Gastbeitrag, Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Kurz nach der Wahl sollen bei unseren deutschen Nachbarn die Weichen auf dem Immobilienmarkt für mehr Wohnungen justiert werden. Für Anleger könnte eine Portfoliodiversifikation mit deutschen Immobilien interessant sein. In diesem Gastbeitrag beleuchtet Maxi Schwarz von wohnung-jetzt.de die Frage, ob Anlageimmobilien in Deutschland jetzt attraktiv sind:
Aktuelle Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt
Angesichts der aktuellen Marktentwicklungen lässt sich die Frage, ob Anlageimmobilien in Deutschland attraktiv sind, eindeutig mit „Ja“ beantworten, und zwar aus diesem Grund: Deutschland ist nach wie vor einer der stabilsten Immobilienmärkte in Europa. Allerdings sollten auch private Anleger, einen genaueren Blick auf die einzelnen Segmente zu werfen, um gezielt die Chancen und Risiken abzuwägen!
Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist in den letzten Jahren von steigenden Preisen und einer hohen Nachfrage geprägt. Trotz zwischenzeitlich gestiegener Bauzinsen bleibt die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen, insbesondere in den Ballungszentren wie Berlin, München, Hamburg oder Frankfurt. Gründe hierfür sind die anhaltende Urbanisierung, die positive Wirtschaftsentwicklung in vielen Regionen sowie steigende Bevölkerungszahlen infolge von Zuwanderung.
Dennoch zeigt sich in einigen Städten eine leichte Abkühlung beim Kaufpreiswachstum. Dies liegt zum einen an höheren Finanzierungskosten, zum anderen an einer allgemein als unsicher empfundenen Wirtschaftslage. (Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesinstitut für Bau-Stadt- und Raumforschung)
Insgesamt bewirkt dieser Trend jedoch eher eine Normalisierung und kann langfristig für Anleger attraktiv sein, wenn sie auf nachhaltige Standorte und Konzepte setzen.
Prognostizierter Wohnungsbedarf
Trotz der aktuell etwas gedämpften Stimmung in manchen Teilbereichen geht man langfristig weiterhin von einem erheblichen Wohnraumbedarf aus. Verschiedene Studien prognostizieren, dass in den kommenden Jahren hunderttausende neue Wohnungen benötigt werden, um den Bedarf zu decken. Dabei spielen insbesondere die steigende Zahl kleinerer Haushalte (Single-Haushalte) und der demografische Wandel eine große Rolle. (z.B. Marktforschungsunternehmen Bulwiengesa)
Chancen für Anleger: Mikroapartments, Pflegeimmobilien und WG-Wohnungen
Mikroapartments sind vor allem für Studierende, Berufseinsteiger und Pendler interessant. Diese Zielgruppen schätzen eine zentrale Lage und akzeptieren höhere Quadratmeterpreise, wenn der Gesamtmietpreis durch die geringe Wohnfläche moderat bleibt. Da in vielen deutschen Städten ein Mangel an kleinen, bezahlbaren Wohneinheiten herrscht, können Mikroapartments eine zukunftsträchtige Anlage darstellen.
Pflegeimmobilien profitieren vom demografischen Wandel und dem steigenden Bedarf an Pflegeplätzen. Eine Investition in Pflegeimmobilien kann ein stabiles, langfristiges Renditepotenzial bieten, da die Nachfrage unabhängig von konjunkturellen Schwankungen in der Regel stetig zunimmt. Hier sind allerdings die Betreiberqualität und das Standortpotenzial (z. B. Nähe zu medizinischer Infrastruktur) besonders wichtig.
WG-Wohnungen sind vor allem in Universitätsstädten sehr gefragt. Durch die steigende Zahl der Studierenden und die allseits knappen Wohnflächen sind Wohngemeinschaften für Vermieter lukrativ: Sie erzielen oft höhere Pro-Quadratmeter-Mieten und haben gleichzeitig eine große Nachfrage. Allerdings sind hier eine professionelle Vermietungsstruktur und gegebenenfalls ein höherer Verwaltungsaufwand zu berücksichtigen.
Mein Fazit: es gibt interessante Anlageimmobilien in Deutschland, und damit lassen sich langfristig attraktive Renditen erzielen. Dazu kommen staatliche Programme, die den Neubau ankurbeln sollen und auch Privatanlegern zur Verfügung stehen:
Aktuelle Förderinstrumente für Immobilien in Deutschland
Um den Neubau von Mietwohnungen sowie Sanierungs- und Modernisierungsprojekte zu unterstützen, stehen Anlegern verschiedene Instrumente zur Verfügung:
- Zinsverbilligte KfW-Kredite: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt zinsgünstige Darlehen für unterschiedliche Bau- und Sanierungsvorhaben. Dabei spielt vor allem die Energieeffizienz eine Rolle. Wer beispielsweise ein KfW-Effizienzhaus baut oder kauft, kann von besonders attraktiven Zinssätzen oder Tilgungszuschüssen profitieren.
- Degressive Abschreibung für Mietwohnungsneubau: Der Gesetzgeber erlaubt bei bestimmten Neubauten die Anwendung einer beschleunigten, degressiven Abschreibung. Dadurch können in den Anfangsjahren höhere Abschreibungsbeträge geltend gemacht werden, was für Vermieter die Steuerlast senkt und das Investitionsobjekt wirtschaftlicher macht.
Was empfiehlt die Anlageexpertin für Wohnimmobilien?
Anlageimmobilien in Deutschland können trotz steigender Bauzinsen und einzelner Marktunsicherheiten nach wie vor eine attraktive Investitionsmöglichkeit darstellen. Vor allem spezielle Segmente wie Mikroapartments, Pflegeimmobilien oder WG-taugliche Wohnungen versprechen Potenzial. Unterstützt wird dieser Trend durch Fördermaßnahmen wie zinsgünstige KfW-Kredite und degressive Abschreibungen, die Investitionen in Neubau- und Sanierungsprojekte zusätzlich begünstigen.
Über die Autorin: Maxi Schwarz ist Geschäftsführerin der wohnung-jetzt GmbH und betreibt das gleichnamige Immobilienportal wohnung-jetzt.de. Sie berät seit vielen Jahren Investoren rund um Immobilien als Kapitalanlage in Deutschland.
Quellangaben:
Wohnungsmarkt Deutschland:
Förderinstrumente
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