ATX-Trends: Wienerberger, Verbund, A1 Telekom, Immofinanz, OMV ...

Nach der Erholung zum Wochenstart verlief der gestrige Tag für die europäischen Börsen nicht ganz so gut. Ausgelöst durch einen Kommentar des Vorsitzenden des Haushaltsausschusses, dass Italien die momentane Krise ohne den Euro besser meistern könnte, ging es gestern wieder leicht nach Süden. Obwohl umgehend andere italienische Politiker ein Bekenntnis zum Euro abgaben, bedrückte diese Sorge die Anleger sichtlich.

Überdurchschnittlich unter Druck kamen die Bankentitel, der Subindex war mit einem Minus von knapp 1,0% der schwächste in Europa. Rohstoff- und Versorgerwerte erlebten hingegen einen relativ guten Tag mit Anstiegen von knapp 0,8%. Auch Autowerte schlugen sich besser als der Gesamtmarkt, die Einigung der Regierungskoalition in Deutschland auf einen Diesel-Plan sorgte zwar nicht für Begeisterung, nahm aber einiges an Unsicherheit. Daimler legte mehr als 2,0% zu, auch BMW verzeichnete ein Plus von knapp 1,0%. Sonstige kursbewegende Nachrichten waren dünn gesät, Akzo Nobel kündigte eine Erhöhung der Dividende an worauf der Farben- und Lackehersteller ein Plus von rund 0,5% erzielen konnte. STMicroelectronics profitierte von der positiven weltweiten Sektorstimmung und schloss mit einer 1,8% höheren Notierung. Philips litt unter einem negativen Kommentar durch die Credit Suisse , der das Gewinnziel für dieses Jahr in Frage stellte, und war mit einem Minus von 3,6% das Schlusslicht im EuroStoxx50. Siemens litt gleichfalls unter einem skeptischen Analystenkommentar und musste 2,7% abgeben.

Unbeeindruckt vom Italien-Wirrwarr und den daraus resultierendem schwächeren Umfeld in Europa konnte die Börse in Wien gestern zulegen, der ATX verzeichnete ein Plus von mehr als 0,4%. Wienerberger erhöhte das mittelfristige Ergebnisziel und erreichte ein beeindruckendes Plus von 6,1%. Auch die Bankenwerte entzogen sich dem schwachen europäischen Umfeld und konnten Zugewinne erzielen, Raiffeisen schloss mit einem Plus von 2,7%, Erste Group erreichte einen Zuwachs  von 0,2% und auch die Bawag legte um knapp 0,8% zu. Stark waren wieder einmal die Versorger, Verbund ist weiter im Höhenflug und erreichte auch gestern einen weiteren Gewinn von 1,9%, EVN konnte sich von den Vortagsverlusten erholen und stieg um 0,6%. Telekom Austria litt unter einer Reduktion des Kurszieles durch Barclays und musste den Handel mit einem 0,6% tieferen Kurs beenden. Die Ölwerte mussten den Vortagsgewinnen Tribut zollen und beendeten den Handel mit Abgaben, bei OMV betrug das Minus 1,1%, Schoeller-Bleckmann verlor 0,7%. Auch die Versicherer schlossen leicht schwächer, Uniqa gab 0,4% ab, bei Vienna Insurance betrug das Minus 0,2%. Gesucht waren Immobilientitel, Immofinanz gewann 1,2% dazu, S Immo konnte den Tag mit einem Zugewinn von 1,1% beschliessen.

Unbeeindruckt von den Diskussionen um Italien zeigte sich der Dow Jones, gestützt von sich abschwächenden Sorgen um die Handelskonflikte konnte er ein neues Rekordhoch erzielen und beendete den Tag mit einem Plus von knapp 0,5%. Nicht ganz mithalten konnten die beiden anderen großen Indices, der S&P 500 schloss leicht schwächer, beim Nasdaq gab es ein Minus von knapp 0,5%. Gesucht waren Titel aus dem Industriebereich, Caterpillar erreichte ein Plus 1,7%, Boeing schloss 1,1% stärker. Ansonsten sorgte PepsiCo für Gesprächsstoff, die Aktien fielen um 1,8%. Der Limonaden- und Snackhersteller traut sich im laufenden Jahr ein größeres Umsatzwachstum zu. Am Markt überwog aber, dass zugleich der Gewinnausblick wegen des starken US-Dollar gekürzt wurde. Gefragt war der Chipsektor, Intel konnte sich hier mit einem Tagesgewinn von 3,6% besonders hervortun. Ein großer Verlierer waren außerdem die Papiere von General Motors mit einem Minus von 2,6%. Belastet wurden diese von vorgelegten schwachen Absatzzahlen. Bei General Electric ging es nach dem Kurssprung vom Vortag nochmals um 1,9% weiter nach oben, Tesla hingegen legte nach dem Kursfeuerwerk des Vortags den Rückwärtsgang ein und schloss 3,1% schwächer, auch gedrückt von schwächeren Produktionszahlen.

Leicht nach unten ging es für die Ölpreise, Brent gab 0,2%, bei WTI betrug das Minus 0,1%. Gold konnte gestern im späten Handel Zugewinne erzielen, gegen Tagesende wurde das Edelmetall bei rund 1.204 US-Dollar gehandelt. Der Handel zwischen Euro und US-Dollar verlief vergleichsweise volatil, gegen Ende wurden für den Euro rund 1,155 US-Dollar bezahlt, etwas weniger als am Vortag.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mit Verlusten. Vopn der Unternehmensseite ist es weiterhin relativ ruhig. Von der Makroseite wird unter anderem heute Nachmittag der ISM Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN


ANDRITZ AG

Der heimische Maschinenbauer ANDRITZ hat heute bekannt gegeben, mit dem chilenischen  Zellstoffproduzenten ARAUCO eine Absichtserklärung zur Lieferung wesentlicher Technologien und Ausrüstungen für die Modernisierung und Erweiterung der ARAUCO-Zellstoff-Fabrik in Chile (MAPA-Projekt) unterzeichnet zu haben. Der Auftragswert für ANDRITZ soll rund €300 Mio. betragen.  ANDRITZ wird für die neue Eukalyptus-Zellstoffproduktionslinie den Holzplatz, die Faserlinie, die Weißlaugenanlage sowie das Verdampfungssystem liefern.



(03.10.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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