Am Vortag hatte der Dax angesichts massiver Abschläge im Reich der Mitte den schwächsten Handelsstart in ein neues Kalenderjahr seit 1988 hingelegt.
Als Auslöser fungierten schwächer als erwartet ausgefallene Industriedaten, die zu erneuten Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft führten. Bei Kursverlusten von sieben Prozent wurde der Aktienhandel in China schließlich ausgesetzt: ein eigens eingeführter Sicherungsmechanismus, der damit just am ersten Handelstag des Jahres zum Einsatz kam. Der deutsche Aktienindex verlor in der Folge mehr als vier Prozent.
Als weiterer Belastungsfaktor erwies sich zudem der eskalierende Konflikt zwischen den Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran, nachdem die Saudis über das Wochenende ein Todesurteil an einem schiitischen Geistlichen vollstreckt hatten. Eine Lösung des Syrien- nebst Jemen-Konflikts, wo beide Golfstaaten gewissermaßen einen Stellvertreter-Krieg führen, rückt damit erstmal in weite Ferne. Beide Regionalmächte haben nun selbst die diplomatischen Beziehungen zueinander abgebrochen.
Angesichts des geopolitischen und konjunkturellen Störfeuers aus dem Nahen und Fernen Osten orientiert sich der Dax auch am Dienstag wieder gen Süden. Ein erster Erholungsversuch wird bereits im frühen Handel postwendend abverkauft.
Zur Stunde dreht der deutsche Leitindex wieder in die Verlustzone und notiert bei 10.245 Punkten 0,4 Prozent leichter. Der Euro verliert ebenfalls 0,4 Prozent auf aktuell 1,0788 US-Dollar vor. Gold präsentiert bei knapp 1.079 US-Dollar ein Plus von 0,4 Prozent je Feinunze.