Dank der Aussicht auf eine erneute Griechenland-Rettung konnte sich der DAX in den vergangenen Wochen gegenüber dem Höhepunkt der Krise erholen. Allerdings blieb der Sprung über die psychologisch wichtige 12.000er-Punkte-Marke oder sogar in Richtung eines neuen Allzeithochs bisher aus. Schuld sind die insgesamt nicht gerade geringer gewordenen Marktunsicherheiten.
Anleger fragen sich derzeit vor allem, wann die US-Notenbank Fed die Leitzinswende vollziehen wird. Am Markt gilt es als ausgemacht, dass die erste Zinsanhebung seit fast zehn Jahren bald und damit noch in diesem Jahr erfolgen sollte. Auf diese Weise würden die Zinsen erstmals seit Ende 2008 ihr Rekordtief bei null bis 0,25 Prozent verlassen. Für ein baldiges Handeln spricht der Umstand, dass auch die Juli-Arbeitsmarktdaten keine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in den USA signalisiert haben. Genau eine solche Verschlechterung wäre es, die die Fed noch umstimmen könnte. Laut Angaben des Arbeitsministeriums vom 7. August wurden im Juli 215.000 neue Stellen geschaffen, während die Arbeitslosenquote mit 5,3 Prozent weiterhin niedrig blieb.
Die sich abzeichnende Zinswende in den USA wurde an der Wall Street mit wenig Begeisterung aufgenommen. Vielmehr musste der Dow Jones Industrial Average zuletzt eine Negativserie mit sieben Verlusttagen in Folge verbuchen.Eine solche Negativserie hatte das Barometer letztmals im Jahr 2011 erlebt. Diese zwischenzeitliche Schwäche wirkte sich auch auf die Kurse auf der anderen Seite des Atlantiks negativ aus. Somit konnte der DAX nicht die Entspannung in der Griechenland-Krise oder einige durch die Euro-Schwäche begünstigte Quartalsberichte zum zweiten Quartal entsprechend nutzen.
Darüber hinaus gibt es aber auch einige andere übergeordnete Entwicklungen auf der Konjunkturseite, die das DAX-Kurspotenzial aktuell beschränken. Zwar konnte die europäische Konjunktur zuletzt einige Erholungstendenzen an den Tag legen, während die niedrigen Energiepreise als zusätzliche Konjunkturstütze wirken. Gleichzeitig sorgen jedoch die Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt und die abnehmende Wachstumsdynamik der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt für Marktunsicherheiten. Außerdem hat die chinesische Zentralbank mit ihrer deutlichen Yuan-Abwertung vom 11. August nicht gerade für Beruhigung gesorgt. Die radikale Abwertung der eigenen Währung spricht unter anderem dafür, dass die Regierung mit allen Mitteln versuchen will, den schwächelnden Export und damit die gesamte Wirtschaft anzukurbeln.
Während niedrige Ölpreise und die Entspannung in der Griechenland-Krise den DAX kurzfristig stützen sollten, sprechen die Entwicklungen in China und in den USA eher dafür, dass der Index erst einmal keinen neuen Angriff auf die Marke von 12.000 Punkten oder sogar ein neues Allzeithoch unternehmen sollte. Für eine positive Überraschung und damit reichlich Kurspotenzial könnte jedoch die Fed sorgen, wenn die Notenbank nicht wie erwartet die Leitzinsen schon im September senken sollte.
Spekulative Anleger, die steigende DAX-Notierungen erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM1T7H) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,49, die Knock-Out-Schwelle bei 8.120 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende DAX-Kurse setzen möchte, erhält mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM1T9Y, aktueller Hebel 3,08; Knock-Out-Schwelle bei 14.450 Indexpunkten) die Gelegenheit dazu.
Stand: 13.08.2015
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