"Satzball Euro!" würde ich jetzt sagen. Noch ist das transatlantische Währungsmatch nicht entschieden, aber seit der Einigung der EU auf das Corona-Hilfspaket (und den aktuellen Budget-Rahmen) scheint die Gemeinschaftswährung klar im Vorteil zu sein. Während in den USA die Schacherei um weitere Unterstützungsprogramme ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat, die Zeit jedoch drängt (Ende des Monats läuft die zusätzliche Arbeitslosenunterstützung aus...), atmet Europa konjunkturell aufbereitete Höhenluft. Und nicht nur das, auch in der Covid-Bekämpfung scheinen wir diesseits des Atlantiks die Nase vorn zu haben, immerhin hat sogar der blondierte Donald zugeben müssen, dass es "drüben" erst noch schlimmer werden wird, bevor eine Erholung eintreten kann. Die Corona-Schneisen, die der oder das Virus in die US-Wirtschaft schlägt, scheinen breiter zu werden - kein Wunder also, dass sich der Dollar in der Defensive wiederfindet. Das ist mit ein Grund dafür, dass Gold und wenig überraschend auch die "Gold-Proxies" (Silber, Platin) - alle notieren gegen den Greenback - immer neue Höchststände erklimmen. Auch den Börsen geht es gut, obwohl die Wall Street gestern und Asien heute recht uneinheitlich liefern. In diesem Sinn: Masken auf und durch!
In Asien finden die Kurse zur Wochenmitte keine einheitliche Richtung. Während die Märkte in Japan mit Abgaben aufwarten, steigen die Notierungen in China an. Anfängliche Verluste wurden dort schnell aufgeholt. Händler vermuten, dass staatliche Institutionen als Käufer auftreten könnten.
Auch die Wall Street hat sich am Dienstag zweigeteilt präsentiert. Die am Vortag nach oben schießenden Technologiewerte wurden nun verkauft, nachdem im frühen Geschäft der technologielastige Nasdaq-Composite noch ein Allzeithoch markiert hatte. Dafür waren die Blue Chips im Dow gesucht, vor allem die am Montag schwachen Energie- und Konsumwerte. Chevron und Exxon rückten mit steigenden Ölpreisen um jeweils rund 7 % bzw. 5 % vor. Zur zunächst guten Stimmung trug bei, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Montag zwar abermals über 60.000 lag, der Anstieg aber der geringste seit einer Woche war. Das wurde als Zeichen gewertet, dass die jüngst wieder verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in den USA Wirkung zeigen. Allerdings ist den Kursen im späten Handel etwas die Luft ausgegangen. Einen Anlass lieferten Äußerungen des US-Außenministers Mike Pompeo, der forderte, die ganze Weltgemeinschaft müsse China die Stirn bieten. Dies weckte Sorgen, dass sich der Konflikt zwischen den USA und China in nächster Zeit wieder verschärfen könnte. Belastet werden die Aktienmärkte zudem von der Unsicherheit über eine Verlängerung der Coronahilfen in den USA. Im US-Kongress ist nicht zu erkennen, dass sich Republikaner und Demokraten aufeinander zu bewegen. Politiker äußerten vielmehr Zweifel über ein Zustandekommen einer Einigung.
Die europäischen Aktienfutures deuten auf leichte Abgaben zum Handelsbeginn hin. Der Rückenwind aus der Einigung über ein umfangreiches Konjunktur- und Investitionsprogramm der 27 EU-Mitgliedsstaaten scheint bereits wieder verpufft. Weitere Impulse dürften von der an Fahrt gewinnenden Berichtssaison kommen. Der Kalender für Konjunkturindikatoren hingegen ist weiterhin schwach bestückt. Der Ölpreis fällt heute früh leicht zurück, nachdem die Hoffnung auf eine schnellere wirtschaftliche Erholung gestern für Zugewinne von knapp 3 % sorgte.
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