Ölpreise wieder auf Erholungskurs, Goldpreis erreicht Sieben-Wochentief, Silber im Sommerloch (Heiko Geiger)

Die Ölpreise setzten zu Wochenbeginn ihren Erholungskurs zunächst weiter fort, allerdings erlahmte der Aufwärtstrend im Handelsverlauf am Montag. Der Goldpreis weitete zu Wochenbeginn seine jüngsten Verluste aus und markierte bei 1.234 US-Dollar je Feinunze ein frisches Sieben-Wochentief.

Rohöl: Preisbelastende Nachrichten prallen am Ölmarkt ab

Die Ölpreise setzten zu Wochenbeginn ihren Erholungskurs zunächst weiter fort, allerdings erlahmte der Aufwärtstrend im Handelsverlauf am Montag. Dennoch: Selbst negative Nachrichten wie die weiter steigende Ölproduktion in der OPEC konnten die Preise nicht nachhaltig drücken.

Die Nachrichtenagentur Reuters meldete trotz der vereinbarten Förderbremse einen Anstieg der OPEC-Ölproduktion im Juni um 280.000 auf 32,7 Mio. Barrel pro Tag. Grund ist die steigende Produktion in Libyen und Nigeria. Diese beiden Länder sind nicht an die Produktionskürzungen gebunden. Seit April ist die OPEC-Produktion wegen Nigeria und Libyen demnach um ca. 600.000 Barrel pro Tag gestiegen. Die an die Kürzungen gebundenen Länder setzen die selbst auferlegte Beschränkung derweil zu 92 Prozent um.

Durch die steigende OPEC-Produktion werde sich die Rückkehr des Ölmarktes ins Gleichgewicht weiter verzögern, meint Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Eigentlich müssten die anderen OPEC-Länder dies durch stärkere Kürzungen ausgleichen.

Der Markt ignorierte dies und reagierte stattdessen auf den von Baker Hughes gemeldeten erstmaligen Rückgang der Bohraktivität in den USA seit Januar in der letzten Woche.

 

Goldpreis erreicht Sieben-Wochentief

Der Goldpreis weitete zu Wochenbeginn im Verbund mit der US-Dollar-Erholung auf breiter Basis seine jüngsten Verluste aus und markierte bei 1.234 US-Dollar je Feinunze ein frisches Sieben-Wochentief. Es handelt damit unmittelbar an der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie. Sollte diese nach unten durchbrochen werden, könnte es zu weiteren technischen Anschlussverkäufen kommen, die den Preisrückgang zusätzlich verstärken könnten.

Den Goldpreis belastet die Aussicht, dass nach der Fed nun auch andere große Notenbanken, wie die Europäische Zentralbank, Bank of England und Bank of Canada, eine Normalisierung der Geldpolitik erwägen. Zahlreiche Notenbank hatten sich in der vergangenen Woche entsprechend geäußert.

Bereits der jüngst abgeschlossene Handelsmonat war für das Edelmetall wenig erfolgreich. Gold fiel über zwei Prozent und schloss den Monat bei einem Kurs von 1.245 US-Dollar pro Feinunze ab. „In einem recht ereignislosen Monat für das gelbe Metall kam es jedoch am Morgen des 26. Juni erneut zu einem Zwischenfall an der US-Terminbörse Comex, der viele Investoren ratlos zurückließ“, konstatiert Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.

Innerhalb weniger Sekunden war der Goldpreis um rund 1,6 Prozent abgestürzt. „Kurz vor dem Preissturz wurden Gold-Futures im Wert von mehr als zwei Milliarden Dollar auf den Markt geworfen“, sagt Siegel. „Schnell versuchten Händler den Vorfall mit einem Fat-Finger-Trade, also einer versehentlichen Ordereingabe, zu erklären“, so Siegel. „Fakt ist, dass es zum einen eine außergewöhnlich schnelle Kursbewegung war, die normalerweise zügig wieder korrigiert wird, was in diesem Fall nicht zu erkennen war. Der Vorgang deutet auf den Verkauf einer großen Investmentbank, der nicht darauf bedacht war, einen guten Verkaufspreis zu erzielen, sondern den Preis zu beeinflussen“, sagt Siegel. 

Silber im Sommerloch

Silber fiel zu Wochenbeginn im Verbund mit dem Goldpreis weiter zurück und knüpfte damit nahtlos an seine schwache Performance des Vormonats an. Der kleine Bruder von Gold verlor im Juni über 4 Prozent.

Obwohl die Bestände der Silber-ETFs im zweiten Quartal um 686 Tonnen aufgebaut wurden, gab der Silberpreis in den letzten drei Monaten fast zweistellig nach. Grund hierfür dürften laut Analysten der Commerzbank im Wesentlichen die spekulativen Finanzinvestoren gewesen sein, die sich im zweiten Quartal stark zurückgezogen haben.

Nach den Marktdaten der Analysefirma GFMS und des Silver Institutes sank auch die globale Nachfrage zuletzt deutlich. Interessenten lagerten per Ende Juni nur noch etwa 6.400 Tonnen des Edelmetalls in ihren Tresoren. Das sei im Vorjahresvergleich mehr als ein Viertel weniger. „Die kurzfristige Schwäche des Silberpreises scheint zum längerfristigen Bild zu passen", sagt Marc-Oliver Lux von der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner. Denn die politische Situation habe sich zuletzt etwas entspannt. „Edelmetalle als Krisenversicherung stoßen deshalb auf weniger Interesse“, sagt Lux. Auch, dass die US-Notenbank die Leitzinsen weiter erhöhen könnte, belaste Silber als Konkurrenzanlage.



(04.07.2017)

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Heiko Geiger

Head of Public Distribution, Bank Vontobel Europe AG

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