6.05.24

Neverlosen. Mit dem  2:2 gegen AS Rom und dem Final-Einzug in der Europa League knackte Bayer Leverkusen eine fast 60 Jahre alte Europa-Bestmarke. 49 Pflichtspiele in Serie ohne Niederlage schaffte nach Angaben der Bundesliga bis dato keine Mannschaft, seit es kontinentale Wettbewerbe gibt. Und wieder gab es ein spätes Tor, diesmal in Minute 97, zum Ausgleich. Neben dem "Bayer Neverlosen" kursiert schon der Spruch, dass "der Schiedsrichter so lange nachspielen lässt bis die treffen". Ich mag sowas, ich mag es, wenn Geschichte geschrieben wird und freue mich mit der Werkself, die einfach einen genialen Fussball spielt. Es ist ein super Jahr für deutsche Vereine in den europäischen Ligen, denn zusätzlich hat Dortmund PSG eliminiert und spielt jetzt im CL-Finale gegen Real Madrid, die Könlglichen konnten sich gegen Bayern durchsetzen. Und für Dortmund ist das ein Traumfinale, viel lässiger als gegen die Bayern, die man in der Liga eh immer wieder trifft. Denn: Ein Sieg gegen Real Madrid ist grösser und auch eine Niederlage wohl leichter hinzunehmen als gegen die Bayern. Ich freue mich für die deutschen Teams.

 

Vonovia: Pokert der DAX-Neuling zu hoch? (Stefan Böhm)

20 Oct

Stefan Böhm

Kaum jemanden hat angesichts von Abgasskandal und anderer wichtiger Themen offenbar das Debüt des ersten Immobilienunternehmens im DAX interessiert, die Medienberichte hielten sich jedenfalls in Grenzen. Wenn auch Sie sich bisher nicht mit Vonovia (früher: Deutsche Annington) beschäftigt haben, grämen Sie sich nicht: Sie stehen nicht allein. Auch den Profis geht es so: In die von IBES berechnete Konsensusprognose für den Gewinn pro Aktie gehen z.B. aktuell nur die Schätzungen von 9 Aktienanalysten ein. Die meisten DAX-Aktien kommen hier auf 25 bis 32 Schätzungen. Vonovia will Deutsche Wohnen übernehmen Das dürfte sich aber in nächster Zeit ändern, zumal Vonovia weiter daran arbeitet, seine Marktposition als Nummer eins unter den deutschen Im...     » Weiterlesen


 

Corporate America: Die schmutzigen Tricks der Vorstände (Stefan Böhm)

14 Oct

Stefan Böhm

Wie schnell der Markt auf veränderte Rahmenbedingungen reagiert, haben in den letzten Wochen gerade die Anteilseigner von Biotech-Unternehmen schmerzvoll erfahren. Je nach Größe haben die Aktionäre Einbußen zwischen 20 und 50 Prozent hinnehmen müssen. Der Gedanke der Verkäufer ist simpel: Die Zinsen werden steigen, Fremdkapital dadurch teurer und von den Gewinnen bleibt nicht viel übrig. Dazu muss man wissen, dass der hohe Verschuldungsgrad für Firmen aus dieser Branche typisch ist – während der Entwicklungsphase eines Medikamentes wird nun mal kein Geld verdient. Droht den Börsen weltweit eine Korrektur in ähnlicher Größenordnung? Ausgeschlossen ist es nicht. Wo fließt das Geld hin? Seit 2008 wird der Markt mit Geld ...     » Weiterlesen


 

E.ON und RWE: Wirklich stark genug? (Stefan Böhm)

13 Oct

Stefan Böhm

Was wurde nicht alles spekuliert. Gehen E.ON und RWE pleite, weil sie nicht genug Rücklagen für den Atomausstieg haben? Die Aktienkurse der Versorger wurden tief nach unten gedrückt. Jetzt hat das Wirtschaftsministerium die Stresstests vorgelegt und welch Wunder: E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW haben angeblich genügend Substanz, um den Atomausstieg ohne Staatshilfen und Kapitalerhöhungen zu bezahlen. Nicht auszudenken, wie die Anleger reagiert hätten, wenn der Stresstest zu einem anderen Ergebnis gekommen wäre. So jedoch können die gebeutelten E.ON- und RWE-Aktien stark aufholen. Seit ihren Tiefstkursen Ende September legten beide Werte immerhin wieder um mehr als 30 Prozent zu! Wunschdenken oder Realität? Doch wie realistisch sind die Annahmen im Stresste...     » Weiterlesen


 

DAX: Nur ein Strohfeuer im Bärenmarkt oder doch die Wende? (Stefan Böhm)

06 Oct

Stefan Böhm

Die US-Arbeitsmarktdaten für September fielen deutlich schlechter aus als erwartet. War das die „gute“ Nachricht, auf die die Börsianer gewartet haben? Wohl kaum. Trotzdem schüttelten sich die Aktienmärkte am Freitag kurz, dann gab es eine Kurserholung, die sich auch zu Beginn dieser Woche fortsetzte. Der Grund: Eine Zinserhöhung in den USA noch in diesem Jahr ist in den Augen vieler Marktteilnehmer damit unwahrscheinlicher geworden. Das ist ein sehr abrupter Stimmungswechsel, wenn man bedenkt, dass die Fed-Vorsitzende Janet Yellen erst vor einer Woche eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr als wahrscheinlich bezeichnete. Überreaktion an den Märkten? Erleben wir aktuell eine Überreaktion der Märkte, ein neues Strohfeuer? Das werden erst die ...     » Weiterlesen


 

Volkswagen: Wenn Dummheit weh tut (Stefan Böhm)

22 Sep

Stefan Böhm

Wahrscheinlich haben Sie sich auch schon mal darüber gewundert, warum Ihr Benzinverbrauch höher ist als die Herstellerangaben. Solches „Schönen“ von Zahlen ist in der Autobranche gang und gäbe. Doch was sich Volkswagen nun geleistet hat, ist eine andere Dimension. Es wurden gezielt Manipulationen an der Software vorgenommen, um in den USA vorgeschriebene Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen zu erreichen. So zumindest der Vorwurf der US-Aufsichtsbehörde. Das wäre glasklarer Betrug. VW wusste lange Bescheid Besonders dämlich: Volkswagen weiß bereits seit einem Jahr über die Vorwürfe Bescheid, hat aber letztlich nichts geändert. Massive Kosten rollen nun auf den Konzern zu. Neben dem Rückruf von einer halben Millionen Fahrzeuge droht a...     » Weiterlesen


10.05.24

Gefühl für Schilling. Nein, es geht nicht um Lena von den Grünen, der man gerade einiges vorwirft. Ich kenne sie nicht persönlich, ich hab von niemandem in meiner Bubble was zu den Themen gehört. Wie die Grünen kapitalmarktpolitisch (nicht) agieren, taugt mir aber nicht. Damit komme ich zum Vorgänger des Euro. Sein Rücktritt hat mir sehr weh getan, weil ich für sehr viele Aktien so ein Schilling-Gefühl hatte. Motto: "Die (Aktie) kannst bei 380 kaufen und bei 460 wieder verkaufen, weil sie gerne in diesem Korridor agiert". Ich hatte ja immer den Home Bias, also Vorliebe für österreichische Aktien und ich bin einer jener Dinosaurier, die das immer noch haben. Aber freilich: Seitdem ich den täglich den Live-Blick auf den DAX für das deutsche Börsenradio mache, hab ich auch ein Gefühl (und ohne Gefühl keine Lust) für deutsche Aktien entwickelt. Bei den österreichischen Aktien, die in der Schilling-Ära Erstnotiz hatten (in der Euro-Ära ist ja nicht mehr viel nachgekommen) weiss ich die Emissionskurse noch immer in Schilling und rechne stets um. Und zurück zur Politik und dem aktuellen Thema, wie ernst man es mit der Wahrheit nimmt. Rund um den Faktor Geld zum Fenster rauswerfen wird unglaublich gerne mit grossen Zahlen agiert und auf Rattenfang gegangen. Eine Null mehr oder weniger ist auch schon wurscht. Wir haben das Gefühl verloren, rund um grosse Zahlen wird viel gelogen, das tut mir weh. Und bitte nicht so viel streiten.