Griechenland-Taktik, US-Zinswende-Taktik (Stephan Feuerstein)

Auch wenn man als Beobachter der aktuellen Situation das Gefühl hat, dass das Gezänke mit Griechenland offenbar niemals enden wird, wird es auch hier einen Abschluss geben. Nicht verwunderlich ist allerdings, dass dieser am Wochenende noch nicht zustande gekommen ist. Es ist davon auszugehen, dass man erst ein klares Ergebnis bekommt, wenn die Uhr wirklich zwölf und nicht fünf vor zwölf anzeigt! In jedem Fall ist die europäische Politik nicht an einem Grexit interessiert, denn damit könnte womöglich doch die Büchse der Pandora geöffnet werden. Allerdings hatte man die letzten Jahre nun doch Zeit, sich auf diesen Fall vorzubereiten, so dass der Schaden hoffentlich eingegrenzt werden kann. Insgesamt dürften aber bis Ende Juni weiterhin immer wieder kurzfristige Impulse von dieser Seite kommen. Während zum Wochenauftakt der Markt zunächst in den Keller rauschte, ist bei Gerüchten um eine Einigung sicherlich auch die andere Seite der Medaille denkbar. Und so ist weiter von deutlichen Schwankungen auszugehen, so dass man den Handelsstil entweder auf eine dahingehend angepasste Zeitebene heben sollte. Oder aber eben dem Geschehen vorerst eher als Unbeteiligter zusehen sollte. Denn das Risiko, aktuell von den Schwankungen aus dem Markt gespült zu werden, ist nicht zu unterschätzen!

Zinswende in den USA?

Bei allen Grexit-Nachrichten kann man durchaus übersehen, dass die US-Notenbank in dieser Woche über eine mögliche Anhebung des Leitzinses berät. Einen kleinen Schatten hat dies bereits Ende der vergangenen Woche vorausgeworfen, als die Aktienmärkte zu einem Rücksetzer übergegangen waren. Man darf hier gespannt sein, wenngleich eine Zinsanhebung noch nicht mit einer „Zinswende“ gleichgesetzt werden sollte. Denn letztendlich fluten Japan und Europa den Markt weiterhin mit Liquidität, so dass die USA hier keine komplett gegenteilige Position einnehmen können. Da die US-Notenbank nicht ausschließlich der Geldwertstabilität verpflichtet ist, scheint es daher durchaus denkbar, dass die Zinsanhebung – wie so oft in den vergangenen Monaten – einmal mehr verschoben wird. In jedem Fall sollte man hier das Währungspaar Euro gegenüber dem US-Dollar im Auge behalten. Sollte eine Zinsanhebung etwas weiter nach hinten gerückt werden, als dies aktuell erwartet wird, könnte der Euro auch rasch den markanten Widerstand bei rund 1,15 US-Dollar überwinden und damit ein weiteres Kaufsignal liefern. Wir hatten hierzu in der letzten Ausgabe des Hebelzertifikate-Traders eine Long-Position mit der WKN UA6F18 vorgestellt, die für das genannte Szenario nach wie vor noch interessant ist.

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de



(16.06.2015)

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