Es ist eigentlich eine ganz einfache Frage: schafft Tesla das Kunststück, das bis jetzt noch keinem Autohersteller gelungen ist, nämlich ein massentaugliches Elektroauto zu produzieren?
Erste Indizien in diese Richtung scheint es zu geben: in den ersten 48 Stunden nach der Vorstellung des neuen Tesla Model 3, der mit einem Preis ab 35.000 Dollar den breiten Markt ansprechen soll, gingen 276.000 Vorbestellungen ein. Zum Vergleich: Mazda hat im Vorjahr in den USA 320.000 Autos verkauft! Bei Tesla selbst waren es knapp über 50.000 Stück – der Weg bis zu einer Jahresproduktion von 300.000 ist also noch weit.
Das ist auch der größte Kritikpunkt vieler Analysten. Tesla verfügt über eine großartige Marketingstrategie, die rund um den charismatischen Firmenchef Elon Musk aufgebaut ist. Aber den Beweis, dass sie ein massentaugliches Fahrzeug im großen Stil herstellen können, müssen sie erst erbringen.
2015 haben sie fast 1 Mrd. Dollar an Cash verbrannt, und wenn sie in den Markt für billigere Fahrzeuge einsteigen, werden sie auch mehr Mitbewerber haben als derzeit. Auch an der Börse scheint die Bewertung reichlich ambitioniert zu sein. Die Marktkapitalisierung von Tesla liegt derzeit bei etwas über 30 Mrd. Dollar, jene von GM bei knapp über 45 Mrd. Dollar. GM verkauft aber in zwei Wochen mehr Autos als Tesla in einem Jahr. Die Kursentwicklung der beiden Aktien zeigt eindeutig, welchem Unternehmen die Anleger derzeit mehr zutrauen. Man muss aber ganz klar sagen, dass hohe Vorschusslorbeeren an der Börse nicht immer ein Garant für Erfolg waren.
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