Magazine aktuell


#gabb aktuell



23.12.2013, 7445 Zeichen

Margarita Hoch, 14 Jahre lang für die IR bei Sanochemia verantwortlich, geht in Vorruhestand. Im Fachheft 16 spricht sie u.a. über Börseplätze, Analysten, Krankheit und Wege, die nach Rom führen. 

Liebe Rita, jetzt sitzen wir hier im Dezember 2013 spontan in der Boltzmanngasse, weil Du mir gemailt hast, dass Du in Vorruhestand gehst. Da musste ich natürlich vorbeikommen. Sehr gut kann ich mich noch das IPO-Boomjahr 1999 erinnern, als plötzlich unglaublich viele Unternehmen und Personen, von denen man zuvor noch nie gehört …

Margarita Hoch: … genau, und eine davon war ich. Plötzlich war ich mittendrin in einer neuen spannenden Welt von Börse und Medien. Es hatte schon was für sich, auf einmal erster Ansprechpartner für die Presse zu sein. Du warst damals mein erster und wichtigster Medienkontakt. Und jetzt bist Du wohl auch mein letzter …

Da muss ich natürlich nochmal eine Seite machen. Stimmt, ich war damals u.a. Österreich-Korrespondent des Going-Public-Magazins in Deutschland, die wussten immer recht früh, wer an die Börse geht und so kam auch der Tipp „Sanochemia“. War guter Wissensvorsprung, ich hab damals ja auch für das WirtschaftsBlatt geschrieben.


Hoch: Keiner kannte den Kapitalmarkt so gut wie Du. Es gab ja wirklich nichts, was Du nicht wußtest. Hast mir auch gelernt, wie Medien „funktionieren“.

(rot werdend) Zuviel des Lobs, aber danke! Und „kannte“ … tja, heute wissen leider nur mehr Leute wie Bernanke oder Draghi, wohin die Märkte gehen. Also, Du bist kurz nach dem IPO zu Sanochemia gekommen. Was waren Deine Stationen 
davor?


Hoch: Ich war Produktmanager bei Schlumberger/Appelt im Lebensmittelbereich, damals für so exotische Produkte wie Susi Wan und Santa Maria Tex Mex. Weiters war ich auch lange in der Textilbranche. Aber ist es letztendlich nicht egal, ob man Pullover verkauft oder strategische Potenziale? Kommt irgendwie auf dasselbe hinaus.

Da geb ich Dir recht. Ihr seid jedenfalls als erstes österreichisches Unternehmen am Neuen Markt gestartet. Der Einstieg in die Yuppiewelt muss doch ganz wild gewesen sein, oder?

Hoch: Ja, die Wachstumsbörse Neuer Markt. Neben der Easdaq in Brüssel war das ja die einzige damals in Kontinentaleuropa, in punkto Aufbruchstimmung und Interesse für Kapitalmarkt war das einmalig. Jede Neuemission hat eine unbeschreibliche Euphorie entfacht Und dann eben wir, der erste Österreicher am Neuen Markt, das war schon etwas besonderes. Es war alles sehr schnelllebig, alle zeigten sich voll motiviert, egal, ob Unternehmen oder Investoren. Wir hatten tolle Roadshows und schnell gelernt, uns auf dem Börsenparkett zu bewegen. Es gab enormes Medieninteresse für Börse und Kapitalmarkt, man hatte auch Budgets, damals konnte man noch rundherum was machen, sogar ein Tennisturnier. Du hast es gewonnen (lacht).

Stolz ich war, würde Meister Yoda sagen. Aber die Party ging vorbei, der Neue Markt hatte ein Ablaufdatum und Ihr seid nach Wien gegangen.

Hoch: Ja, wir die abtrünnigen Auslandsösterreicher, die Aktionäre wollten uns alllerdings unbedingt auf dem Heimmarkt sehen, die Presse auch. Im Februar 2010 war es endlich soweit.

Das Fachheft 16 im Fast Forward Modus

 

Zuletzt ist mir Sanochemia mit einer im Vergleich unglaublich hohen Frauen-Quote aufge­fallen.

Hoch: Die Frauenquote ist mit 57 Prozent hoch bei Sanochemia. Bei uns gibt es tatsächlich immer mehr Frauen in der Führungsetage und das nicht nur, weil das eine Forderung im EU-Parlament war. Die F&E-Leiterin, die Werksdirektorin Neufeld, zwei Damen im Aufsichtsrat – qualifizierte Frauen werden von Sanochemia auch besonders unterstützt, denn ohne Förderer im Unternehmen geht es nicht. Es geht letztendlich um Vereinbarkeit von Karriere und Familie.

Ich finde das toll, im Rückblick: Was war die Witzigste, an das Du Dich in diesem Job erinnern kannst?

Hoch: Nachdem ich ziemlich kurzsichtig bin, passieren hin und wieder die herrlichsten Tippfehler, zb. ein großer Auftritt in Frankfurt, meine Präsentation begann mit: Sanochemia – das Parmaunternehmen aus Österreich. Es gab natürlich großes Gelächter. Denkt die schon in der Früh an den Parmaschinken? Oder: Aha, umgesattelt auf Parmaschinken? 
Witzig war auch noch eine ziemlich legendäre Zugpräsentation. Das machten wir einfach um die Zeit zu nützen auf einer Fahrt nach Linz, das hat Manfred Schmirl von der Capital Bank organisiert. Unser Beamer ist jedoch ständig heißgelaufen, und wir mußten diesen immer zum Abkühlen aus dem Fenster halten. Ja, man muss sich nur zu helfen ­wissen.

 

  22 Bilder: Margarita Hoch (Sanochemia Pharmazeutika AG) im Interview


Und Du hast mir im Vorgespräch gesagt, dass es auch Rückschläge gab in deinem Leben …

Hoch: Ja, ich war zwischenzeitlich an Krebs erkrankt, da wird einem bewusst, dass das Leben auch andere Wertigkeiten hat als den Aktienkurs. Es hat in dieser Zeit alles sehr viel Kraft gekostet, die Roadshows zum Beispiel.Da erinnere ich mich an Peter Zahn (L&S), der dann immer sein Auto so geparkt hat, dass ich mich zwischendurch kurz ausruhen konnte, wenns es gar nicht mehr ging. Aber ich habe mich auch gleich von Anfang an gut organisiert und dank meiner Wegbegleiter in der damaligen Zeit war alles gut zu bewältigen.

Meine Bewunderung für diesen Kraftakt, es wussten ja nicht viele. Generell zu den KollegInnen bei anderen Unternehmen: Gibt es Unternehmen bzw. Menschen, mit denen Du Dich besonders oft ausgetauscht hast?

Hoch: Ich habe in diesem Job ganz viele wunderbare Menschen getroffen! Sei es jetzt in meiner Firma, eine nette Kollegenschaft, auch Freunde fürs Leben, Chefs mit denen man gut auskommen kann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es so viele Menschen gibt, die über Mobbing klagen. Auch die C.I.R.A. ist unbedingt zu erwähnen, das ist eine sehr engagierte und kompetente Community dort – der Austausch mit den Kollegen, die Workshops, das hat mir sehr viel gebracht. Besonders hervorheben möchte ich den jetzigen Chef Harald Hagenauer, der nicht nur enormes Fachwissen mitbringt, sondern auch die richtige Portion Humor und Schmäh hat und nicht alles so eng sieht. Von ganz früher her erinnere ich mich gerne an Max Höfferer, dem es nicht nur um den Kapitalmarkt ging, er war auch ein vehementer Verfechter von Wissensmanagement im Unternehmen.

Da hattet Ihr viel gemeinsam, Beko ist ja ein Monat nach Euch an den Neuen Markt gegangen. Und wie lief es mit Analysten? 

Hoch: Was soll man sagen, in diesem Bereich zeigt sich wie in keinem anderen, wie sich die Zeiten geändert haben. Man konnte sich früher der Coverage kaum erwehren, in guten Zeiten hatten wir zehn Analysten, gratis! Heute haben wir zwei, die wir bezahlen müssen. Viele Freunde hatte ich auch bei der RCB, erwähnen möchte ich gerne Klaus della Torre, der mit seiner Band oftmals für Schwung, Spass und Freude gesorgt hat auf den legendären Arlberg-Roadshows. In meiner Anfangszeit war aber auch die Börsenwelt noch in Ordnung. Mit dem Niedergang des Neuen Marktes blieb wahrlich kein Stein auf dem anderen.

Und was macht die Privatperson Rita Hoch in den kommenden Monaten? Auf was, für das Du zu wenig Zeit hattest, freust Du Dich besonders?

Hoch: Auf ganz vieles freu ich mich, vor allem auf die neue Freiheit! Keine Termine mehr, ich muss nun mein Leben nicht mehr nach dem Finanzkalender ausrichten. Ich freue mich auf Zeit für Freunde, Familie, Sport, meine neue Leidenschaft ist Golf. Weiters auf Konzerte, immer noch Blues und Jazz, Städtereisen. Ich liebe die Toskana, Italienisch lernen, und vieles mehr. Mindestens einmal im Jahr muss ich 
nach Rom.

 



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #857: Gewinnmitnahmen im ATX, gute Post-Zahlen, morgen sieht man sich beim Börsentag Wien im Austria Center




 

Bildnachweis

1. Margarita Hoch (Sanochemia Pharmazeutika AG) , (© finanzmarktfoto.at/Martina Draper)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Strabag, Frequentis, Porr, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, Agrana, Semperit, Addiko Bank, Amag, Andritz, AT&S, Telekom Austria, SBO, Bawag, Linz Textil Holding, Josef Manner & Comp. AG, Wolford, Kapsch TrafficCom, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Erste Group, Palfinger, Rosenbauer, voestalpine, Wienerberger, Austriacard Holdings AG, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Uniqa.


Random Partner

VIG
Die Vienna Insurance Group (VIG) ist mit rund 50 Konzerngesellschaften und mehr als 25.000 Mitarbeitern in 30 Ländern aktiv. Bereits seit 1994 notiert die VIG an der Wiener Börse und zählt heute zu den Top-Unternehmen im Segment “prime market“ und weist eine attraktive Dividendenpolitik auf.

>> Besuchen Sie 58 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Fachheft 16, Seite 1: Die Editorials von Alois Wögerbauer, der die Patronanz für diese Nummer übernommen hat, und Christian Drastil


Fachheft 16, Seite 2: Interview mit Julian Schillinger und Miro Mitev, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/862


Fachheft 16, Seite 3: Interview mit Margarita Hoch, Sanochemia, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/861


Fachheft 16, Seite 4: Interview mit Elisabeth Oberndorfer, Digitalista, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/874


Fachheft 16, Seite 5: Interview mit Martina Hagspiel, Kurvenkratzer, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/869


Fachheft 16, Seite 6: Sinnieren mit Heinz Karasek, Das Heinz, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/870


Fachheft 16, Seite 7: 2nd Börse Social Network Day, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/860


Fachheft 16, Seite 1: Die Editorials von Alois Wögerbauer, der die Patronanz für diese Nummer übernommen hat, und Christian Drastil


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten



Ausgewählte Events von BSN-Partnern


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: OMV(2), RBI(2), Strabag(2), voestalpine(2), Wienerberger(1), Kontron(1)
    Star der Stunde: Polytec Group 1.23%, Rutsch der Stunde: RHI Magnesita -0.69%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: Österreichische Post(2), Fabasoft(1), Rosenbauer(1)
    Star der Stunde: OMV 0.8%, Rutsch der Stunde: SBO -1.67%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: Kontron(1)
    Star der Stunde: SBO 2.14%, Rutsch der Stunde: EuroTeleSites AG -1.71%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 14-15: Frequentis(1), Immofinanz(1)
    CoVaCoRo zu Frequentis
    Star der Stunde: Wienerberger 0.69%, Rutsch der Stunde: CA Immo -1%

    Featured Partner Video

    Börsepeople im Podcast S17/11: Robert Eichriedler

    Robert Eichriedler ist Chief Operating Officer der EXAA, er ist nach Andrea Benckendorff und Fabienne Scheucher der dritte EXAA-Gast in dieser Staffel. D.h., wir können wunderbar weiter in die Tief...

    Books josefchladek.com

    Claudia Andujar & George Love
    Amazônia
    1978
    Editora Praxis

    Robert Longo
    Men in the Cities
    2009
    Schirmer / Mosel

    Bryan Schutmaat & Ashlyn Davis
    Islands of the Blest
    2014
    Twin Palms Publishers

    Miyako Ishiuchi
    Yokosuka again 1980-1990 (石内 都)
    1998
    Sokyu-sha

    Xiaofu Wang
    The Tower
    2024
    Nearest Truth

    Sanochemia: IR-Chefin Margarita Hoch im Abschieds-Interview


    23.12.2013, 7445 Zeichen

    Margarita Hoch, 14 Jahre lang für die IR bei Sanochemia verantwortlich, geht in Vorruhestand. Im Fachheft 16 spricht sie u.a. über Börseplätze, Analysten, Krankheit und Wege, die nach Rom führen. 

    Liebe Rita, jetzt sitzen wir hier im Dezember 2013 spontan in der Boltzmanngasse, weil Du mir gemailt hast, dass Du in Vorruhestand gehst. Da musste ich natürlich vorbeikommen. Sehr gut kann ich mich noch das IPO-Boomjahr 1999 erinnern, als plötzlich unglaublich viele Unternehmen und Personen, von denen man zuvor noch nie gehört …

    Margarita Hoch: … genau, und eine davon war ich. Plötzlich war ich mittendrin in einer neuen spannenden Welt von Börse und Medien. Es hatte schon was für sich, auf einmal erster Ansprechpartner für die Presse zu sein. Du warst damals mein erster und wichtigster Medienkontakt. Und jetzt bist Du wohl auch mein letzter …

    Da muss ich natürlich nochmal eine Seite machen. Stimmt, ich war damals u.a. Österreich-Korrespondent des Going-Public-Magazins in Deutschland, die wussten immer recht früh, wer an die Börse geht und so kam auch der Tipp „Sanochemia“. War guter Wissensvorsprung, ich hab damals ja auch für das WirtschaftsBlatt geschrieben.


    Hoch: Keiner kannte den Kapitalmarkt so gut wie Du. Es gab ja wirklich nichts, was Du nicht wußtest. Hast mir auch gelernt, wie Medien „funktionieren“.

    (rot werdend) Zuviel des Lobs, aber danke! Und „kannte“ … tja, heute wissen leider nur mehr Leute wie Bernanke oder Draghi, wohin die Märkte gehen. Also, Du bist kurz nach dem IPO zu Sanochemia gekommen. Was waren Deine Stationen 
    davor?


    Hoch: Ich war Produktmanager bei Schlumberger/Appelt im Lebensmittelbereich, damals für so exotische Produkte wie Susi Wan und Santa Maria Tex Mex. Weiters war ich auch lange in der Textilbranche. Aber ist es letztendlich nicht egal, ob man Pullover verkauft oder strategische Potenziale? Kommt irgendwie auf dasselbe hinaus.

    Da geb ich Dir recht. Ihr seid jedenfalls als erstes österreichisches Unternehmen am Neuen Markt gestartet. Der Einstieg in die Yuppiewelt muss doch ganz wild gewesen sein, oder?

    Hoch: Ja, die Wachstumsbörse Neuer Markt. Neben der Easdaq in Brüssel war das ja die einzige damals in Kontinentaleuropa, in punkto Aufbruchstimmung und Interesse für Kapitalmarkt war das einmalig. Jede Neuemission hat eine unbeschreibliche Euphorie entfacht Und dann eben wir, der erste Österreicher am Neuen Markt, das war schon etwas besonderes. Es war alles sehr schnelllebig, alle zeigten sich voll motiviert, egal, ob Unternehmen oder Investoren. Wir hatten tolle Roadshows und schnell gelernt, uns auf dem Börsenparkett zu bewegen. Es gab enormes Medieninteresse für Börse und Kapitalmarkt, man hatte auch Budgets, damals konnte man noch rundherum was machen, sogar ein Tennisturnier. Du hast es gewonnen (lacht).

    Stolz ich war, würde Meister Yoda sagen. Aber die Party ging vorbei, der Neue Markt hatte ein Ablaufdatum und Ihr seid nach Wien gegangen.

    Hoch: Ja, wir die abtrünnigen Auslandsösterreicher, die Aktionäre wollten uns alllerdings unbedingt auf dem Heimmarkt sehen, die Presse auch. Im Februar 2010 war es endlich soweit.

    Das Fachheft 16 im Fast Forward Modus

     

    Zuletzt ist mir Sanochemia mit einer im Vergleich unglaublich hohen Frauen-Quote aufge­fallen.

    Hoch: Die Frauenquote ist mit 57 Prozent hoch bei Sanochemia. Bei uns gibt es tatsächlich immer mehr Frauen in der Führungsetage und das nicht nur, weil das eine Forderung im EU-Parlament war. Die F&E-Leiterin, die Werksdirektorin Neufeld, zwei Damen im Aufsichtsrat – qualifizierte Frauen werden von Sanochemia auch besonders unterstützt, denn ohne Förderer im Unternehmen geht es nicht. Es geht letztendlich um Vereinbarkeit von Karriere und Familie.

    Ich finde das toll, im Rückblick: Was war die Witzigste, an das Du Dich in diesem Job erinnern kannst?

    Hoch: Nachdem ich ziemlich kurzsichtig bin, passieren hin und wieder die herrlichsten Tippfehler, zb. ein großer Auftritt in Frankfurt, meine Präsentation begann mit: Sanochemia – das Parmaunternehmen aus Österreich. Es gab natürlich großes Gelächter. Denkt die schon in der Früh an den Parmaschinken? Oder: Aha, umgesattelt auf Parmaschinken? 
    Witzig war auch noch eine ziemlich legendäre Zugpräsentation. Das machten wir einfach um die Zeit zu nützen auf einer Fahrt nach Linz, das hat Manfred Schmirl von der Capital Bank organisiert. Unser Beamer ist jedoch ständig heißgelaufen, und wir mußten diesen immer zum Abkühlen aus dem Fenster halten. Ja, man muss sich nur zu helfen ­wissen.

     

      22 Bilder: Margarita Hoch (Sanochemia Pharmazeutika AG) im Interview


    Und Du hast mir im Vorgespräch gesagt, dass es auch Rückschläge gab in deinem Leben …

    Hoch: Ja, ich war zwischenzeitlich an Krebs erkrankt, da wird einem bewusst, dass das Leben auch andere Wertigkeiten hat als den Aktienkurs. Es hat in dieser Zeit alles sehr viel Kraft gekostet, die Roadshows zum Beispiel.Da erinnere ich mich an Peter Zahn (L&S), der dann immer sein Auto so geparkt hat, dass ich mich zwischendurch kurz ausruhen konnte, wenns es gar nicht mehr ging. Aber ich habe mich auch gleich von Anfang an gut organisiert und dank meiner Wegbegleiter in der damaligen Zeit war alles gut zu bewältigen.

    Meine Bewunderung für diesen Kraftakt, es wussten ja nicht viele. Generell zu den KollegInnen bei anderen Unternehmen: Gibt es Unternehmen bzw. Menschen, mit denen Du Dich besonders oft ausgetauscht hast?

    Hoch: Ich habe in diesem Job ganz viele wunderbare Menschen getroffen! Sei es jetzt in meiner Firma, eine nette Kollegenschaft, auch Freunde fürs Leben, Chefs mit denen man gut auskommen kann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es so viele Menschen gibt, die über Mobbing klagen. Auch die C.I.R.A. ist unbedingt zu erwähnen, das ist eine sehr engagierte und kompetente Community dort – der Austausch mit den Kollegen, die Workshops, das hat mir sehr viel gebracht. Besonders hervorheben möchte ich den jetzigen Chef Harald Hagenauer, der nicht nur enormes Fachwissen mitbringt, sondern auch die richtige Portion Humor und Schmäh hat und nicht alles so eng sieht. Von ganz früher her erinnere ich mich gerne an Max Höfferer, dem es nicht nur um den Kapitalmarkt ging, er war auch ein vehementer Verfechter von Wissensmanagement im Unternehmen.

    Da hattet Ihr viel gemeinsam, Beko ist ja ein Monat nach Euch an den Neuen Markt gegangen. Und wie lief es mit Analysten? 

    Hoch: Was soll man sagen, in diesem Bereich zeigt sich wie in keinem anderen, wie sich die Zeiten geändert haben. Man konnte sich früher der Coverage kaum erwehren, in guten Zeiten hatten wir zehn Analysten, gratis! Heute haben wir zwei, die wir bezahlen müssen. Viele Freunde hatte ich auch bei der RCB, erwähnen möchte ich gerne Klaus della Torre, der mit seiner Band oftmals für Schwung, Spass und Freude gesorgt hat auf den legendären Arlberg-Roadshows. In meiner Anfangszeit war aber auch die Börsenwelt noch in Ordnung. Mit dem Niedergang des Neuen Marktes blieb wahrlich kein Stein auf dem anderen.

    Und was macht die Privatperson Rita Hoch in den kommenden Monaten? Auf was, für das Du zu wenig Zeit hattest, freust Du Dich besonders?

    Hoch: Auf ganz vieles freu ich mich, vor allem auf die neue Freiheit! Keine Termine mehr, ich muss nun mein Leben nicht mehr nach dem Finanzkalender ausrichten. Ich freue mich auf Zeit für Freunde, Familie, Sport, meine neue Leidenschaft ist Golf. Weiters auf Konzerte, immer noch Blues und Jazz, Städtereisen. Ich liebe die Toskana, Italienisch lernen, und vieles mehr. Mindestens einmal im Jahr muss ich 
    nach Rom.

     



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #857: Gewinnmitnahmen im ATX, gute Post-Zahlen, morgen sieht man sich beim Börsentag Wien im Austria Center




     

    Bildnachweis

    1. Margarita Hoch (Sanochemia Pharmazeutika AG) , (© finanzmarktfoto.at/Martina Draper)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:Strabag, Frequentis, Porr, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, Agrana, Semperit, Addiko Bank, Amag, Andritz, AT&S, Telekom Austria, SBO, Bawag, Linz Textil Holding, Josef Manner & Comp. AG, Wolford, Kapsch TrafficCom, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Erste Group, Palfinger, Rosenbauer, voestalpine, Wienerberger, Austriacard Holdings AG, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Uniqa.


    Random Partner

    VIG
    Die Vienna Insurance Group (VIG) ist mit rund 50 Konzerngesellschaften und mehr als 25.000 Mitarbeitern in 30 Ländern aktiv. Bereits seit 1994 notiert die VIG an der Wiener Börse und zählt heute zu den Top-Unternehmen im Segment “prime market“ und weist eine attraktive Dividendenpolitik auf.

    >> Besuchen Sie 58 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Fachheft 16, Seite 1: Die Editorials von Alois Wögerbauer, der die Patronanz für diese Nummer übernommen hat, und Christian Drastil


    Fachheft 16, Seite 2: Interview mit Julian Schillinger und Miro Mitev, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/862


    Fachheft 16, Seite 3: Interview mit Margarita Hoch, Sanochemia, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/861


    Fachheft 16, Seite 4: Interview mit Elisabeth Oberndorfer, Digitalista, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/874


    Fachheft 16, Seite 5: Interview mit Martina Hagspiel, Kurvenkratzer, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/869


    Fachheft 16, Seite 6: Sinnieren mit Heinz Karasek, Das Heinz, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/870


    Fachheft 16, Seite 7: 2nd Börse Social Network Day, Bilder dazu unter http://finanzmarktfoto.at/page/index/860


    Fachheft 16, Seite 1: Die Editorials von Alois Wögerbauer, der die Patronanz für diese Nummer übernommen hat, und Christian Drastil


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten



    Ausgewählte Events von BSN-Partnern


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: OMV(2), RBI(2), Strabag(2), voestalpine(2), Wienerberger(1), Kontron(1)
      Star der Stunde: Polytec Group 1.23%, Rutsch der Stunde: RHI Magnesita -0.69%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: Österreichische Post(2), Fabasoft(1), Rosenbauer(1)
      Star der Stunde: OMV 0.8%, Rutsch der Stunde: SBO -1.67%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: Kontron(1)
      Star der Stunde: SBO 2.14%, Rutsch der Stunde: EuroTeleSites AG -1.71%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 14-15: Frequentis(1), Immofinanz(1)
      CoVaCoRo zu Frequentis
      Star der Stunde: Wienerberger 0.69%, Rutsch der Stunde: CA Immo -1%

      Featured Partner Video

      Börsepeople im Podcast S17/11: Robert Eichriedler

      Robert Eichriedler ist Chief Operating Officer der EXAA, er ist nach Andrea Benckendorff und Fabienne Scheucher der dritte EXAA-Gast in dieser Staffel. D.h., wir können wunderbar weiter in die Tief...

      Books josefchladek.com

      Bernard Larsson
      Die ganze Stadt Berlin. Politische Fotos
      1964
      Nannen-Verlag

      Alexey Brodovitch
      Ballet (reprint)
      2024
      Little Steidl Verlag

      Dan Skjæveland
      33 Suspensions
      2023
      Nearest Truth

      Gytis Skudzinskas
      Print of Truth / Truth of Print
      2024
      Noroutine Books

      Miyako Ishiuchi
      Yokosuka again 1980-1990 (石内 都)
      1998
      Sokyu-sha

      h