ATX-Trends: Zumtobel, AT&S, Immofinanz, FACC (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Zunächst starteten die europäischen Börsen durchaus positiv gestimmt in den gestrigen Handelstag, mit einem Anziehen des Euro kam es aber dann zu einer Umkehr und niedrigeren Schlusskursen als am Vortag. Vor allem der exportlastige DAX wurde deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Anziehende Renditen trugen ebenfalls ihren Teil zum Gesamtbild bei. Die Unternehmensergebnisse, die gestern vorgelegt wurden, waren eher durchwachsen und die Reaktionen darauf mehrheitlich negativ. Novo Nordisk beispielsweise musste 7,3% abgeben, der gesamte Gesundheitssektor stand unter Druck und war mit 1,9% Minus der schwächste Sektor in Europa. Bei Roche wurde der schwache Ausblick bemängelt und die Aktie gab 2,8% ab. Bei Royal Dutch Shell wurden die geringen Barmittel als Haar in der Suppe empfunden und es kam zu einer 2,2% tieferen Notierung, und bei Vodafone war der geringe Umsatz ein Dorn im Auge und der Titel schloss 4,5% schwächer. Aber es gab auch Lichtblicke, Nokia konnte sehr optimistische Ziele abgeben und der Kurs schnellte um 11,7% nach oben, die Zahlen des französischen Softwareentwicklers Dassault System wurden mit einem Kursplus von 6,6% honoriert.

Auch in Wien kam es zu Abgaben, die aber im Vergleich zum europäischen Umfeld deutlich geringer ausfielen. Bei AT&S kam es trotz einer Kurszielerhöhung durch die Berenberg Bank zu deutlichen Abgaben und einem Abschlag von 3,5%. Immofinanz litt unter den anziehenden Zinsen und schloss 1,6% schwächer. Gemischt waren die Finanztitel, während sich Raiffeisen um 0,7% verbilligte konnte die Erste Group ein Kursplus von 0,3% erreichen. Die Bawag musste hingegen knapp mehr als 0,8% abgeben. VoestAlpine konnte ein leichtes Plus von 0,2% erreichen, der Linzer Stahlkonzern erhofft sich durch die US-Steuerreform einen Gewinnschub. FACC konnte sich einen Großauftrag aus Kanada im Gegenwert von 100 Millionen Euro sichern, trotzdem kam es auch hier zu Gewinnmitnahmen und einer Abgabe von 0,7%.

Auch in den USA waren Investoren vor den heutigen Arbeitsmarktdaten eher zögerlich, das Bild wurde von einer Flut von Unternehmensberichten geprägt, die aber dem Gesamtmarkt keinen eindeutigen Stempel aufdrücken konnten. Der Dow Jones brachte ein kleines Plus in Ziel, S&P 500 und Nasdaq mussten leicht abgeben. Besonders positiv aufgenommen wurden die Zahlen von Ebay, dank eines deutlich gestiegenen Umsatzes schnellte der Aktienkurs 13,8% nach oben. Auch Facebook konnte überzeugen, das boomende Geschäft mit der Online-Werbung verschaffte dem Titel einen Zuwachs von 3,3%. Die Reaktion auf die eher guten Zahlen von Microsoft war verhalten, hier kam es zu Abgaben und einem Minus von 0,8%. AT&T konnte die Kundenanzahl deutlich erhöhen, was zu einem Tagesgewinn von 4,6% führte, auch Mastercard konnte den Umsatz steigern und legte 2,3% zu. Enttäuschende Ausblicke lieferten UPS und DowDuPont, dadurch kam es zu Abgaben von 6,1% beziehungsweise 2,8%.

Relativ deutlich nach oben ging es für die Ölpreise, Brent legte 0,9% zu, der Preis für WTI lag zu Handelsschluss fast 1,8% höher als am Vortag. Gold profitierte vom nachgebenden Greenback und wurde im späten Tagesverlauf bei rund 1.348 US-Dollar gehandelt. Der Euro konnte nach zögerlichem Beginn dank der weiter zunehmenden Hoffnung auf eine anhaltend robuste Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone stetig zulegen und durchbrach am späten Abend die Marke von 1,25 zum US-Dollar.

Vorbörslich sind die europ. Börsen schwächer indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden heute Arbeitsmarktdaten aus den USA veröffentlicht.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Zumtobel

CEO Ulrich Schuhmacher verlässt zum 1. Februar das Unternehmen, auch CFO Karin Sonnenmoser geht Ende Juni. Bis auf weiteres übernimmt Alfred Felder die Aufgabe als Sprecher des Vorstandes zusätzlich zu seiner Funktion als Vertriebsvorstand. 



(02.02.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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