ATX-Trends: Rosenbauer will die Dividende kürzen (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Die europäischen Börsen reagierten gestern mit leichten Kursverlusten auf das Scheitern des US-Präsidenten bei seiner Gesundheitsreform. Das Vertrauen in die Fähigkeiten Donald Trumps, seine Vorhaben auch tatsächlich umsetzen zu können, scheint nachhaltig gestört.  Allerdings sorgt der Umstand für einigen Optimismus, dass sich die Börsen von ihren Tagestiefstständen eindeutig erholen konnten und im späten Handel deutlich zulegten. Am Vormittag war der sonst so wichtige ifo-Index, der erneut sehr gut ausgefallen war und die Erwartungen wieder übertreffen konnte, die Investoren relativ unbeeindruckt gelassen. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde gestern der konjunktursensible Index der Bergbauwerte, der europaweit ein Minus von mehr als 3,2% verzeichnen musste.
     
  • Der ATX musste etwas deutlicher als das europäische Umfeld abgeben und schloss mehr als 1,0% tiefer als am Freitag. Zu den Gewinnern zählten AMAG (+ 1,9%) und Warimpex (+1,7%). Auch Semperit schloss mehr als 0,7% höher, nachdem der Gummi- und Kautschukhersteller in Martin Füllenbach einen neuen Vorstandschef gefunden hat. KTM revidierte den Gewinn für 2016 um knapp 5 Millionen Euro nach oben, trotzdem schlossen die Papiere mit einem Abschlag von mehr als 1,0%.
     
  • Auch in den USA war ein ähnliches Bild zu beobachten, nach anfänglich stärkeren Verlusten drehte die Stimmung und die Indices konnten viel Boden gutmachen. Am Ende stand ein leichtes Minus für Dow Jones und S&P 500 , der Nasdaq konnte leicht zulegen. Damit hat der Dow Jones mittlerweile den achten Tag in Folge negativ beendet, die längste Verlustserie seit 2011. Zu den Verlieren zählten die Finanztitel, Goldman Sachs und American Express gaben jeweils rund 1,0% nach. Dies war unter anderem durch den Rückgang bei den Renditen ausgelöst, zehnjährige US-Staatsanleihen notierten deutlich unter 2,4%  Die Aktien von Dupont   und Dow Chemical  hingegen legten um jeweils mehr als 1,0% zu. Die EU-Kommission hatte den Zusammenschluss der beiden Chemieriesen mit Auflagen gebilligt.
     
  • Die Ölpreise zeigten gleichfalls negative Tendenz, aber auch hier war eine deutliche Erholung im Tagesverlauf bemerkbar. Die OPEC hat ihre Mitglieder ermahnt, die beschlossenen Förderkürzungen auch einzuhalten. Die US-Ölförderung scheint weiter zu steigen, am Freitag wurde bereits der zehnte aufeinanderfolgende Wochenanstieg bei den in den USA aktiven Ölförderanlagen vermeldet.  Weil nun auch die Spekulation auf steigende US-Renditen zusammengebrochen ist, stieg der Goldpreis über den Widerstand bei 1250 Dollar je Feinunze. Gold notierte am Abend bei 1256 Dollar - ein Aufschlag von rund 1,0%. Der Euro profitierte indes von der Dollar-Schwäche und legte deutlich auf ein neues Jahreshoch bei 1,0906 Dollar im Tagesverlauf zu. Die Gemeinschaftswährung kostete am Abend dann 1,0886 Dollar.
     
  • Vorbörslich sind die europ. Märkte leicht positiv indiziert. In Asien schließen die Märkte mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite werden heute diverse US-Konjunkturdaten gemeldet. Von der Unternehmensseite meldete Rosenbauer Zahlen (Details siehe unten). .
     

UNTERNEHMEN

Rosenbauer

Der heimische Feuerwehrausrüster legte heute Morgen die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2016 vor. Der Umsatz lag mit €870,8Mio. leicht über dem Vorjahreswert von €865,4Mio., während das EBIT mit €47Mio. hinter dem Vorjahr blieb. Dabei ging die Nachfrage aus Ländern mit starker Ölpreisabhängigkeit stark zurück, was durch eine gute Entwicklung in der DACH-Region sowie in Südostasien kompensiert werden konnte. Das EBIT wurde zudem durch €3,5Mio. an Anlaufkosten für eine neu gegründete Gesellschaft sowie Personalrückstellungen belastet. Das Periodenergebnis lag bei €36,8Mio. nach  €34,6Mio. im Vorjahr. Der Auftragsbestand sank auf €739,7Mio. nach €797,5Mio. im Vorjahr. Aufgrund der steigenden politischen Instabilitäten und der anstehenden Investitionen soll die Dividende auf €1,2/Aktie gekürzt werden (Vj.: €1,5/Aktie). Für das Jahr 2017 geht das Unternehmen weiterhin von einer verhaltenen Nachfrage aus, politische Unsicherheiten sowie der niedrige Ölpreis könnten die Nachfrage am Feuerwehrmarkt weiterhin belasten. Dennoch strebt das Unternehmen an, Umsatz und Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres zu halten.
 
FY17: Umsatz: €870,8Mio. (876,3e); EBIT: €47Mio. (49,4e); Periodenergebnis: €34,6Mio. (22,9e)



(28.03.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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