ATX-Trends: OMV, FACC, Do&Co, Semperit im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Wieder Fahrt aufgenommen haben Europas wichtigste Börsen zum Wochenschluss, getrieben von der Hoffnung auf ein weltweites Anziehen der Konjunktur. Am stärksten war die Haushaltsgüterbranche mit einem Plus von 1,6%, am anderen Ende waren Öl- und Gasunternehmen mit einem Minus von 0,9% zu finden. Airbus konnte dank einer positiven Analystenstimme zu den Auslieferungszielen ein Tagesplus von 2,6% erzielen. Noch deutlicher stieg Novo Nordisk, nach einer besonders deutlichen Kaufempfehlung von Goldman Sachs schloss der Titel gut 2,2% höher. Auch easyJet profitierte von einer positiven Anlystenmeinung, Morgan Stanley reiht den Titel unter den bevorzugten Papieren ein was die Aktie mehr als 4,7% anziehen liess. Auch deutsche Aktien profitierten von positiven Analystenstimmen, ThyssenKrupp legte knapp 4,5% zu wobei hier auch noch die Forderung eines Großaktionärs nach einer Unternehmensaufspaltung hilfreich war, und die Aktie von Adidas schnellte  nach einer Kurszielerhöhung durch Macquarie 6,9% nach oben. Am Wochenende wurde mit knapper Mehrheit am SPD-Parteitag die Bereitschaft zu weiteren Gesprächen zur Bildung einer großen Koalition beschlossen, es könnte hier aber noch einiges an Diskussion aufkommen. Morgen wird der ZEW-index für Deutschland veröffentlicht, am Mittwoch folgt der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone. Am Donnerstag steht die geldpolitische Entscheidung der EZB auf dem Programm, ebenso der deutsche Ifo-Index. An Unternehmensberichten stehen unter anderem heute die Zahlen von Repsol und UBS am Programm, am Mittwoch folgen dann Novartis , und Ahold, am Donnerstag LVMH, Anglo American und Diageo und am Freitag Atlas Copco.

In Wien gab es am Freitag nur geringe Zugewinne, allerdings zeigte der ATX schon eine beeindruckende Performance und ist auf dem höchsten Niveau seit 2008 angelangt. OMV litt unter der europaweiten Schwäche des Sektors und beendete den Handel mit einem Minus von 1,9%. Bei FACC gab es Gewinnmitnahmen und ein Tagesminus von 3,2%, auch Wochensicht gesehen bleibt aber ein beeindruckender Kursanstieg bestehen. Stark war am Freitag Do&Co mit einem Plus von 3,8%, auch Semperit war gesucht, der Titel konnte 2,6% anziehen.

An der Wall Street gab es zum Wochenausklang steigende Kurse, allerdings hielten sich die Gewinne auf Grund des drohenden und nach Börsenschluss tatsächlich eingetretenen Government-Shutdowns in Grenzen. S&P 500 und Nasdaq schafften neue Rekordstände, auch der Dow Jones konnte leicht zulegen. Im Blickpunkt des Interesses standen Quartalsberichte, American Express muss auf Grund der Steuerreform eine milliardenschwere Abschreibung vornehmen und präsentierte den ersten Quartalsverlust seit mehr als 25 Jahren, die Aktie fiel um knapp 1,9%. Ähnlich die Situation bei IBM , auch hier wurde eine hohe Sonderbelastung durch die Steuerreform vermeldet, dass das Unternehmen den ersten Umsatzanstieg seit 23 Quartalen vermelden konnte berührte die Anleger nur wenig, der Titel verlor am Dow-Ende rund 4,0%. Nike hingegen konnte mehr als 4,8% zulegen, nachdem sich Analysten optimistisch zu den Absatzchancen der neuen Schuhmodelle geäußert hatten. Makroökonomisch stehen am Mittwoch und am Donnerstag vor allem Daten aus dem Immobilienbereich am Programm, am Freitag folgen dann die Zahlen zum BIP im vierten Quartal und die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, beides Zahlen, die Aufschluss über den Zustand der US-Wirtschaft geben werden. Die Berichtssaison ist voll im Laufen, heute legen unter anderem  Halliburton, und Netflix Zahlen vor, morgen veröffentlichen Johnson & Johnson , Verizon , Texas Instruments und Procter & Gamble , am Mittwoch United Technologies , Abbot Laboratories, Ford und General Electric , am Donnerstag dann Caterpillar , 3M , Biogen und Intel und am Freitag dann noch Colgate Palmolive und Honeywell.

Abschläge gab es bei den Ölpreisen, Brent schloss 1,0% schwächer, WTI gab 0,9% ab. Gold hält sich stabil auf relativ hohem Niveau, am Freitag gab es leichte Zuwächse, das Edelmetall wurde gegen Abend bei rund 1.332 US-Dollar gehandelt. Der Euro ist nach wie vor sehr stark, der Handel am Freitag war ziemlich ruhig und pendelte sich im stäten Handelsverlauf bei einer Marke von 1,222 zum US-Dollar ein.
 

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite ist es recht ruhig. In Europa hat heute Früh UBS ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 2 Mrd. Schweizer Franken ankündigt, das Dividendenwachstum der UBS soll im einstelligen Prozentbereich liegen, die Bank wird das Wealth Management in einer globalen Einheit zusammenschließen.
 



(22.01.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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