Eigentlich besagt eine alte Börsenweisheit genau das Gegenteil. Interessant ist es aber immer wieder, dass gerade in den Spät- und Endphasen einer ausgeprägten Bewegung die Masse in den Markt drängt und voller Hoffnung und Optimismus die Wahrnehmung aller Risiken ignoriert. Haben Sie sich nicht einmal gefragt, warum der normale Bundesbürger traditionell kein Aktienanleger ist? Ich bekomme in Gesprächen immer wieder zu hören, dass die Aktie ja eine riskante Anlage ist, man würde damit in der Regel Geld verlieren, man kenne sich eben nicht aus damit. Kommt dann noch eine zeitweise vorhandene Gier auf Kursgewinne hinzu, ist das Ende absehbar: Man steigt zu Höchstkursen ein, verliert im Zuge der dann folgenden Korrektur Geld und realisiert den Verlust letztendlich am Tief – völlig genervt von dieser Anlageform. Beginnen wir daher einmal, die wichtigsten Fehler aufzuzeigen, damit man diese künftig vielleicht etwas weniger begeht:
Einstieg wenn alle kaufen
Prinzipiell gibt es steigende Kurse, wenn es mehr Käufer als Verkäufer gibt. Wenn die Masse aber gekauft hat, wird die Nachfrage dünner und die Gefahr einer Trendwende nach unten nimmt rapide zu. Die Kunst liegt daher darin, auf ein günstiges Einstiegsniveau zu warten. Das ist in der Regel dann gegeben, wenn eben keiner von Aktien oder Kursgewinnen spricht.
Langfristig steigen die Aktien immer
Man sollte schon einigermaßen eine Perspektive davon haben, wo wir aktuell stehen oder wo es voraussichtlich hingehen wird. Eine Möglichkeit, sich etwas mehr Orientierung zu verschaffen, ist beispielsweise die Saisonalität (was wir an dieser Stelle auch immer wieder erwähnen). Überprüft man die alte Börsenweisheit „sell in may – but remember: come back in september“, so erkennt man sehr gut, dass man den DAX damit langfristig klar geschlagen hätte. Aber selbst eine „Buy & Hold Strategie“ auf den DAX hätte im Verlauf der vergangenen 30 Jahre eine Rendite von mehr als zehn Prozent p. a. hervorgebracht. Schaut man in der „riskanten Zeit“ von Mai bis September, besonders aber im August und September als unbeteiligter Außenstehender zu, so hätte man die Performance mal eben auf fast 14 Prozent pro Jahr steigern können.
Alleine mit diesen beiden Regeln lässt sich bereits ein höherer Erfolg an der Börse erreichen, als dies den meisten anderen Menschen gelingen wird. Es muss daher nicht immer so kompliziert sein, auch mit einfachen Dingen kann man hier bereits seinen Erfolg steigern.
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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