General Mills kämpft derzeit gleich an mehreren Fronten. Mit Einsparungen, der Neuordnung der Produktpallette in Richtung gesündere Ernährung und der internationalen Expansion hat man viel zu tun. Trotzdem sollen dabei nach Möglichkeit die Anteilseigner nicht vernachlässigt werden, so dass eine beeindruckende Dividendenhistorie fortgesetzt werden kann.
Gerade wenn die Aktienmärkte verrücktspielen, richten Investoren ihren Blick häufig in Richtung defensive Werte. Zu solchen Werten zählen traditionellerweise Unternehmen aus der Gesundheitsbranche oder aus der Lebensmittelindustrie. Schließlich müssen die Menschen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten etwas essen und bei Krankheit zum Arzt gehen oder Medikamente einnehmen. Außerdem können die defensiven Werte häufig mit einer nachhaltigen Dividendenpolitik aufwarten.
Da die Börsen zuletzt mit den chinesischen Wachstumssorgen und den Unsicherheiten bezüglich des Zeitpunkts der Leitzinserhöhung der US-Notenbank Fed einiges an Auf und Ab erlebt haben, waren defensive Titel wieder gefordert. Zu ihnen zählt auch der US-Konzern General Mills aus Golden Valley, Minnesota, einem Vorort von Minneapolis. Dabei schüttet General Mills nun schon seit 116 Jahren ununterbrochen eine Dividende aus, ohne diese zu senken. Und in den vergangenen 116 Jahren gab es so einige Wirtschafts- und Finanzkrisen, die andere Unternehmen zum Absenken oder Streichen der Ausschüttung veranlasst haben.
General Mills wird sich in Zukunft jedoch ordentlich strecken müssen, um Investoren weiter steigende Ausschüttungen präsentieren zu können. Zuletzt machten sich der starke US-Dollar und das wachsende Gesundheitsbewusstsein US-amerikanischer Konsumenten negativ bemerkbar. Da das hierzulande für Marken wie Häagen-Dazs bekannte Unternehmen ganz besonders im Bereich Snacks und Frühstücksflocken stark vertreten ist, tut es dem Geschäft nicht besonders gut, wenn Verbraucher zuckerhaltige oder mit künstlichen Zusätzen versehene Nahrungsmittel meiden. So hat sich General Mills für die Zukunft einiges vorgenommen. Am 15. Juli bestätigte Konzernchef Kendall Powell gegenüber dem US-Wirtschaftssender CNBC, dass die Produktpalette so weit umgebaut werden soll, dass bis 2017 sämtliche künstlichen Farben und Geschmacksrichtungen aus den Frühstücksflocken verschwunden sind. Auch auf Gluten will man bei den Frühstücksflocken verzichten.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Konsumenten das annehmen. Notwendig wäre es. Immerhin waren es vor allem die US-Kunden, neben dem starken US-Dollar, die General Mills im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (Ende Mai) mit 4,3 Mrd. US-Dollar Umsatzerlöse lediglich auf dem Niveau des Vorjahres bescherten. Damit lag man auch unter den FactSet-Konsensschätzungen von 4,5 Mrd. US-Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 75 Cents jedoch die Markterwartungen um 4 Cent. Hierbei halfen Aktienrückkäufe. Gleichzeitig versucht das Unternehmen mit einem Sparprogramm der jüngsten Wachstumsschwäche zu begegnen, um auf diese Weise die beeindruckende Dividendenhistorie fortzusetzen. Der Erfolg ist jedoch nicht garantiert. Schließlich muss man neben den Einsparungen und der Neuordnung der Produktpalette auch noch die internationale Expansion und den Vorstoß auf die zuletzt nicht mehr so üppig wachsenden Schwellenländermärkte forcieren.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der von General Mills erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX51RM) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,40, die Knock-Out-Schwelle bei 43,85 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM32SJ, aktueller Hebel 3,70; Knock-Out-Schwelle bei 67,35 US-Dollar) auf fallende Kurse der General-Mills-Aktie setzen.
Stand: 18.09.2015
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