ATX-Trends: Makroseitig stehen die PMIs aus der Eurozone im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Europas Börsen reagierten gestern positiv auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank. Die Fed hatte ihre unveränderte Bereitschaft signalisiert, den Leitzins im Dezember anzuheben, was auch als Beleg für deren Konjunkturoptimismus gewertet werden kann. Der Euro fiel nach der Entscheidung von rund 1,20 auf unter 1,19 Dollar. Das waren gute Nachrichten für die Exportindustrie. Tagessieger waren Finanzwerte mit einem Indexplus von 1,5 Prozent. Für die Finanzbranche sind die Aussichten auf steigende US-Zinsen günstig, weil sich damit die Zinsmargen im Kreditgeschäft vergrößern dürften. Ähnliches gilt für die Versicherer, die im Schnitt um 0,7 Prozent zulegten. Dagegen ist die Aussicht auf steigende Zinsen negativ für die kapitalintensiven Versorger und Telekomunternehmen: Deren Branchenindizes fielen um 1 Prozent bzw 1,5 Prozent.
     
  • Unter Druck standen Stahlwerte. Im Handel wurde auf fallende Eisenerzpreise verwiesen. Siemens stiegen um 1,3 Prozent, auch gestützt von einem Bericht, wonach die Münchener Gespräche mit Alstom führen sollen bezüglich einer möglichen Zusammenlegung der Eisenbahngeschäfte. Siemens erwägt ähnliches bereits mit Bombardier. Alstom gewannen 3,9 Prozent. Commerzbank gewannen 3,5 Prozent. Hier stützte nicht nur die Aussicht auf steigende Zinsen, was grundsätzlich positiv für den Sektor ist, sondern auch Übernahmefantasie. Einem Bericht zufolge soll die Unicredit Interesse an der Commerzbank haben. Unicredit gewannen 2 Prozent.Leicht im Plus schloss gestern der ATX .  Gekauft wurden RHI (+3,1%), Erste Bank (+1,6%) und Andritz (+0,9%).
     
  • Nach einer neuntägigen Gewinnphase und einem abermaligen Rekordhoch im Tagesverlauf ist dem Dow die Luft ausgegangen. Leichte Gewinnmitnahmen drückten die Kurse. Die Beschlüsse der Fed vom Vortag dämpften die jüngst vorherrschende Kauflaune etwas, Händler sprachen von einer Phase des Nachdenkens. Der Markt sortiere, bis zu welchem Grad die künftigen Schritte der Fed noch eingepreist werden müssten, sagte ein Portfolioverwalter. Der Technologiesektor büßte 1,1 Prozent ein und Apple zählten wie schon am Vortag zu den schwächsten Dow-Werten mit einem Abschlag von 1,7 Prozent und bremsten damit auch den Leitindex. Der Technologiegigant hatte Probleme mit der neuen Uhr eingeräumt. Technologieaktien gelten zudem als mit steigenden Zinsen negativ korreliert. Neue Konjunkturdaten verhallten weitgehend, weil die Fed sich gerade erst zu Wort gemeldet hatte. Sie spielten den Zinserhöhungsplänen aber in die Karten. Am Aktienmarkt sorgte die Fed für eine Sektorrotation. Der Finanzsektor legte zu, weil steigende Zinsen Banken und Versicherer profitabler machen. Als Verlierer steigender Zinsen gelten dagegen Aktien aus kapitalintensiven Branchen wie Stromversorgung und Telekommunikation - letztere verlor 0,8 Prozent
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  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Minus . Von der Makroseite werden PMIs aus der Eurozone veröffentlicht. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.
     

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(22.09.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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