh vom internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) als regelkonform eingestuft wird, bleibt abzuwarten. Falls das Modell zugelassen wird, werden andere Ausrüster sicherlich entsprechende Schuhe konzipieren, was möglicherweise einen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Langstrecken-Rekorde haben kann.

Beispiellose Leistung von Kipchoge

Die Leistung von Eliud Kipchoge ist trotz allem außergewöhnlich. Kaum ein Experte hatte vorher erwartet, dass er derart dicht an die Zwei-Stunden-Barriere herankommen könnte. Seine reguläre Marathon-Bestzeit von 2:03:05 Stunden hatte er vor einem Jahr als Sieger des London-Marathons erzielt. Er lief ein sehr gleichmäßiges Rennen. Die erste Streckenhälfte legten er und seine Begleiter in 59:57 Minuten zurück. Lange blieb er im Bereich des 2-Stunden-Tempos. Erst auf den letzten Kilometern sah man, wie er hart kämpfen musste, und er verlor etwas an Geschwindigkeit. Aber auch die zweite Rennhälfte mit 60:28 Minuten hat man bisher noch nie in einem Rennen über die 42,195 Kilometer gesehen. Man kann es schwerlich einen Marathon nennen, was in Monza stattgefunden hat, aber das Laufexperiment hat in jedem Fall gezeigt, dass Eliud Kipchoge der überragende Straßenlangstreckenläufer der Gegenwart und wohl auch der Geschichte ist.

Aufschlussreich die Rennanalyse des Sportwissenschaftlers Ross Tucker.

Sieben Monate konzentrierte Vorbereitung

Erst zwei Tage vorher stand fest, dass das Rennen in Monza am Samstag früh stattfinden würde. Auch Freitag oder Sonntag waren von den Organisatoren als mögliche Veranstaltungstage angegeben worden. Auf dem flachen, 2,4 km langen Rundkurs ohne enge Kurven wurde Eliud Kipchoge im letzten Abschnitt des Rennens müde und verlor die entscheidenden Sekunden, die am Ende fehlten. „Ich war absolut fokussiert auf eine Zielzeit von unter zwei Stunden, aber in der letzten Runde verlor ich zehn Sekunden - die Zeit lief mir weg“, wurde Eliud Kipchoge auf der Internetseite des internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF zitiert. „Es war eine harte Zeit mit einer siebenmonatigen konzentrierten Vorbereitung. Diese Reise war eine lange Herausforderung, aber ich bin froh, den Marathon in zwei Stunden gelaufen zu sein. Wir sind jetzt nur noch 25 Sekunden entfernt. Ich glaube, mit einer guten Vorbereitung und einer guten Planung, sind diese Sekunden herauszuholen. Ich hoffe, dass man beim nächsten Mal glaubt, dass es möglich ist.“

Was in einem regulären Rennen möglich ist

In der Tat hat Eliud Kipchoge erreicht, dass das Unterbieten der Zwei-Stunden-Barriere auch unter regulären Rennbedingungen nun realistischer erscheint als zuvor - auch wenn dies noch einige Zeit dauern dürfte. Für Eliud Kipchoge wird es nun darum gehen, den Weltrekord von 2:02:57 Stunden anzugreifen. Schon vor seinem Rennen in Monza gab es Hinweise, dass er beim BMW Berlin-Marathon am 24. September die Marke angreifen möchte. Ähnlich hatte er sich bereits vor zwei Jahren nach seinem Sieg in Berlin geäußert. Damals lief er trotz eines Schuhproblems - die Innensohlen hatten sich gelöst und rutschten halb aus dem Schuh heraus - 2:04:00 Stunden. Ohne diese Probleme hätte Kipchoge wohl schon damals den Weltrekord gebrochen. Inzwischen ist er noch stärker geworden, so dass ein Ergebnis im Bereich von rund 2:02 Stunden oder darunter möglich erscheint.

Bekele „keine Zeit für Experimente“

Ein Athlet, der angesichts seiner noch besseren Grundschnelligkeit, auch in einem regulären Rennen noch dichter an die Zwei-Stunden-Barriere herankommen könnte, ist Kenenisa Bekele. Er gehörte aber nie zum Monza-Projekt, obwohl er ebenfalls von Nike unterstützt wird. Darauf angesprochen hatte der äthiopische 5.000- und 10.000-m-Weltrekordler Anfang des Jahres im Rahmen des Dubai-Marathons gesagt: „Für dieses Projekt habe ich keine Zeit.“ Einige Skepsis klang bei dieser Aussage durch. „Mittelfristig traue ich mir eine Zeit von 2:01:30 Stunden zu“, sagte Bekele, der im vergangenen Jahr in Berlin den Weltrekord um lediglich sechs Sekunden verpasst hatte. Ein Duell Bekele mit Kipchoge, solange beide noch an der Spitze ihrer Leistungsfähigkeit sind, würde die Marathonwelt wohl stärker elektrisieren als das Monza-Experiment. Ein großer City-Marathon sollte dafür die Bühne bieten, in dem die Regeln eingehalten werden und in dem die Laufwelt - Hobbyläufer und Zuschauer - dabei sein und ihren Sport feiern können.

Haile: „Wir werden es erleben“

„Ich glaube wirklich, dass eines Tages die Zwei-Stunden-Marke fällt. Es wird nicht in den nächsten 20 Jahren passieren, aber wir werden es erleben“, hatte Äthiopiens Superstar Haile Gebrselassie vor einigen Jahren gesagt. Vielleicht dauert es gar nicht mehr ganz so lange. Zumal sehr schnelle Strecken wie Dubai oder Berlin gute Bedingungen bieten können. Sobald die zwei Stunden eines Tages in einem solchen Rennen unterboten werden, würde niemand mehr von einem Läufer sprechen, der dieses zuvor irregulär schaffte.

VCM News. Text: Jörg Wenig | AM | race-news-service.com

Im Original hier erschienen: Grossartige Leistung, fragwürdiger Rahmen


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Kärnten läuft 2013, Eliud Kipchoge (KEN) und Victor Kipchirchir (KEN), weitere Bilder unter: http://www.maxfun.at/videos/bilder.php?aid=1352, (© maxfun.at)




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07.05.2017

Grossartige Leistung, fragwürdiger Rahmen (Vienna City Marathon)


Eliud Kipchoge läuft in Monza unglaubliche 2:00:25 Stunden für 42,195 Kilometer

„Breaking2“: Es war das wohl ungewöhnlichste Projekt, das im Marathonlauf je stattgefunden hat. In einem Rennen wie unter Laborbedingungen und ohne Beachtung der internationalen Wettkampfregeln sollte eine handverlesene Gruppe von drei Läufern die Marathondistanz von 42,195 Kilometern unter zwei Stunden laufen. Von großem PR-Getöse begleitet und kontrovers diskutiert blieb das Vorhaben, das am 6. Mai 2017 in Monza stattfand, letztlich erfolglos. Abgesehen von den fragwürdigen Begleiterscheinungen ist die Leistung von Eliud Kipchoge, der die Strecke in 2:00:25 Stunden zurücklegte, aber ein außergewöhnliches sportliches Glanzstück.

Kipchoge in einer eigenen Welt, aber außerhalb der Regeln

Auch wenn der Kenianer wie erwartet an der Traumgrenze von zwei Stunden gescheitert ist, kam der kenianische Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge in Monza mit einer Zeit von 2:00:25 Stunden überraschend dicht an die größte Barriere des Laufsports heran. Um nur 26 Sekunden verpasste der 32-Jährige damit die Traumzeit von 1:59:59. Als Weltrekord kann das Ergebnis von Eliud Kipchoge jedoch keine Anerkennung finden, denn die entsprechenden Regeln wurden auf dem italienischen Formel-1-Kurs nicht eingehalten. Marathon-Weltrekordler ist der Kenianer Dennis Kimetto, der 2014 den BMW Berlin-Marathon mit 2:02:57 Stunden gewann. Wie erwartet, hielten seine beiden Mitstreiter Zersenay Tadese (Eritrea) und Lelisa Desisa (Äthiopien) in Monza am frühen Samstagmorgen nicht Schritt mit Eliud Kipchoge. Tadese rannte 2:06:51 Stunden, Desisa folgte in 2:14:10. Die Zeiten der drei können nicht als Referenzleistungen dienen, denn jeder namhafte Marathon findet unter anderen Regeln statt.

Werbemaßnahme an der Schallmauer

Der US-amerikanische Sportartikel-Hersteller Nike wollte erzwingen, dass es einem bei dem Unternehmen unter Vertrag stehenden Läufer in der entsprechenden Ausrüstung gelingen würde, als Erster die 42,195 km unter zwei Stunden zu laufen. Medienberichte sprechen von einem 30-Millionen-Dollar Budget, das die letzten zwei Jahre investiert wurde. Klingt sehr viel und ist es auch. Als Werbemaßnahme war es aus Unternehmenssicht aber wohl gut eingesetzt.

Ein reguläres Unterbieten der Zwei-Stunden-Grenze im Marathon wird eines Tages zu den bedeutendsten Ereignissen der Leichtathletik-Geschichte zählen. Vergleichbar wäre dieser Schritt mit dem ersten 100-m-Sprint unter 10 Sekunden von Jim Hines (USA) 1968 oder mit der ersten Meile unter 4 Minuten von Roger Bannister (GBR) 1954, am 6. Mai übrigens. Damals stand der Sport jedoch im Vordergrund und es wurden Rennen im Rahmen der Regeln durchgeführt.

18 Tempomacher und Windschutz von der Uhr

Begleitet von einer monatelangen PR-Kampagne wurde bei der akribischen Vorbereitung von vornherein mit einem Rennablauf geplant, der nicht mit den Regeln des internationalen Elite-Laufsports konform geht. Drei Tempomacher pro Athletengruppe sind bei Straßenrennen erlaubt. In Monza waren es insgesamt 18 „Hasen“, die in drei Gruppen aufgeteilt immer wieder ausgetauscht wurden. Dadurch hatte Eliud Kipchoge bis zum Schluss eine Begleitung und zudem auch einen Windschutz. Sämtliche Getränke während des Marathons wurden gereicht. Kipchoge brauchte also nicht an einen Verpflegungsstand heran zu laufen - auch das ist nicht regelkonform. Ein wesentlicher Vorteil im Sinne des Windschutzes dürfte auch durch den großen Uhrenaufbau am stets knapp vor den Läufern fahrenden Begleitauto erzielt worden sein.

Karbonfeder als Trumpf?

In Monza liefen die Athleten zudem mit einem neu entwickelten Laufschuh, der eine Art Feder aus Karbon enthält und das Abrollen begünstigt. Ob dieser Schuh vom internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) als regelkonform eingestuft wird, bleibt abzuwarten. Falls das Modell zugelassen wird, werden andere Ausrüster sicherlich entsprechende Schuhe konzipieren, was möglicherweise einen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Langstrecken-Rekorde haben kann.

Beispiellose Leistung von Kipchoge

Die Leistung von Eliud Kipchoge ist trotz allem außergewöhnlich. Kaum ein Experte hatte vorher erwartet, dass er derart dicht an die Zwei-Stunden-Barriere herankommen könnte. Seine reguläre Marathon-Bestzeit von 2:03:05 Stunden hatte er vor einem Jahr als Sieger des London-Marathons erzielt. Er lief ein sehr gleichmäßiges Rennen. Die erste Streckenhälfte legten er und seine Begleiter in 59:57 Minuten zurück. Lange blieb er im Bereich des 2-Stunden-Tempos. Erst auf den letzten Kilometern sah man, wie er hart kämpfen musste, und er verlor etwas an Geschwindigkeit. Aber auch die zweite Rennhälfte mit 60:28 Minuten hat man bisher noch nie in einem Rennen über die 42,195 Kilometer gesehen. Man kann es schwerlich einen Marathon nennen, was in Monza stattgefunden hat, aber das Laufexperiment hat in jedem Fall gezeigt, dass Eliud Kipchoge der überragende Straßenlangstreckenläufer der Gegenwart und wohl auch der Geschichte ist.

Aufschlussreich die Rennanalyse des Sportwissenschaftlers Ross Tucker.

Sieben Monate konzentrierte Vorbereitung

Erst zwei Tage vorher stand fest, dass das Rennen in Monza am Samstag früh stattfinden würde. Auch Freitag oder Sonntag waren von den Organisatoren als mögliche Veranstaltungstage angegeben worden. Auf dem flachen, 2,4 km langen Rundkurs ohne enge Kurven wurde Eliud Kipchoge im letzten Abschnitt des Rennens müde und verlor die entscheidenden Sekunden, die am Ende fehlten. „Ich war absolut fokussiert auf eine Zielzeit von unter zwei Stunden, aber in der letzten Runde verlor ich zehn Sekunden - die Zeit lief mir weg“, wurde Eliud Kipchoge auf der Internetseite des internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF zitiert. „Es war eine harte Zeit mit einer siebenmonatigen konzentrierten Vorbereitung. Diese Reise war eine lange Herausforderung, aber ich bin froh, den Marathon in zwei Stunden gelaufen zu sein. Wir sind jetzt nur noch 25 Sekunden entfernt. Ich glaube, mit einer guten Vorbereitung und einer guten Planung, sind diese Sekunden herauszuholen. Ich hoffe, dass man beim nächsten Mal glaubt, dass es möglich ist.“

Was in einem regulären Rennen möglich ist

In der Tat hat Eliud Kipchoge erreicht, dass das Unterbieten der Zwei-Stunden-Barriere auch unter regulären Rennbedingungen nun realistischer erscheint als zuvor - auch wenn dies noch einige Zeit dauern dürfte. Für Eliud Kipchoge wird es nun darum gehen, den Weltrekord von 2:02:57 Stunden anzugreifen. Schon vor seinem Rennen in Monza gab es Hinweise, dass er beim BMW Berlin-Marathon am 24. September die Marke angreifen möchte. Ähnlich hatte er sich bereits vor zwei Jahren nach seinem Sieg in Berlin geäußert. Damals lief er trotz eines Schuhproblems - die Innensohlen hatten sich gelöst und rutschten halb aus dem Schuh heraus - 2:04:00 Stunden. Ohne diese Probleme hätte Kipchoge wohl schon damals den Weltrekord gebrochen. Inzwischen ist er noch stärker geworden, so dass ein Ergebnis im Bereich von rund 2:02 Stunden oder darunter möglich erscheint.

Bekele „keine Zeit für Experimente“

Ein Athlet, der angesichts seiner noch besseren Grundschnelligkeit, auch in einem regulären Rennen noch dichter an die Zwei-Stunden-Barriere herankommen könnte, ist Kenenisa Bekele. Er gehörte aber nie zum Monza-Projekt, obwohl er ebenfalls von Nike unterstützt wird. Darauf angesprochen hatte der äthiopische 5.000- und 10.000-m-Weltrekordler Anfang des Jahres im Rahmen des Dubai-Marathons gesagt: „Für dieses Projekt habe ich keine Zeit.“ Einige Skepsis klang bei dieser Aussage durch. „Mittelfristig traue ich mir eine Zeit von 2:01:30 Stunden zu“, sagte Bekele, der im vergangenen Jahr in Berlin den Weltrekord um lediglich sechs Sekunden verpasst hatte. Ein Duell Bekele mit Kipchoge, solange beide noch an der Spitze ihrer Leistungsfähigkeit sind, würde die Marathonwelt wohl stärker elektrisieren als das Monza-Experiment. Ein großer City-Marathon sollte dafür die Bühne bieten, in dem die Regeln eingehalten werden und in dem die Laufwelt - Hobbyläufer und Zuschauer - dabei sein und ihren Sport feiern können.

Haile: „Wir werden es erleben“

„Ich glaube wirklich, dass eines Tages die Zwei-Stunden-Marke fällt. Es wird nicht in den nächsten 20 Jahren passieren, aber wir werden es erleben“, hatte Äthiopiens Superstar Haile Gebrselassie vor einigen Jahren gesagt. Vielleicht dauert es gar nicht mehr ganz so lange. Zumal sehr schnelle Strecken wie Dubai oder Berlin gute Bedingungen bieten können. Sobald die zwei Stunden eines Tages in einem solchen Rennen unterboten werden, würde niemand mehr von einem Läufer sprechen, der dieses zuvor irregulär schaffte.

VCM News. Text: Jörg Wenig | AM | race-news-service.com

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Kärnten läuft 2013, Eliud Kipchoge (KEN) und Victor Kipchirchir (KEN), weitere Bilder unter: http://www.maxfun.at/videos/bilder.php?aid=1352, (© maxfun.at)




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