News von Strabag, Bawag, Rosenbauer, Flughafen Wien, A1 Telekom Austria und ams, dazu ein aufkeimendes Interesse für Wertpapiere (Christine Petzwinkler)

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek im Auftrag des Aktienforums ist das Interesse seitens der Bevölkerung am Kapitalmarkt die vergangenen Jahre gestiegen. Während 2017 nur 11 Prozent der Befragten Wertpapiere kaufen wollten, waren es 2020 immerhin bereits 25 Prozent. "Interesse und Potenzial sind vorhanden, nun braucht es die Rahmenbedingungen", so Peter Hajek bei einer Pressekonferenz mit IV-Geschäftsführer Christoph Neumayer und Aktienforum-Präsident Robert Ottel. Neben der Förderung der Finanzbildung von sowohl Kindern und Jugendlichen aber auch Erwachsenen, bedürfe es auch einer steuerlichen Förderung der Pensionsvorsorge sowie der Einführung einer Spekulationsfrist. Die neue Regierung habe bereits positive Maßnahmen in ihrem Programm berücksichtigt, jetzt gehe es an die Umsetzung, sind sich alle drei Herren einig, denn ein starker Wirtschaftsstandort braucht einen starken Kapitalmarkt. Für Ottel, der bekanntlich auch Vorstand bei der voestalpine ist, ist auch die Planbarkeit für die Unternehmen wichtig. "Ein KöSt-Senkung ist gut, aber die Unternehmen brauchen auch einen Zeitplan", merkt er an. Auch die Bürokratie sei ein Bremsklotz, er erwähnt etwa die kostenpflichtigen Pflichteinträge in der Wiener Zeitung und bringt als alternatives System den deutschen Bundesanzeiger als positives Beispiel. Die Bekenntnis seitens der Regierung für den Finanzplatz und ein Finanzmarkt-Branding sei wesentlich, um auch internationale Investoren anzuziehen, weiß Ottel. Seitens der Wiener Börse heißt es zu der oben erwähnten Befragung: „Diese Regierung will, dass breitere Bevölkerungskreise am Kapitalmarkt teilnehmen. Würde das Regierungsprogramm zügig umgesetzt werden, wäre das ein substanzieller Schritt in Richtung finanzieller Inklusion der Bürger. Durchschnittlich sieben Prozent Rendite im ATX sollten kein Elite-Thema bleiben. Die richtigen Hebel wurden eindeutig erkannt: Steuerlich Bewegungsspielräume schaffen und Aufklärungsarbeit leisten. Bildung ist der beste Anlegerschutz und Bildung zahlt sich aus“, so Börse-Chef Christoph Boschan.

Der Baukonzern Strabag SE hat heute erste Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 sowie einen Ausblick auf 2020 bekannt gegeben. Mit einem Anstieg der Leistung um 2 Prozent auf 16,6 Mrd. Euro übertraf das Unternehmen die eigene Prognose. Der Auftragsbestand per 31.12.2019 kletterte um 3 Prozent auf 17,4 Mrd. Euro nach oben und lag erneut auf Rekordniveau. Die Strabag SE geht davon aus, im Geschäftsjahr 2020 ein Leistungsniveau von über 16 Mrd. Euro halten zu können. Diese Annahme ist dem Unternehmen zufolge durch den hohen Auftragsbestand gut unterlegt. Ergebnisseitig rechnet das Unternehmen damit, im Geschäftsjahr 2019 das bisherige Ziel einer operativen EBIT-Marge von mindestens 3,3 Prozent zu übertreffen. Mit einer geplanten EBIT-Marge von mehr als 3,5 Prozent für das Geschäftsjahr 2020 werde ein Schritt in Richtung des Mittelfristziels von 4,0 % gesetzt.
Strabag ( Akt. Indikation:  31,45 /31,60, 2,35%)

Die Bawag Group weist einen Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 604 Mio. Euro aus, was einer Steigerung um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. CEO Anas Abuzaakouk: "Wir haben alle unsere Ziele erreicht, mit einem Ergebnis vor Steuern von 604 Mio. Euro, einem Return on Tangible Common Equity von 16,1 Prozent und einem pro forma Gewinn je Aktie in Höhe von 5,22 Euro. In Übereinstimmung mit unserer jährlichen Dividendenpolitik werden wir der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividendenzahlung von 2,61 Euro je Aktie (+ 20% gegenüber dem Vorjahr) vorschlagen. Wir freuen uns auf die Zukunft und sind überzeugt davon, dass wir die Ziele für 2020 erreichen werden". Trotz des sich verändernden Makroumfelds mit noch niedrigeren Zinsen bekräftigt die Bank die Ziele für 2020, nämlich ein absolutes Ziel für den Jahresüberschuss vor Steuern von mehr als 640 Mio. Euro im Jahr 2020 und einen Nettogewinn größer als 480 Mio. Euro. "Soweit überschüssiges Kapital nicht organisch eingesetzt werden kann oder keine M&A-Transaktion bevorsteht, werden wir es über Aktienrückkäufe und/oder Sonderdividenden, abhängig von einer jährlichen Bewertung, an unsere Aktionäre zurückgeben", heißt es.
Bawag ( Akt. Indikation:  42,36 /42,44, 2,81%)

Der Rosenbauer Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 den Umsatz um 7,6 Prozent auf 978,9 Mio. Euro (2018: 909,4 Mio. Euro) erhöht. Das EBIT liegt bei 50,2 Mio. Euro (2018: 48,8 Mio. Euro), die EBIT-Marge belief sich zum Jahresende auf 5,1%. Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) wird mit 44,0 Mio. Euro (2018: 43,8 Mio. Euro) angegeben. Im abgelaufenen Jahr verzeichnete der Rosenbauer Konzern mit 1.073,0 Mio. Euro (2018: 1.107,7 Mio. Euro) einen Auftragseingang auf dem Niveau des Rekordjahres 2018. Der Auftragsbestand lag mit 1.149,5 Mio Eur zum 31. Dezember 2019 um 9,2 Prozent über dem Vorjahreswert (2018: 1.052,3 Mio. Euro). Die Analysten der Baader Bank bestätigen das Add-Rating und das Kursziel von 40,0 Euro für die Aktie. Der Umsatz blieb leicht unter den Erwartungen und der Unternehmenserwartung von 980 Mio. Euro, das EBIT übertraf jedoch leicht die Erwartungen, so die Analysten.
Rosenbauer ( Akt. Indikation:  43,80 /44,10, 2,21%)

Die A1 Telekom Austria Group hat Zahlen vorgelegt. Die Umsätze kletterten 2019 um 2,9 Prozent auf 4.565,2 Mio. Euro nach oben, das EBITDA um 0,8 Prozent auf 1.560,6 Mio. (exkl. Restrukturierung um 4,7 Prozent auf 1.644,7 Mio.). Das Betriebsergebnis lag im Jahr 2019 bei 614,8 Mio. Euro, ein Anstieg um 37,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Grund dafür waren Markenabschreibungen, die im Jahr 2019 mit 23,7 Mio. Euro deutlich geringer ausfielen (2018: 197,9 Mio.). Das Nettoergebnis stieg von 243,7 Mio. Euro im Jahr 2018 auf 327,4 Mio. Euro im Jahr 2019 an, was durch die Markenabschreibung im Vorjahr begünstigt wurde. Daneben wirkten Restrukturierungsaufwendungen in Österreich und ein Steuerfall in Bulgarien sowie höhere latente Steuern, die sich aus einer Wertsteigerung von Beteiligungen ergaben, negativ auf das Nettoergebnis aus. CEO Thomas Arnoldner: „Die A1 Telekom Austria Group verzeichnete auch im Gesamtjahr 2019 eine starke operative Performance und konnte ihren Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen. Erstmals seit 15 Jahren haben wir im Gesamtjahr ein EBITDA-Wachstum in allen Segmenten". Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet das Management der A1 Telekom Austria Group ein Wachstum der Gesamtumsätze von rund 1–2 % und eine erneute Ausweitung der EBITDA-Marge.
Telekom Austria ( Akt. Indikation:  7,50 /7,54, 2,04%)

Im Jänner 2020 stieg das Passagieraufkommen der Flughafen-Wien-Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) um 14,0 Prozent auf 2,5 Mio. Reisende an. Am Standort Flughafen Wien stieg das Passagieraufkommen im Jänner 2020 um 14,4% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 2.093.673 Reisende an.
Flughafen Wien ( Akt. Indikation:  35,30 /35,50, -1,39%)

ams hat 3.350.688 eigene Aktien an eine Anzahl von ausgewählten institutionellen Investoren zu einem Preis von CHF 44,25 pro Aktie platziert. Die Transaktion wurde von HSBC und UBS durchgeführt, wie ams mitteilt.
AMS ( Akt. Indikation:  42,17 /42,30, -1,20%)

Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat die Buy-Einstufung für ams nach Zahlen bestätigt und auch das Kursziel auf 85 Franken belassen. Die Credit Suisse hat das Kursziel für ams von 40,50 auf 41,50 Franken angehoben, aber die Einstufung auf "Underperform" belassen. Die RCB bestätigt die Hold-Empfehlung für den Flughafen Wien und nimmt das Kursziel von 42,0 auf 40,0 Euro zurück.

(Der Input von Christine Petzwinkler für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 12.02.)



(12.02.2020)

mind the #gabb


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Christine Petzwinkler

Redaktion Börse Social Magazine.

>> http://boerse-social.com


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