Die Umlaufrendite als Durchschnittswert deutscher Staatsanleihen hat sich innerhalb kürzester Zeit mehr als verzehnfacht - Das klingt spektakulärer als es ist. Konkret ist der Wert von 0,05 Prozent in der Spitze auf 0,61 Prozent gestiegen und liegt mit aktuell 0,46 Prozent weiterhin auf einem historisch niedrigen Niveau. Dennoch ist die Dynamik der eingeläuteten Trendwende beachtlich. Als Trader kann man auf die Veränderungen der Rendite mit Hilfe des Bund Futures spekulieren, der als Kursbarometer zehnjähriger deutscher Staatsanleihen dient und sich daher konträr zum Zinsverlauf entwickelt. Folgerichtig ist der Kurs in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, bevor es nun zu der ungewohnt starken Korrektur kam. Zahlreiche Trader bei wikifolio.com haben versucht, die Kursschwankungen durch den Einsatz von Hebelprodukten auf den Bund Future auszunutzen.
Bund-Future-Special: Die 10 Produkte auf den Bund Future mit den meisten Trades (01.05.-08.05.2015)
Basis: alle investierbaren wikifolios
Gabriel Sauter („Gleba“) hat das Anleihebarometer seit Auflegung seines wikifolios „Premium Invest“ im Februar regelmäßig im Fokus. Gehandelt hat er dabei meist ein Knock-out-Short-Produkt von Lang & Schwarz. Obwohl der Bund Future in diesem Zeitraum zumeist gestiegen ist, konnten durch geschickte Ein- und Ausstiege einige erfolgreiche Trades platziert werden. Im Laufe des vergangenen Monats baute er durch ständige Nachkäufe sukzessiv eine solche Short-Position auf, die er im Zuge des jetzigen Crashs dann mit horrenden Gewinnen von bis zu 112 Prozent verkaufte. Sein Kommentar dazu: „Die short Zeit für den Euro Bund ist meiner Meinung nach erstmal vorbei. Daher wurde die Position weitestgehend aufgelöst“. Nachdem sich der Bund Future am Donnerstagnachmittag dann aber schnell und deutlich erholt hatte, änderte der Trader seine Meinung und erwarb am Freitagmorgen doch noch mal ein achtfach gehebeltes Faktorzertifikat (ebenfalls Short), bei dem er mit einem kleinem Teilverkauf nach gut einer Stunde auch wieder einen (allerdings kleinen) Gewinn erzielte. Da sich der Bund Future nach den US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag aber weiter erholte, liegt die mit 11 Prozent recht prominent gewichtete Position aktuell rund 4 Prozent im Minus. Es bleibt abzuwarten, ob der Trader seine „Verbilligungsstrategie“ auch diesmal anwendet und bei fallenden Kursen des Hebelproduktes (also steigenden Notierungen des Bund Futures) weiter nachkauft.
Das wikifolio, bei dem ganz klar ein „spekulativer Ansatz“ verfolgt und deshalb auch oft mit gehebelten Produkten gehandelt wird, verbucht nach nur drei Monaten eine beachtliche Performance von 72 Prozent bei einem maximalen Rückgang von 19 Prozent. Das wikifolio-Zertifikat dazu ist seit dieser Woche handelbar.
Michael Brüning („Muensteraner“) hingegen hat seine Spekulation auf das Zinsbarometer in dem wikifolio „Trade to Paradise“ am Donnerstagmittag beendet und mit einem sechsfach gehebelten Short-Faktorzertifikat von HSBC innerhalb einer Woche einen Gewinn von 11,6 Prozent generiert. Ende April war er mit dem Hinweis „Ich steige erneut beim Bund-Future ein. Im Moment nur mit einem Zertifikat, werde dieses aber mit der Zeit aufstocken, sobald es zumindest auf Einstiegsniveau abgesichert werden konnte. Zurzeit gehe ich von dem Beginn einer langfristigen Trendwende beim Euro-Bund-Future aus“. Die Anpassung des Stoppkurses nahm er vor, die Aufstockung hingegen nicht. Dafür erfolgte der Ausstieg Stand jetzt zu einem fast perfekten Zeitpunkt. Das im September initiierte wikifolio macht sich nach längerer Seitwärtskonsolidierung gerade wieder auf den Weg gen Norden.
Die Performance beträgt dank eines starken Beginns gut 90 Prozent, seit Emission des wikifolio-Zertifikats Mitte Dezember ging es um 19 Prozent nach oben. Der maximale Verlust betrug bislang ebenfalls 19 Prozent.
Auch Bernd Raschkowski („BR1“) hat in seinem recht beliebten wikifolio „Erfolg in jeder Marktphase“ zum Ende der Woche kurz eine Position im Bund Future gehalten. Dabei setzte er jedoch (erfolgreich) auf kurzfristig steigende Kurse. Beim Einstieg am Donnerstagvormittag bewies er mal wieder ein recht gutes Timing, da er in der Nähe des Korrekturtiefs zum Zuge kam. Der ungehebelte Exchange Traded Fund (ETF) der Commerzbank wurde fast genau 24 Stunden später dann mit einem kleinen Gewinn wieder verkauft.
Der Trader, der eine „über alle Marktphasen stabile Rendite“ anstrebt, erzielte mit seinem wikifolio seit dem Start im August 2012 eine Performance von rund 66 Prozent (maximaler Verlust: 17 Prozent), seit Emission des wikifolio-Zertifikats einen Monat später liegt er mit 48 Prozent im Plus.
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