Im Fokus am Ölmarkt bleiben die US-Sanktionen gegen Iran. Es besteht nach wie vor die Sorge, dass diese die Preise stark ansteigen lassen könnten.
Die Ölpreise verzeichneten im Juli den stärksten prozentualen Monatsrückgang seit zwei Jahren. Kostete Brent Anfang des vergangenen Monats noch fast 80 US-Dollar je Barrel, so waren es zur Monatsmitte ca. acht Dollar weniger. Auf dem Niveau bei 72 Dollar/Barrel wird die Notierung auch aktuell noch gehandelt.
Ausgelöst wurde der jüngste Preisrückgang zunächst durch die in Folge eines deutlich erhöhten Angebots entspanntere Marktlage. Nach dem jüngsten OPEC-Beschluss, der eine graduelle Anhebung der Ölförderung bei einigen Schwergewichten wie Saudi-Arabien beinhaltet hatte, kletterte die OPEC-Ölproduktion um 370.000 Barrel pro Tag und erreichte ein Vier-Monats-Hoch von 31,9 Mio. Barrel pro Tag. Auch Russland steigerte seinen Output erheblich. Dazu regulierten sich ab Mitte Monat einige unplanmäßige Lieferausfälle wie etwa in Libyen. Daneben heizten die Sorgen vor einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen den beiden weltweit größten Ölverbrauchsländern USA und China die Preise am Ölmarkt an.
Im Fokus der Marktteilnehmer bleiben aber auch die US-Sanktionen gegen Iran. „Es besteht nach wie vor die Sorge, dass die Iran-Sanktionen letztlich die Preise stark ansteigen lassen", sagt Greg McKenna von AxiTrader. Wie stark der Einfluss der US-Sanktionen auf die iranischen Öllieferungen ausfallen wird und damit letztlich die Ölpreise beeinflussen könnte, lässt sich laut den Analysten der Commerzbank derzeit noch nicht sagen. „Bei den letzten UN-Sanktionen bis Anfang 2016 fielen die iranischen Ölexporte um rund eine Mio. Barrel pro Tag. Da die USA damals keinen vollständigen Einfuhrstopp verlangten und Ausnahmen gewährten, werden die Kürzungen diesmal wohl größer ausfallen“, sagt Analyst Eugen Weinberg.
Schätzungen zufolge produziert das Ölkartell OPEC aktuell rund 300.00 Barrel pro Tag mehr als im Durchschnitt des nächsten Jahres benötigt wird. „Ausfälle in diesem Ausmaß wären also bei der aktuellen Produktionsmenge bereits abgedeckt“, so Analyst Weinberg weiter. Aufgrund des Wegfalls der iranischen Öllieferungen und der dadurch notwendigen Erhöhung der Ölproduktion in anderen Ländern dürfte es dann aber zu einem Rückgang der frei verfügbaren Förderkapazitäten kommen. Dies rechtfertige aus seiner Sicht einen höheren Ölpreis“, meint der Rohstoff-Fachmann.
Der Goldpreis hat seit seinem Hoch im April 2018 prozentual zweistellig an Wert verloren. Im Juni fiel die Marke von 1.300 US-Dollar/Unze, im August die Schwelle von 1.200 Dollar. Zwar hat sich die Notierung zuletzt auf einem Niveau unter 1.190 Dollar/Unze gefangen und am Montag die kleine Aufholbewegung von Ende der vergangenen Woche fortgesetzt. Doch die zarte Erholung hängt am seidenen Faden.
Wird der Goldpreis weiter fallen, oder ist auf dem aktuellen Niveau ein Boden erreicht? „Das hängt aktuell vor allem vom Dollar ab“, gibt Eugen Weinberg, Analyst der Commerzbank, eine Antwort. Die steigenden Zinsen und die gute Konjunktur in den USA haben den Dollar hoch und den Goldpreis runter getrieben. Ein starker Dollar macht das in der US-Währung gehandelte Gold außerhalb des Dollarraums künstlich teurer.
Nur wenige Anlageklassen haben ihren Eigentümern in diesem Jahr bislang so wenig Freude bereitet wie Gold. Gerade zurzeit, da der internationale Zollstreit und Türkei-Krise die Finanzmärkte durcheinanderrütteln, sollte Gold in seiner Funktion als Krisenschutz doch eigentlich profitieren. Doch wie beschrieben ist das Gegenteil der Fall. Freilich könnte man meinen, dass der Preiseffekt mit Verzögerung eintritt, weil Anleger zunächst aus allen Anlagen rausgehen und erst danach Gold ansteuern. Doch das Argument zieht nicht. Zahlreiche Turbulenzen in der jüngsten Zeit haben selten einen Run auf das Edelmetall ausgelöst.
Eine Erklärung dafür, dass der Goldpreis speziell mit Blick auf die Türkei-Krise nicht anspringt, liefert Nitesh Shah, Director Research bei WisdomTree: „Die relativ geringe Reaktion von Gold auf die aktuellen Probleme in der Türkei könnte auf einige besondere Merkmale des Landes zurückzuführen sein, so Shah in einer aktuellen Markteinschätzung. „Die türkische Zentralbank gilt als großer Käufer des Edelmetalls. Wenn die türkische Notenbank die Währung Lira verteidigt, könnte sie Gold verkaufen“. In diesem Fall könnten Spekulanten ihre Käufe „auf Verdacht“ zurückstellen, um die Goldverkäufe der türkischen Zentralbank abzuwarten und auf diese Weise noch günstiger einzusteigen. Zudem könnten türkische Geschäftsbanken Gold verwenden, um den Reservenbedarf bei der Zentralbank zu decken.
Wann der Goldpreis anzieht, wird laut Shah zum Teil davon abhängen, ob die Probleme in der Türkei vorübergehender Natur sind oder eskalieren werden. „Gold reagiert nicht immer schnell auf Stressereignisse“, sagt der Experte. „Türkisch-spezifische Themen könnten den Preis vorübergehend stärker belasten als Währungskrisen in Ländern, in denen die Zentralbank wenig Gold hält“, so Shah. Der aktuell niedrige Preis könnte Anlegern aber einen attraktiven Einstiegspunkt bieten, ist er überzeugt.
Die Preise für Industriemetalle sind zuletzt deutlich gefallen. Seit Anfang Juni verringerte sich der Preis für das Industriemetall Zink um rund 25 Prozent. Zuletzt trat eine Stabilisierung ein, doch ob diese nachhaltig ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden.
Worauf lässt sich der jüngste Preisrückgang bei Metallen zurückführen? Helaba-Analyst Heinrich Peters sieht zahlreiche Gründe für die Schwäche, vor allem im starken Dollar, der durch die Geldpolitik in den USA sowie in seiner aktuellen Funktion als Krisenschutz getrieben wird. Dadurch werde der in dieser Währung gehandelte Rohstoff unattraktiver, so Peters. Daneben spielen laut dem Experten die Risiken eines schwächeren Weltwirtschaftswachstums, der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie weniger günstige Finanzierungsbedingungen für Rohstoffe durch steigende Zinsen eine preisrelevante Rolle.
Aus Sicht der DekaBank ist der Handelskonflikt und sein Einfluss auf den Welthandel und die Weltwirtschaft mit entscheidend, wo die Reise bei den Metallpreisen hingehen wird. Bei den Industriemetallen, so auch bei Zink, würden die Prognosen der sogenannten Study Groups für dieses Jahr weitgehend auf ein Angebotsdefizit hindeuten. Von dieser Seite wären also keine weiteren Preisrückgänge zu begründen, so die Experten. Dies gelte freilich nur solange, wie die globale Konjunktur dem Handelsstreit die Stirn bieten könne.
Im Original hier erschienen: Rohöl: Höhere Preise nur eine Frage der Zeit?
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