ATX-Trends: Austrobanken entziehen sich dem Deutsche Bank-Newsflow nicht (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)   

  • An der Wall Street und in Europa haben sich die Kurse am Freitag deutlich von ihren Vortagesverlusten bzw. Tagestiefs erholt. Unterstützung kam von guten US-Konjunkturdaten. Überdies kristallisierte sich allmählich heraus, dass die Probleme der Deutschen Bank wohl geringer sind als angenommen und die Furcht vor einer neuen Bankenkrise unbegründet sein dürfte.  Am Donnerstag waren die Anleger von Berichten aufgeschreckt worden, laut denen einige Kunden Milliarden von US-Dollar von der Deutschen Bank abgezogen haben, weil sie sich um deren Stabilität und ihr eigenes Engagement sorgen. Darunter seien mehrere große und einflussreiche Hedgefonds, wie den Kunden und der Bank nahestehende Personen sagten. Schon bald meldeten sich aber Stimmen, die von einer Übertreibung sprachen. "Am Markt setzt sich immer mehr durch, dass man wegen Deutsche Bank übertrieben hat", so ein Analyst. "Wenn zehn von rund 800 Hedge-Fonds-Kunden ihre Sicherheitsleistungen abziehen, heißt das noch gar nichts", so der Teilnehmer: "Vor allem nicht, wenn sie das ziemlich laut und öffentlich gemacht haben und damit wohl ihre eigene Positionierung anschieben wollten."
     
  • Kurz vor Ende des europäischen Börsenhandels am Freitag kamen Gerüchte auf, die gefürchtete US-Strafe gegen die Deutsche Bank könnte statt der zunächst geforderten 14 Milliarden nur 5,4 Milliarden Dollar betragen. Diese niedrigere Summe liegt im Bereich dessen, was die Bank zur Beilegung des Hypothekenstreits in den USA ohnehin zurückgestellt hat. Die Aktie der Deutschen Bank, die am Morgen zeitweise 8% im Minus gelegen hatte, beendete den Handel mit einem Plus von 6,4%. In Europa und den USA erholten sich die Bankenwerte ebenfalls. Der ATX gab als europäischer Underperformer am Freitag 0,4% nach, verkauft wurden Wienerberger (-2,5%), CA Immo (-2,5%) und Immofinanz (-2,1%).
     
  • Diese Woche steht im Zeichen von diversen Makrodaten, von der Unternehmensseite ist es noch ruhig. Die US-Berichtssaison beginnt mit Alcoa nächste Woche Dienstag. Diese Woche steht der US-Arbeitsmarktbericht für September am Freitag im Fokus. Ansonsten werden am Mittwoch die Einzelhandelsumsätze für August in der Eurozone, US-Industriedaten und der ISM (Dienstleistungen) gemeldet.  
     
  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite wird heute der ISM (Dienstleistungen) gemeldet. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.


(03.10.2016)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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