PIR-News: News zu Post, Addiko, Marinomed, Porr, Frequentis, Wiener Börse, Palfinger, FACC, A1, Verbund (Christine Petzwinkler)

Die Österreichische Post hat heute ihre Quartalszahlen aber auch ein Strategie-Update präsentiert. So will die Post u.a. ihr Dienstleistungsportfolio verbreitern und beginnt im kommenden Jahr mit der Einführung einer eigenen Mobilfunkmarke. "Wir wollen die Kooperation mit A1 auf eine neue Ebene bringen", erklärt CEO Walter Oblin bei der Pressekonferenz. Ein weiterer Punkt der Strategie ist das Ziel, die führende E-Commerce-Partnerin in Österreich, CEE/SEE, der Türkei und darüber hinaus zu werden. Eine Expansion nach Usbekistan ist bereits geplant. Des weiteren fokussiert sich die Post auf die Stärkung der Zusammenarbeit in der Unternehmensgruppe um Synergien zu heben und weitere Innovationen voranzutreiben, wie es heißt. Auch das Thema Nachhaltigkeit bleibt im Zentrum. Zu den Zahlen im abgelaufenen 1. Quartal fasst Oblin zusammen: "Das Umfeld ist herausfordernd, in Österreich haben wir das dritte Jahr der Rezession, in unserem Geschäft hat sich der Wind gedreht, wir spüren eine Konsum-Zurückhaltung, einen Rückgang im Briefgeschäft sowie auch in den Filialen und auch die Insolvenz-Welle von Kunden wie Palmers, kika/Leiner etc." Dennoch verfüge die Post über eine solide, gesunde und konservative Bilanz und rage in der europäischen Postindustrie hervor, so der CEO. Des weiteren freut man sich bei der Post über das Erstrating von Moody’s (Baa2) für die Kapitalmarktfähigkeit der bank99 gesetzt. Oblin erwähnte bei der Pressekonferenz, dass heuer bei der Bank der break even erreicht werden soll und auch eine Anleihe geplant ist. Zu den Zahlen: Der Umsatz erhöhte sich um 0,7 Prozent auf 763,6 Mio, Euro. Laut Post wurde ein Umsatzwachstum am Markt in Österreich (+6,4 Prozent) und der Türkei (+10,9 Prozent) erzielt, während in der Region Südost- und Osteuropa ein Rückgang um 11,8 Prozent zu verzeichnen war. Hier hatte zu Jahresbeginn 2024 ein Impuls durch asiatische Mengen zu einem Anstieg von 44 Prozent geführt. Die Ergebnis-Zahlen des 1. Quartals 2025 liegen unter der Vergleichsperiode des Vorjahres, was laut Post auf die positiven Sondereffekte des Vorjahres zurückzuführen ist. Das EBITDA liegt bei 101,6 Mio. Euro und damit um 1,8 Prozent unter dem 1. Quartal 2024. Das EBIT belief sich auf 48,4 Mio. Euro und damit um 7,6 Prozent unter dem ersten Quartal 2024, das Periodenergebnis auf 39,6 Mio. Euro nach 41,6 Mio. Euro im Vorjahr (–4,8 Prozent). Folglich reduzierte sich auch der Gewinn je Aktie um 4,5 Prozent auf 0,56 Euro, "womit die Konsensschätzungen von 0,44 Euro jedoch übertroffen werden konnten," wie die Analysten von Raiffeisen Research in ihrerr Kurzmitteilung zu den Post-Zahlen meinen. Der Ausblick wurde seitens des Unternehmen bestätigt. "Trotz Eintrübung des Marktumfeldes gehen wir von einem leichten Wachstum aus und sind verhalten zuversichtlich," so Oblin.
Österreichische Post ( Akt. Indikation:  29,40 /29,50, -1,17%)

Die Addiko Bank hat das 1. Quartal mit einem Gewinn nach Steuern von 14,5 Mio. Euro (- 7 Prozent) abgeschlossen. Zurückzuführen sei das schwächere Ergebnis auf höhere Kosten und Steuern sowie einmalige Erträge in der Vorjahresperiode. Die Nettobankerträge stiegen von 76,6 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf nunmehr 76,9 Mio. Euro, trotz eines deutlich gesunkenen Zinsumfelds im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Nettozinserträge seien durch eine starke Performance des Consumer-Geschäfts und der Veranlagungen des Staatsanleihenportfolios beeinflusst worden. Die positive Entwicklung in diesen Segmenten sei jedoch durch die Auswirkungen der veränderten Zinskurve kompensiert worden. Außerdem seien die Zinsaufwendungen aufgrund des höheren Einlagenvolumens und der stabilen Struktur gestiegen. Infolge dieser Entwicklung sei die Net Interest Margin (NIM) von 3,89 Prozent auf 3,70 Prozent gesunken. Das Provisionsergebnis stieg im Jahresvergleich um 8,0 Prozent und erreichte 18,2 Mio. Euro gegenüber 16,9 Mio. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dieses Wachstum sei durch Bancassurance und ein verstärktes Engagement im Bereich Konten & Pakete erzielt worden, wie es seitens Addiko heißt. "Die Addiko Gruppe hat im ersten Quartal 2025 trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds eine robuste Leistung erbracht. Unser Nettogewinn spiegelt ein stabiles Nettobankergebnis, ein starkes Risikomanagement und eine anhaltende Dynamik in unseren Fokussegmenten wider. Der Anteil der Consumer- und SME-Kredite an unserem Kreditportfolio liegt mittlerweile bei über 90 Prozent, was den Erfolg unserer strategischen Ausrichtung unterstreicht", so der Vorstandsvorsitzende Herbert Juranek. "Trotz des Drucks durch das veränderte Zinsumfeld und inflationsbedingter Kostenerhöhungen, konnten wir unser Kreditportfolio ausbauen und gleichzeitig die Qualität unserer Assets aufrechterhalten und unsere Kapitalbasis stärken. Wir sind von unserem Geschäftsmodell überzeugt und streben in dem heutigen schnelllebigen Umfeld nachhaltiges Wachstum an."
Addiko Bank ( Akt. Indikation:  19,70 /20,00, -1,24%)

Marinomed Biotech AG gibt für das 1. Quartal 2025 einen Umsatz von 6,5 Mio. Euro bekannt, der vor allem auf die erste Zahlung in Höhe von 5,0 Mio. Euro aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Carragelose an Unither Pharmaceuticals zurückzuführen ist. Auch das operative Ergebnis war mit 22,2 Mio. Euro im ersten Quartal deutlich positiv. Diese Zahlen beinhalten einen Restrukturierungsgewinn von 18,9 Mio Euro. Die liquiden Mittel stiegen trotz des Cyberbetrugsfalls auf 4,5 Mio. Euro gegenüber 1,7 Mio. Euro im ersten Quartal 2024. Die Zahlung der ersten Tranche an die Gläubiger von Marinomed ist berücksichtigt, mit Ausnahme einer Tranche in Höhe von 1,18 Mio. Euro an die EIB, die im April geleistet wurde. "Nach der erfolgreichen Restrukturierung und Veräußerung des Carragelose-Geschäfts konzentrieren wir uns auf die Maximierung des Earn-outs aus dem Verkauf des Geschäfts und die Vermarktung unserer Vermögenswerte aus der Marinosolv-Plattform", sagt Andreas Grassauer, CEO von Marinomed. "Die kürzlich erfolgte Markteinführung der Carragelose-Augentropfen in Österreich unterstützt das zeitgerechte Erreichen der geplanten Earn-outs für das Carragelose-Geschäft. Die Carragelose-Augentropfen wurden auf der ARVO 2025, der Jahrestagung der Association for Research in Vision and Ophthalmology in Salt Lake City, Utah, USA, vorgestellt." Seitens der CFO Gabriele Ram heißt es: "Das positive Ergebnis, die verbesserte Liquiditätslage und die restrukturierte Bilanz spiegeln den Wandel von Marinomed nach der Restrukturierung wider. Trotz der Hindernisse durch den Cyberbetrugsfall liegt das Unternehmen im Rahmen seiner Liquiditätsplanung. Wir setzen die fruchtbare Zusammenarbeit mit Unither nicht nur für einen erfolgreichen Geschäftsübergang, sondern auch für das Wachstum des Geschäfts fort. Daher sind wir zuversichtlich, dass die Earn-Out-Zahlungen von bis zu 15 Millionen Euro im geplanten Zeitrahmen realisiert werden können. Darüber hinaus arbeiten wir intensiv an unseren Zielen, die wichtigsten Vermögenswerte der Marinosolv-Plattform zu vermarkten und unser Solv4U-Geschäft auszubauen."
Marinomed Biotech ( Akt. Indikation:  0,00 /0,00, -100,00%)

Die Porr präsentiert ihre neue ESG-Strategie. Grundlage der Strategie ist eine umfassende doppelte Wesentlichkeitsanalyse, einschließlich Risiko-, Auswirkungs- und Chancenbewertung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Daraus leiten sich 18 messbare Ziele und 55 konkrete Maßnahmen ab, die bis 2030 umgesetzt werden. CEO Karl-Heinz Strauss sagt: „Unsere bisherige Nachhaltigkeitsstrategie wurde im Jahr 2022 eingeführt. Seitdem hat sich in den Standards und auch in den praktischen Handlungsmöglichkeiten rund um die Nachhaltigkeit vieles zum Positiven verändert. Unsere neue ESG-Strategie bildet den neuesten Stand der Forschung, der technologischen Entwicklung und Regulatorik umfassend ab.“ Die ESG-Strategie ist entlang der Nachhaltigkeitssäulen Environmental, Social und Governance strukturiert und in acht zentrale Handlungsfelder gegliedert: Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität, nachhaltige Lieferkette, Gesundheit & Sicherheit sowie Chancengleichheit, Anti-Korruption und Compliance.
Porr ( Akt. Indikation:  31,10 /31,30, 1,13%)

Frequentis stattet Norwegens Feuerwehr-Notrufzentralen mit zukunftsfähigem Kommunikationssystem aus. Das System wird die aktuelle Integrierte Command-and-Control-Lösung (ICCS) bis Ende 2026 ersetzen und die Bearbeitung von Notrufen, die Alarmierung, die Koordinierung und die Zusammenarbeit unterstützen. Frequentis wird eine zentralisierte, softwarebasierte Lösung liefern, die auf der virtuellen Plattform des Kunden gehostet wird, was die Verwaltung, Wartung und Skalierung vereinfacht. Das System wird auch unterstützende Software für Kommunikation, Koordination, Monitoring und Informationsmanagement beinhalten und Disponent:innen so alles, was sie benötigen, in einer integrierten Umgebung zur Verfügung stellen.
Frequentis ( Akt. Indikation:  44,10 /44,30, 3,03%)

Die FACC wurde für den erfolgreichen Hochlauf der Produktion von C919-Komponenten von COMAC mit dem Supplier of the Year Award ausgezeichnet. Nach Prognosen von COMAC werden in den nächsten zwanzig Jahren über 6.000 Kurzstreckenflugzeuge benötigt. "Da FACC einer der strategischen Fertigungspartner von COMAC ist, stellt dies eine bedeutende Wachstumsperspektive dar," heißt es seitens FACC.
FACC ( Akt. Indikation:  7,00 /7,04, 0,29%)

Spar setzt auf zukunftssichere Rechenzentren von A1 in Österreich. Mit der offiziellen Übergabe der Rechenzentrumsfläche im A1 Next Generation Datacenter startet für die SPAR Österreich Gruppe eine neue Ära ihrer digitalen Infrastruktur. Im Rahmen des Projekts „Snowball“ werden alle internationalen Rechenzentren des Konzerns in die hochverfügbaren und georedundant angebundenen A1 Standorte Wien und Salzburg integriert.
Telekom Austria ( Akt. Indikation:  9,50 /9,55, -0,16%)

Die Wiener Börse nimmt alle Aktien des Schweizer Blue Chip Index SMI (Swiss Markt Index) in den global market auf. Dazu zählen Konzerne wie Nestlé, Novartis, Roche und UBS. Möglich wurde die Einführung durch eine regulatorische Änderung in der Schweiz, wie es heißt. Der Schweizer Bundesrat habe die Börsenschutzmaßnahmen gegenüber der EU beendet und damit auch Beschränkungen für Handelsplätze aus der EU, die den Handel mit Schweizer Aktien seit Juli 2019 nicht ermöglicht hatten.

Aktienkäufe: Verbund-CEO Michael Strugl hat den Kauf von 2.045 Aktien zu je 65,47 Euro gemeldet, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Auch weitere Vorstandsmitglieder haben gekauft: Achim Kasper (1.297 Aktien), Susanna Zapreva (1.297 Stück), Peter Kollmann (1.740).
Verbund ( Akt. Indikation:  65,55 /65,70, 0,04%)

Die Analysten von Raiffeisen Research stufen die Palfinger-Aktie weiter mit Kaufen ein und heben das Kursziel von 27,5 Euro auf nunmehr 36,0 Euro an. Sie meinen: "Unsere Analyse deutet darauf hin, dass der aktuelle Aktienkurs weiterhin ein sehr vorsichtiges Erholungsszenario einpreist. Dieses steht aber (noch) nicht im Einklang mit einer aktuellen Entspannung der Nachfragesituation, welche sich ab dem Halbjahr materialisiert sowie dem historischen Erholungsmuster der Bewertungskennzahlen von Palfinger. Wir halten die zuletzt nach oben angepassten des Analystenkonsenses für realistisch."
Palfinger ( Akt. Indikation:  28,90 /29,10, -0,17%)

(Der Input von Christine Petzwinkler für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 08.05.)



(08.05.2025)

mind the #gabb


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Christine Petzwinkler

Redaktion Börse Social Magazine.

>> http://boerse-social.com


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