Der Frischling Uniper (WKN: UNSE01 / ISIN: DE000UNSE018) hat die Zahlen für sein erstes Geschäftsjahr vorgelegt. Demnach hat Uniper in 2016 ein bereinigtes Ebit (Ebit = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) in Höhe von 1,4 Mrd. Euro erzielt. Zum Vergleich: 2015 hätte Uniper in der derzeitigen Form 0,8 Mrd. Euro erzielt.
Also eine erhebliche Verbesserung. Allerdings verweist Uniper auf hohe Einmalerträge durch Neuverhandlungen im Gasgeschäft. Nur ohne Blick in Anhänge und Kleingedrucktes ist mir nicht klar, ob diese angesprochenen Einmalerträge nun bei „bereinigten“ Ebit mit drin sind oder nicht. Das ist ja immer so eine Sache mit Bereinigungen.
Uniper: Verkauf des Anteils an einem russischen Gasfeld bringt 1,75 Mrd. Euro
Uniper vermeldet auch hohe Wertberichtigungen im Volumen von 2,9 Mrd. Euro. Ja, da waren wohl diverse Aktiva zu hoch in der Bilanz. Die damit verbundenen Wertberichtigungen hatte nun Uniper (und nicht mehr EON) an der Backe. Der Konzernfehlbetrag betrug satte 3,2 Mrd. Euro. Autsch. Nun, die angesprochenen Wertberichtigungen sind nicht cash-wirksam, also ist es nicht ganz so schlimm wie es auf den ersten Blick aussieht. Allerdings war der Konzernfehlbetrag größer als die Höhe der genannten Wertberichtigungen. Uniper verweist auch darauf, diesen Monat den Anteil an einem russischen Gasfeld verkauft zu haben. Mit dem Erlös sollen Schulden getilgt werden. Und man spricht davon, den „soliden Kurs“ im laufenden Geschäftsjahr fortzusetzen.
Und hier noch das Zitat zum Tag:
„Grabsteinspruch: Oberst Nikolaus Tarabas, ein Gast auf dieser Erde.“
Ein Beitrag von Michael Vaupel
Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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