Börse-Chef Boschan: "Lebendiger Finanzmarkt stärkt Unternehmen und Geldbörsen"

Magazine aktuell


#gabb aktuell



23.10.2018, 3806 Zeichen

Das Marktforschungsinstitut market hat im Auftrag der Wiener Börse eine Umfarge zum Thema "Attraktivität verschiedener Spar- und Veranlagungsformen" durchgeführt. Fazit: Die Österreicherinnen und Österreicher scheuen nach wie vor die Geldanlage in Wertpapiere, wenn sie sich in Wirtschaftsfragen zu unerfahren fühlen und das Risiko nicht abschätzen können. Jene, die über ausgewogenes Wirtschaftswissen verfügen, greifen häufiger zu Aktien, Fonds und Anleihen.

Während 53 % der Befragten ihr Wirtschaftswissen kritisch beurteilen, wird der Standort Österreich von 83 % als sehr gut bzw. gut befunden. Traditionell veranlagen die Österreicher stark in renditeschwachen Anlageformen wie Sparbuch (72 %) oder Bausparen (59 %). Ein Fünftel gibt an, Investmentfonds (21 %) oder Aktien (19 %) für die Geldanlage zu nutzen. Laut IMAS beläuft sich die tatsächliche Aktienquote in Österreich jedoch nur auf rund 5 %. Diese Diskrepanz weist deutlich auf die Wissensdefizite hin. Die Vorteile von Aktien liegen für die Befragten in den höheren Renditen (75 %), im selbstständig arbeitenden Geld (73 %) und in der Vorsorge für die Pension (55 %).

Die Befragten entscheiden sich gegen ein aktienbasiertes Finanzprodukt, wenn ein zu hohes Risiko vermutet oder ein Informationsmangel gespürt wird. Um Aktien-Investments stärker in Betracht zu ziehen, müsste laut Umfrage an folgenden drei Schrauben gedreht werden: Steuerliche Anreize, verbesserte Beratung sowie stärkerer Hinweis auf Österreich-Produkte. Bei einer Reduktion der Aktienbesteuerung würde die Bereitschaft zum Ankauf von Aktien massiv ansteigen: 86 % der Befragten würden „sicher“ oder „eher schon“ in Wertpapiere investieren. Heimische Aktien und eine Beteiligung am Arbeitgeber wären dann laut Umfrage besonders nachgefragt. „Von einer Stärkung der heimischen Aktionärsbasis würden der Finanzstandort Österreich ebenso wie die heimischen Leitbetriebe profitieren. Aktuell veranlagen hauptsächlich internationale Investoren in österreichische Unternehmen. Das ist ein großes Kompliment, aber bedeutet natürlich auch Wohlstandsexport“, sagt Börsenvorstand Christoph Boschan, der die Umfrage heute gemeinsam mit Marktforscher David Pfarrhofer in Wien vorstellte.

Auch Immobilien sind nach wie vor eine beliebte Anlagenform. „Dabei macht ein Aktienfonds deutlich weniger Arbeit als Betongold“, sagt Boschan. „Aktien lassen sich leichter streuen und auch mit geringerem Budget erwerben. Zudem kann man auch mit Aktien und Aktienfonds einen Immobilien-Fokus setzen. Klar ist: Investieren ist ein Marathon, kein Sprint. Je früher man mit dem Anlegen beginnt, umso mehr profitiert man. Auch kleine Beträge reichen da schon.“ Bei einem monatlichen Betrag von 50 Euro, über 45 Jahre in passiven Investmentfonds (ETFs) angespart, ergibt sich bei einer Rendite von 7 % durch den Zinseszins-Effekt ein Gesamtbetrag von rund 200.000 Euro (statt 27.000 Euro).

Für den Börsenchef ist klar: „Wir müssen noch intensiver an der Finanzbildung von Jung und Alt arbeiten. Als Börse liefern wir hier mit 350 Seminaren im Jahr einen Beitrag, aber der Staat müsste Wirtschafts-Know-How grundsätzlich stärker in der Schule verankern und das Wissen auch überprüfen. Teilhaben am technologischen Fortschritt sollten die Menschen nicht nur als Konsumenten, sondern am besten auch als Teilhaber der Unternehmen die hohe Gewinne erwirtschaften.“

Die Politik ist auch gefordert, wenn es um steuerliche Anreize geht – hier wären die Gleichbehandlung von Kapitalerträgen oder die Wiedereinführung der Behaltefrist erste Schritte. „Wir brauchen einen starken Standort Österreich. Ein lebendiger Finanzmarkt mit einer guten Aktienkultur stärkt die heimischen Unternehmen ebenso wie die Geldbörse von Herrn und Frau Österreicher. Das muss unser gemeinsames Ziel sein“, schließt Christoph Boschan.



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #890: 'Cause you were all yellow! RBI 20 Jahre gelistet, die Post beim Aktientag dabei, Christoph Boschan auf CNBC




 

Bildnachweis

1. Christoph Boschan (Wiener Börse) , (© Michaela Mejta)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Palfinger, CPI Europe AG, DO&CO, Austriacard Holdings AG, RHI Magnesita, Lenzing, OMV, voestalpine, Andritz, AT&S, ATX, ATX Prime, ATX TR, Rosgix, Mayr-Melnhof, SBO, Rosenbauer, Addiko Bank, EuroTeleSites AG, FACC, Marinomed Biotech, Porr, Polytec Group, Agrana, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Amag, Flughafen Wien, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa.


Random Partner

Marinomed
Marinomed hat die Vision, das Leben von Patienten, die an Krankheiten mit unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten leiden, in zwei wichtigen therapeutischen Bereichen nachhaltig zu verbessern: Virologie und Immunologie.

>> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Christoph Boschan (Wiener Börse), (© Michaela Mejta)


Autor
Christine Petzwinkler
Börse Social Network/Magazine


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    Star der Stunde: Addiko Bank 1.97%, Rutsch der Stunde: Rosenbauer -2.18%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: Kontron(1), Wienerberger(1), Erste Group(1), CPI Europe AG(1), Frequentis(1)
    Star der Stunde: Bawag 0.63%, Rutsch der Stunde: Palfinger -1.67%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: RBI(2), Bawag(1)
    Star der Stunde: Polytec Group 1.14%, Rutsch der Stunde: Porr -1.34%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: AT&S(2), RBI(1), Frequentis(1), Palfinger(1), EVN(1), OMV(1), Telekom Austria(1), VIG(1)
    BSN Vola-Event MTU Aero Engines
    BSN MA-Event Siemens
    BSN Vola-Event Palfinger

    Featured Partner Video

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice 110/365: Zahlen/Fakten nach Woche 16, damit man bzgl. Wr. Börse mitreden und sie einreihen kann

    Episode 110/365 der kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. Heute wieder der Sonntag-Fixpunkt: Das Update mit Zahlen und Fakten, damit man an der Wiener Börse mitreden und sie einreihen...

    Books josefchladek.com

    Dan Skjæveland
    33 Suspensions
    2023
    Nearest Truth

    Pierre Jahan
    Mer
    1936
    Éditions O.E.T.

    Robert Longo
    Men in the Cities
    2009
    Schirmer / Mosel

    Bryan Schutmaat
    Good Goddamn
    2017
    Trespasser

    Bryan Schutmaat & Ashlyn Davis
    Islands of the Blest
    2014
    Twin Palms Publishers

    Börse-Chef Boschan: "Lebendiger Finanzmarkt stärkt Unternehmen und Geldbörsen"


    23.10.2018, 3806 Zeichen

    Das Marktforschungsinstitut market hat im Auftrag der Wiener Börse eine Umfarge zum Thema "Attraktivität verschiedener Spar- und Veranlagungsformen" durchgeführt. Fazit: Die Österreicherinnen und Österreicher scheuen nach wie vor die Geldanlage in Wertpapiere, wenn sie sich in Wirtschaftsfragen zu unerfahren fühlen und das Risiko nicht abschätzen können. Jene, die über ausgewogenes Wirtschaftswissen verfügen, greifen häufiger zu Aktien, Fonds und Anleihen.

    Während 53 % der Befragten ihr Wirtschaftswissen kritisch beurteilen, wird der Standort Österreich von 83 % als sehr gut bzw. gut befunden. Traditionell veranlagen die Österreicher stark in renditeschwachen Anlageformen wie Sparbuch (72 %) oder Bausparen (59 %). Ein Fünftel gibt an, Investmentfonds (21 %) oder Aktien (19 %) für die Geldanlage zu nutzen. Laut IMAS beläuft sich die tatsächliche Aktienquote in Österreich jedoch nur auf rund 5 %. Diese Diskrepanz weist deutlich auf die Wissensdefizite hin. Die Vorteile von Aktien liegen für die Befragten in den höheren Renditen (75 %), im selbstständig arbeitenden Geld (73 %) und in der Vorsorge für die Pension (55 %).

    Die Befragten entscheiden sich gegen ein aktienbasiertes Finanzprodukt, wenn ein zu hohes Risiko vermutet oder ein Informationsmangel gespürt wird. Um Aktien-Investments stärker in Betracht zu ziehen, müsste laut Umfrage an folgenden drei Schrauben gedreht werden: Steuerliche Anreize, verbesserte Beratung sowie stärkerer Hinweis auf Österreich-Produkte. Bei einer Reduktion der Aktienbesteuerung würde die Bereitschaft zum Ankauf von Aktien massiv ansteigen: 86 % der Befragten würden „sicher“ oder „eher schon“ in Wertpapiere investieren. Heimische Aktien und eine Beteiligung am Arbeitgeber wären dann laut Umfrage besonders nachgefragt. „Von einer Stärkung der heimischen Aktionärsbasis würden der Finanzstandort Österreich ebenso wie die heimischen Leitbetriebe profitieren. Aktuell veranlagen hauptsächlich internationale Investoren in österreichische Unternehmen. Das ist ein großes Kompliment, aber bedeutet natürlich auch Wohlstandsexport“, sagt Börsenvorstand Christoph Boschan, der die Umfrage heute gemeinsam mit Marktforscher David Pfarrhofer in Wien vorstellte.

    Auch Immobilien sind nach wie vor eine beliebte Anlagenform. „Dabei macht ein Aktienfonds deutlich weniger Arbeit als Betongold“, sagt Boschan. „Aktien lassen sich leichter streuen und auch mit geringerem Budget erwerben. Zudem kann man auch mit Aktien und Aktienfonds einen Immobilien-Fokus setzen. Klar ist: Investieren ist ein Marathon, kein Sprint. Je früher man mit dem Anlegen beginnt, umso mehr profitiert man. Auch kleine Beträge reichen da schon.“ Bei einem monatlichen Betrag von 50 Euro, über 45 Jahre in passiven Investmentfonds (ETFs) angespart, ergibt sich bei einer Rendite von 7 % durch den Zinseszins-Effekt ein Gesamtbetrag von rund 200.000 Euro (statt 27.000 Euro).

    Für den Börsenchef ist klar: „Wir müssen noch intensiver an der Finanzbildung von Jung und Alt arbeiten. Als Börse liefern wir hier mit 350 Seminaren im Jahr einen Beitrag, aber der Staat müsste Wirtschafts-Know-How grundsätzlich stärker in der Schule verankern und das Wissen auch überprüfen. Teilhaben am technologischen Fortschritt sollten die Menschen nicht nur als Konsumenten, sondern am besten auch als Teilhaber der Unternehmen die hohe Gewinne erwirtschaften.“

    Die Politik ist auch gefordert, wenn es um steuerliche Anreize geht – hier wären die Gleichbehandlung von Kapitalerträgen oder die Wiedereinführung der Behaltefrist erste Schritte. „Wir brauchen einen starken Standort Österreich. Ein lebendiger Finanzmarkt mit einer guten Aktienkultur stärkt die heimischen Unternehmen ebenso wie die Geldbörse von Herrn und Frau Österreicher. Das muss unser gemeinsames Ziel sein“, schließt Christoph Boschan.



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #890: 'Cause you were all yellow! RBI 20 Jahre gelistet, die Post beim Aktientag dabei, Christoph Boschan auf CNBC




     

    Bildnachweis

    1. Christoph Boschan (Wiener Börse) , (© Michaela Mejta)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:Palfinger, CPI Europe AG, DO&CO, Austriacard Holdings AG, RHI Magnesita, Lenzing, OMV, voestalpine, Andritz, AT&S, ATX, ATX Prime, ATX TR, Rosgix, Mayr-Melnhof, SBO, Rosenbauer, Addiko Bank, EuroTeleSites AG, FACC, Marinomed Biotech, Porr, Polytec Group, Agrana, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Amag, Flughafen Wien, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa.


    Random Partner

    Marinomed
    Marinomed hat die Vision, das Leben von Patienten, die an Krankheiten mit unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten leiden, in zwei wichtigen therapeutischen Bereichen nachhaltig zu verbessern: Virologie und Immunologie.

    >> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Christoph Boschan (Wiener Börse), (© Michaela Mejta)


    Autor
    Christine Petzwinkler
    Börse Social Network/Magazine


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      Star der Stunde: Addiko Bank 1.97%, Rutsch der Stunde: Rosenbauer -2.18%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: Kontron(1), Wienerberger(1), Erste Group(1), CPI Europe AG(1), Frequentis(1)
      Star der Stunde: Bawag 0.63%, Rutsch der Stunde: Palfinger -1.67%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: RBI(2), Bawag(1)
      Star der Stunde: Polytec Group 1.14%, Rutsch der Stunde: Porr -1.34%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: AT&S(2), RBI(1), Frequentis(1), Palfinger(1), EVN(1), OMV(1), Telekom Austria(1), VIG(1)
      BSN Vola-Event MTU Aero Engines
      BSN MA-Event Siemens
      BSN Vola-Event Palfinger

      Featured Partner Video

      kapitalmarkt-stimme.at daily voice 110/365: Zahlen/Fakten nach Woche 16, damit man bzgl. Wr. Börse mitreden und sie einreihen kann

      Episode 110/365 der kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. Heute wieder der Sonntag-Fixpunkt: Das Update mit Zahlen und Fakten, damit man an der Wiener Börse mitreden und sie einreihen...

      Books josefchladek.com

      Anna Galí
      Time on Quaaludes and Red Wine
      2024
      Éditions Images Vevey

      Monika Faber, Hanna Schneck, Arne Reimer
      Buchumschlag! Fotomontagen im politischen Kampf der 1930er-Jahre in Österreich
      2025
      Schlebrügge.Editor

      Viktor Kolár
      Ostrava
      2010
      KANT

      Olivia Arthur
      Murmurings of the Skin
      2024
      Void

      Daniel Chatard
      Niemandsland
      2024
      The Eriskay Connection

      h