Andreas Kern" data-udi="umb://media/6dc0a03189d846a88cd0b6381a4e183f" />
Obwohl die Märkte in diesem Jahr einen Auftakt nach Maß hingelegt haben, bleiben die weltweiten Risiken hoch. Aktuell kommen die schlechten Nachrichten aus Asien: In China schrumpft die Industrieproduktion weiter und das chinesische Statistikamt vermeldete bereits zum dritten Mal in Folge einen Rückgang des offiziellen Einkaufsmanagerindex. Als Grund wurde die weiterhin schwache Nachfrage aus dem In- und Ausland, vor allem aus Europa, genannt. Die Europäer waren schon in den letzten Jahren nicht gerade eine Lokomotive der Weltwirtschaft; zuletzt schwächelte sogar Deutschland, das nur knapp an einer Rezession vorbeirutschte. Dazu trugen neben der Diesel-/Autokrise auch die Anspannungen im Welthandel bei, namentlich die zwischen China und den USA.
Auch sonst sind gute Nachrichten aus dem Osten derzeit Mangelware. So wurde das Gipfeltreffen zwischen den USA und Nordkorea, das bei freundlichem Ausgang durchaus für positive Impulse hätte sorgen können, vorzeitig abgebrochen. Zu allem Überfluss pflegen die beiden Atommächte Indien und Pakistan ihre langjährige Feindschaft wieder auf deutlich eskaliertem Niveau: So schoss Pakistan nach eigenem Bekunden zwei indische Jets ab, nachdem Indien zuvor ein Terrorcamp im pakistanischen Grenzgebiet bombardiert hatte. Zwar besagt ein altes Börsen-Bonmot, dass man kaufen soll, wenn die Kanonen donnern, es schadet aber sicher nichts, sich dabei auf bewährte Strategien oder besonders aussichtsreiche Marktsegmente zu konzentrieren.
Einer bewährten konservativen Strategie folgt Thomas Riepl („LaggyLuke“) mit seinem wikifolio „Dogs of the Dow Low Five“: Aus einer Vorauswahl der ca. zehn besten Dividendentitel des Dow-Jones-Index, den sogenannten „Dogs of the Dow“, kauft Riepl die fünf Titel mit dem niedrigsten Kurs. Lediglich einmal jährlich, nämlich zum Jahresanfang soll umgeschichtet werden, sofern sich aufgrund des Regelwerks überhaupt Umschichtungsbedarf ergibt. Grundsätzlich wird angestrebt, die Titel dann mindestens ein Jahr – bis zum nächsten Umschichtungstermin – zu halten. Da die Haltedauer jedoch nicht beschränkt ist, können einzelne Titel auch über viele Jahre im Depot verbleiben.
Aktuell befinden sich dort Exxon, Merck, Verizon, Pfizer und Coca-Cola. Die ebenso einfache wie bestechende Strategie zahlte sich jedenfalls aus: Satte +22,7 % erwirtschaftete Riepl auf Jahressicht.
Ebenfalls einen starken US-Fokus hat Mathias Siemonsmeier („HiddenChampion“) mit seinem wikifolio „CloudComputingGrowth“, mit dem er auf das rasante Wachstum des Cloud-Geschäfts setzt. Bei diesen virtuellen Wolken handelt es sich um Online-Speicherplatz und viele weitere IT-Dienstleistungen, die über das Internet angeboten werden. In die engere Auswahl kommen bei Siemonsmeier nur Unternehmen mit sehr konstantem Umsatzwachstum und soliden Fundamentaldaten. Aktuell enthält das Portfolio gerade einmal vier Titel, die allesamt in den USA beheimatet sind. Servicenow und Salesforce sind derzeit deutlich übergewichtet, was nicht zuletzt auf deren jüngste Performance zurückzuführen ist.
Obwohl das Internet gemeinhin als eine ziemlich schnelllebige Sache angesehen wird, ist der Anlagehorizont des wikifolios langfristiger Natur. Mit seinem klaren Fokus auf eine einzelne Branche lag Siemonsmeier goldrichtig und konnte in den vergangenen zwölf Monaten sensationelle 42,1 % erwirtschaften.
Einen völlig anderen Ansatz verfolgt Andre Domaschke („Fuchs2014“), der für aufmerksame Leser unseres Newsletter kein Unbekannter sein sollte. Mit seinem wikifolio „Spekulation übergreifend“ setzt er weder auf einen bestimmten Sektor noch auf eine klar definierte Strategie. Vielmehr sucht er im gesamten Anlageuniversum nach Chancen und macht dabei keinen Unterschied zwischen Branchen, Regionen oder Wertpapiergattungen. Entscheidend sind alleine die Renditechancen. Das gilt übrigens auch für die Wahl seiner Analysemethoden: Neben Charttechnik und Fundamentalanalyse dienen Nachrichten und diverse Finanzforen als Impulsgeber.
Im Augenblick sieht Domaschke vor allem Chancen in der Pharmaindustrie: Mit Clinuvel Pharmaceutics, PDL Bio Pharma und MTBC machen drei Titel aus diesem Sektor mehr als 60 % des Portfolios aus. Daneben hält Domaschke noch jede Menge Optionsscheine. Da es sich hierbei überwiegend um Puts handelt, muss man ihm aktuell wohl eine gewisse Skepsis gegenüber dem breiten Markt attestieren. Bisher jedenfalls war der Riecher des „Fuchses“ außergewöhnlich gut: Auf Jahressicht beträgt Domaschkes Performance hervorragende +38,2 %. Und da er diese Performance auch noch ohne größere zwischenzeitliche Verluste erzielen konnte, ist er zudem als „Guter Money Manager“ ausgezeichnet.
Am kommenden Donnerstag verkündet zunächst EuroStat das Wirtschaftswachstum der vergangenen zwölf Monate im Euroraum, gefolgt von der Zinsentscheidung der EZB. Weder von den Wachstumszahlen noch von der Zinsentscheidung werden sensationelle Neuigkeiten erwartet.
Ebenfalls am Donnerstag berichten die letzten DAX-Konzerne ihre Quartalszahlen. Während Vonovia und Deutsche Post kaum groß überraschen werden, bleibt es beim MDax-Titel ProSiebenSat1 spannend.
Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.
Im Original hier erschienen: Schatten ?ber Asien
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