ATX-Trends: Verbund, AT&S, Porr, Erste Group, RBI ...

Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Einen sehr guten Tag gab es für den heimischen Markt, der ATX konnte den Handel mit einem Zuwachs von 3,3% beenden, auch in Wien regierte der Optimismus auf Grund der Aussichten auf ein mögliches baldiges Ende des Krieges in der Ukraine. Bei den Einzelwerten stemmte sich die OMV gegen die allgemeine Aufwärtsbewegung und musste mit einem Minus von 2,0% den Handel beenden, der Öl- und Gaskonzern will eben die Öl- und Gasförderung langfristig ganz einstellen und künftig vor allem im Chemiebereich wachsen, als konkretes Zwischenziel wurde die Reduktion der Produktion fossiler Brennstoffe bis 2030 um ein Fünftel genannt, trotzdem soll der Gewinn stabil bleiben und den Aktionären wurde auch eine wachsende Dividende in Aussicht gestellt. Die kräftigsten Zuwächse gab es gestern bei den Banken, die Erste Group konnte mit einem Plus von 9,3% den Spitzenplatz in der Kursübersicht erobern, gefolgt von der Raiffeisen Bank International, die um 7,9% zulegen konnte. Auch die Bawag war gut nachgefragt, wenngleich hier der Anstieg mit 4,4% im Vergleich zu den beiden Konkurrenten eher gering aussah. Raiffeisen Research bestätigte die Kaufempfehlung für Zumtobel, revidierte aber das Kursziel leicht von 11,0 Euro auf 10,0 Euro nach unten, der Leuchtenhersteller konnte dennoch mit einem Anstieg von 5,2% aus dem Handel gehen. Nachgeben musste der Verbund vor der heutigen Ergebnisveröffentlichung, die europaweite Schwäche des Sektors brachte den Titel um 1,5% nach unten. Deutlich verbessern konnte sich AT&S, für den Leiterplattenhersteller ging es um 6,5% nach oben. Ebenfalls sehr stark war Porr, das Bauunternehmen verzeichnete einen Anstieg von 6,3%, auch voestalpine war in der Gunst der Investoren sehr weit oben angesiedelt, der Stahlkonzern durfte sich am Ende des Tages über eine 5,4% höhere Notierung freuen. Zulegen konnten auch Lenzing, der Faserhersteller schaffte eine Verbesserung von 4,8%, sowie Semperit, der Gummi- und Kautschukkonzern konnte um 4,6% vorrücken.

Verbund
Das heimische Elektrizitätsversorgungsunternehmen Verbund berichtete heute seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2021, die größtenteils leicht über den Analystenschätzungen lagen. Die Geschäftsentwicklung des VERBUND-Konzerns verlief im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 sehr positiv. 2021 war von einem enormen Anstieg der europäischen Großhandelspreise für Strom, einem wesentlichen Werttreiber für die Geschäftsentwicklung von VERBUND, gekennzeichnet. Die Umsatzerlöse konnten ein Plus um 38,5% auf €4,78 Mrd. verzeichnen. Das EBITDA stieg um 22,1 % auf €1.579,0 Mio. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 38,3% auf €873,6 Mio. gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten die deutlich gestiegenen Spotmarktpreise sowie die Preise für kurzfristige Futures auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft konnte somit, trotz gesunkener Terminmarktpreise für Jahresprodukte, deutlich um €10,2/MWh auf €54,8/MWh gesteigert werden. In der Hauptversammlung am 25. April 2022 wird für das Geschäftsjahr 2021 eine im Vergleich zum Vorjahr um 40,0% höhere Dividende von €1,05/Aktie vorgeschlagen. Die Ausschüttungsquote bezogen auf das berichtete Konzernergebnis beträgt 2021 41,8%, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis 45,7%. Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft sowie der Chancen- und Risikolage erwartet VERBUND für das Geschäftsjahr 2022 ein EBITDA zwischen rund €2.600 Mio. und €3.500 Mio. und ein Konzernergebnis zwischen rund €1.400 Mio. und €2.000 Mio. VERBUND plant für das Geschäftsjahr 2022 eine Ausschüttungsquote zwischen 45 und 55% bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis in Höhe zwischen rund €1.340 Mio. und 1.940 Mio.
GJ 2021: Umsatz: €4.776,6 Mio. (3.567e); EBITDA: €1.579,0 Mio. (1.587e); EBIT: €1.266,8 Mio. (1.168e); Konzernergebnis: €837,6 Mio. (789,6e)

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment
Der heimische Ölfeldausrüster SBO präsentierte heute seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021, die nach der Bekanntgabe vorläufiger Ergebnisse im Jänner keine Überraschung mehr darstellten. Die SBO Gruppe setzte im Geschäftsjahr 2021 den Wachstumskurs fort und erwirtschaftete ein klar positives Ergebnis. Nach dem pandemiebedingt drastischen Einbruch der Weltwirtschaft im zweiten Quartal 2020 ist SBO kontinuierlich von Quartal zu Quartal gewachsen. Die Ergebniszahlen 2021 belegen einen kräftigen Sprung in die Gewinnzone. Der Umsatz der SBO Gruppe belief sich auf €292,8 Mio. (2020: €291,2 Mio.). Der Auftragseingang stieg beinahe um 50% auf €343,3 Mio. (2020: €235,1 Mio.). Der Auftragsstand hielt Ende 2021 bei €111,7 Mio. (31. Dezember 2020: €65,2 Mio.). Auch das operative Ergebnis konnte deutlich verbessert werden: Das EBITDA verdoppelte sich auf €60,0 Mio. (2020: €27,1 Mio.). Das EBIT drehte sich nach einem Verlust von €-28,0 Mio. im Jahr 2020 in den positiven Bereich und kam auf €28,2 Mio. im Jahr 2021. Die EBITDA-Marge legte auf 20,5% zu (2020: 9,3%), die EBIT-Marge lag bei 9,6% (2020: -9,6%). Das Ergebnis vor und nach Steuern lag nach einer kräftigen Steigerung deutlich in der Gewinnzone: Vor Steuern erhöhte sich das Ergebnis auf €23,4 Mio. (2020: €-31,2 Mio.), das Ergebnis nach Steuern betrug €21,0 Mio. im Jahr 2021 (2020: €-21,7 Mio.). Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 28.  April 2022 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von €0,75/Aktie auszuschütten (2020: keine Dividendenausschüttung). Das Unternehmen erwartet, dass die deutlich steigenden Ausgaben für Exploration und Produktion den positiven Ausblick für die Aktivitäten in der Branche stärken. Somit sollte die Nachfrage nach den Produkten und Leistungen der beiden Segmente deutlich steigen.
GJ 2021: Umsatz: €292,8 Mio. (293,2e), EBITDA: €60,0 Mio. (60,4e), EBIT: €28,2 Mio. (27,8e), Ergebnis nach Steuern: €21,0 Mio. (17,4e)

 



(17.03.2022)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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