Brisante Lage im DAX, EZB-Sitzung, Infineon und Fresenius im Fokus (Frank Weingarts)

Die durch den Pfingstmontag verkürzte Handelswoche kann getrost als große Enttäuschung bezeichnet werden. Dabei startete der DAX® am Dienstag euphorisch in den Handel und erreichte bei 11.920 Punkten den höchsten Stand seit dem 28. April sogleich starteten aber die Verkäufer und drückten den Index immer weiter nach unten.

Erholungsansätze scheiterten im Wochenverlauf, die bullische Vorlage des Kurssprungs vom 19. Mai verpufft komplett. Dabei zeigten sich die US Märkte längst nicht so schwach, insbesondere die Technologieindizes notieren dort noch auf sehr hohem Niveau.

Unternehmen im Fokus

Die großen Unternehmen haben allesamt berichtet, jetzt kommt die zweite Reihe. In der kommenden Woche stehen unter anderem die Hauptversammlungen von Nordex, Solarworld und Zalando auf dem Kalender. Am Dienstag den 02. Juni stehen diese drei Unternehmen Ihren Aktionären Rede und Antwort. Einen Tag später folgen Indus, STADA und Jenoptik.

Technisch spannend

Glänzen konnten in dieser Woche die Aktien von Infineon und Fresenius SE, die auf neue Jahreshochs sprangen. Beide Werte sind derzeit Outperformer im DAX® und könnten mit den frischen Ausbrüchen bei freundlichem Marktumfeld weiterhin dieser Rolle aufgehen. Allerdings ist die Infineon-Aktie bei  EUR 12,36 an eine langfristige Aufwärtstrendoberkante angestoßen, an der seit einem Jahr alle Aufschwünge enden. Auch dieses Mal prallt der Wert daran nach unten hin ab.

Deutliche Schwäche zeigte sich hingegen bei den Versicherungstiteln im deutschen Leitindex, die Aktien der Allianz und Münchener Rück rutschten beide auf neue Monatstiefs ab und notieren weiterhin auf dem Niveau von Mitte Januar. Der Großteil der diesjährigen Rallye ist also verpufft. In einem charttechnisch katastrophalen Zustand befindet sich RWE. Sie rutscht auf neue Jahrestiefs ab und scheint die Stabilisierung seit Jahresbeginn nach unten hin auflösen zu wollen. Sie nähert sich in großen Schritten dem 2013er Tief bei EUR 20,475. Wird dieses nach unten geknackt, entstehen bei einer der schwächsten deutschen Aktie Verkaufsignale, das Allzeittief bei EUR 17,60 wäre dann die nächste Haltezone.

Wichtige Termine

Am Montag stehen die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und der Eurozone auf dem Kalender und am Mittwoch die Einzelhandelsdaten sowie die EZB-Sitzung von und mit Mario Draghi. Am Freitagnachmittag wird dann das Datenhighlight des Monats erwartet: Der US-Arbeitsmarktbericht.

Charttechnischer Ausblick: DAX®

  • Widerstandsmarken: 11.680/ 11.710 / 11.830 Punkte
  • Unterstützungsmarken: 11.390/11.168/11.082 Punkte

Der DAX® knickte heute nach einer Seitwärtskonsolidierung auf erhöhtem Niveau deutlicher nach unten weg und trübt sein Chartbild damit deutlich ein. Standen die Chancen auf eine neue Aufwärtswelle nach dem gestrigen Handelstag noch relativ gut, dreht das kurzfristige Bild jetzt auf bärisch. Einzig die nach wie vor stabilen US Indizes verhindern aus analytischer Sicht noch ein starkes Bärenszenario im DAX®, welches aber jederzeit aktiviert werden könnte. Die nächste Haltezone liegt im Bereich bei 11.380 – 11.400, von wo aus zunächst eine Erholung stattfinden sollte. Echte Impulse für die Bullen ergeben sich aber erst bei einer Rückkehr über 11.715 Punkte. Rutscht der Index auf der anderen Seite nachhaltig unter 11.380 Punkte ab, droht ein beschleunigter Abverkauf zum Maitief bei 11.168 und darunter ggf. 11.070 – 11.082 bzw. 11.014 Punkte.



(01.06.2015)

Infineon


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Frank Weingarts

Anlage- und Hebelprodukte, UniCredit onemarkets

>> http://www.onemarkets.de/de.html


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