„Es herrschen Zustände wie im alten Rom und das ist gut so!“
Nur wenige Leser werden diesen Satz auf Anhieb verstehen, viele werden sich fragen ob ich damit auf ein ausschweifendes Sexualleben in der Gesellschaft mit Sex in Aufzügen, Tiefgaragen und auf Waschmaschinen hinweisen möchte…
Bevor jetzt das Kopfkino mit noch mehr Lesern durchgeht: Die Römer hatten weder Aufzüge, noch Tiefgaragen oder Waschmaschinen…
Was habe ich also gemeint?
Die Römer hatten (so wie wir) einen Staat in dem ein Wahlrecht herrschte – eine Demokratie, eine „res publica“ (heute nennen wir das Republik). Auf die damaligen Verhältnisse hatte man in Rom eine hervorragende Infrastruktur innerhalb eines komplexen Staatswesens geschaffen, in vielen Regionen herrschte Wohlstand. Kunst und Kultur blühten – bis hin zur Dekadenz.
Waren die Römer so gute Wirtschafter um dies alles organisieren und finanzieren zu können? Hatten Sie etwa den Stein der Weisen gefunden?
Weder- noch.
Sie waren abhängig von privaten Investoren – so wie heutige Staatsgebilde auch.
Aus der Not heraus haben die Römer seinerzeit die Vorläufer der heutigen Publikumsgesellschaften erfunden.
Das war dringend nötig, denn regionale Expansion kostet Geld, kurz gesagt, der Staat war immer wieder klamm und war nicht in der Lage seine Aufgaben zu erfüllen.
So begann man die künftig zu erwartenden Steuereinnahmen an sogenannte Publicani (https://de.wikipedia.org/wiki/Publicani ), die sich oftmals in Gesellschaften zusammenschlossen, zu verkaufen. Diese privaten Gesellschaften nannte man „societas publicanorum“. Sie wurden nach Ablauf der Periode und nach Eintreibung der offenen Steuern wieder aufgelöst und das Vermögen inklusive Gewinn unter den Gesellschaftern aufgeteilt. Diese Anteile an den Gesellschaften waren frei übertragbar, es gab aber noch keinen geregelten Markt einer Börse, man könnte das auf heutige Verhältnisse umgelegt mit einem außerbörslichen Sekundärmarkt vergleichen.
Springen wir zurück in die Gegenwart, dann stellen wir fest, dass die heutigen Republiken das Erbe der Römer hoch halten:
Zur Finanzierung der Infrastruktur werden „Private Public-Partnership“-Modelle (https://de.wikipedia.org/wiki/Private_Public_Partnership) – oftmals in Form von Zweckgesellschaften (https://de.wikipedia.org/wiki/Zweckgesellschaft) - eingesetzt. Oftmals sind die Kapitalgeber Infrastrukturfonds (https://de.wikipedia.org/wiki/Infrastrukturfonds_(Finanzinvestor) ), von denen es weltweite eine ganze Reihe gibt, aber auch Private Equity-Gesellschaften, gemischte Fonds, Versicherungen und Family-Offices( https://de.wikipedia.org/wiki/Family_Office) investieren immer wieder in Infrastrukturprojekte.
Den meisten Bürgern sind diese Hintergründe nicht bekannt. Einerseits neigen weltweit manche wahlkämpfende Politiker immer wieder dazu ihre eigene Rolle und Bedeutung etwas wesentlicher darzustellen als sie in Wirklichkeit ist und andererseits ist es für manche Politiker schon aus Gründen der Konformität mit den jeweiligen Parteiprogrammen nicht immer möglich, den Investor bzw. den wahren Geldgeber vor den Vorhang zu holen.
Ohne private Investoren wäre die öffentliche Hand aber heute genauso überfordert für eine ausgezeichnete Infrastruktur, hohe Lebensqualität und Wohlstand zu sorgen, wie damals im alten Rom.
Denken wir an das Erbe der Römer und bedanken wir uns in Gedanken bei den Investoren, wenn wir das nächste Mal Maut auf einer Autobahn zahlen um nur wenige Stunden später die mediterrane Urlaubssonne genießen zu können….
Denken wir aber auch an das Erbe der Römer wenn irgendwo die Infrastruktur nicht so recht funktioniert und vergegenwärtigen wir uns die einzige seit Jahrtausenden bewährte Lösung:
Ein funktionierender Kapitalmarkt in einem investorenfreundlichen Land mit einer investorenfreundlichen Gesellschaft in der Investoren jederzeit willkommen sind und daher gerne bereit sind zu investieren…
» Wiener Börse Party #787: Kurstreibendes Ma...
» Österreich-Depots: Etwas fester (Depot Kom...
» Börsegeschichte 22.11.: Libro, EVN (Börse ...
» Börsenradio Live-Blick 22/11: DAX leichter...
» PIR-News: News zu Verbund, Research zu Por...
» Nachlese: Fazit Magnus Brunner, dazu Senat...
» Börsepeople im Podcast S16/01: Hannes Frech
» ATX-Trends: Verbund, Pierer Mobility, Uniq...
» Börse Social Depot Trading Kommentar (Depo...
» Börsegeschichte 21.11.: MEL, Telekom, Immo...
Gregor Rosinger ist Generaldirektor, Investor, Kunstmäzen, Börsianer, Autor, Schlossbewohner, Maserati-Fahrer, Vater, Ehemann, Immobilienbesitzer, Ostpionier, Wiener, Nebenwerte-Guru, Blogger, Friend of Christian Drastil, "Oberste Instanz" für "Regionale Mittelstands Sicherung". Kurz gesagt: er ist Eigentümer des Finanzkonzerns Rosinger Group und seit 1985 als Investor erfolgreich im Geschäft...
www.gregor-rosinger.at
» Rosinger Group nimmt Optionsstrategie ins ...
Wir als Rosinger Group erwarten nunmehr wieder etwas volatilere Zeiten und haben heute (18.05....
» We love Brexit Driven Stock Exchanges - Ch...
Gesternwar wieder so ein Tag – die Börsen crashten wegen des Brexit und die Herde der...
» Ergänzende Gedanken zum Thema Flüchtlinge ...
Im verlinken Artikel in der Tageszeitung die Presse steht, dass Dieter Zetsche, Daimler Chef s...
» Rosinger Group nach Relevanz mit den Keywo...
Es ist fast auf den Tag genau 8 Monate her, da berichtete das Fachheft Nummer 28 von Börse ...
» Champagner, Frauen, Lotterleben? Investore...
Ein sehr persönlicher Kommentar über die Wirklichkeit „hinter“ dem Glamour...