ATX-Trends: RBI, Erste, Porr, S Immo, Immofinanz, Strabag, UBM ...

Hoffnungen auf einen in Kürze beigelegten Handelsstreit zwischen den USA und China sowie besser als befürchtete Stimmungsdaten aus China und der Eurozone haben am Mittwoch die europäischen Börsen auf Halbjahreshochs getrieben. Der britische Leitindex konnte mit der übrigen Entwicklung in Europa nicht ganz mithalten, die Brexit-Unsicherheit drückte auf die Stimmungsdaten, die sich deutlich eintrübten, und gewann lediglich 0,4% dazu. Bei den Branchen gab es nur einen Verlierer, der Gesundheitssektor beendete den Tag mit einem Minus von 0,2%.

Ganz oben im Branchentableau rangierten wieder die Rohstoffwerte, der Sektor gewann 1,8% dazu. In Brasilien wurden aus Sicherheitsgründen viele Minendämme durch die Behörden stillgelegt, wodurch Sorgen bezüglich einer Verknappung des Angebots geschürt wurden. Gefragt waren auch Bankentitel, die UBS hat laut Medienspekulationen ein Auge auf DWS geworfen und konnte 1,5% zulegen, Santander plant eine vermehrte Digitalisierung der Prozesse und damit eine Kostenersparnis vor allem in Europa und gewann 2,0% dazu. Unter Druck gerieten Tabakhersteller, die US-Gesundheitsbehörde FDA prüft zurzeit einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Konsum von E-Zigaretten und krampfartigen Anfällen bei Rauchern, British American Tobacco gab daraufhin 2,1% nach, Imperial Brands rutschte um 4,1% ab. Infineon konnte den Aufwärtstrend fortsetzen und war mit einem Plus von 4,4% Spitzenreiter im Dax -Index.

Übernahmefantasien beflügelten ProSiebenSat1, angeblich soll der italienische Konzern Mediaset als Käufer auftreten wollen, diese Gerüchte wurden von Unternehmensseite nicht kommentiert, die Aktie legte dennoch 5,6% zu. Die Aktien von CMC Marktes, die zwischenzeitlich um mehr als zehn Prozent abgesackt waren, konnten sich im weiteren Handelsverlauf wieder erholen und schlossen mit einem Minus von 1,2%. Angesichts schärferer Regulierungsvorschriften rechnet das Handelshaus nun mit einem Umsatzrückgang im Geschäft mit sogenannten Differenzkontrakten.

Auch die Wiener Börse hat den Handelstag klar im Plus beendet, der ATX legte 1,2% zu und verzeichnete damit den vierten Gewinntag in Folge. Unternehmensnachrichten blieben weiter Mangelware. S Immo bestätigte das bereits veröffentlichte Jahresergebnis, dank höherer Neubewertungen konnte ein Rekordgewinn erzielt werden. Ein Thema war auch die mögliche Zusammenarbeit mit Immofinanz , die Gespräche sind im Laufen, aber es gibt noch keine konkreten Ergebnisse. S Immo musste leicht schwächer schliessen mit einem Minus von 0,1%, Immofinanz rutschte um 1,5% auf den letzten Platz im Leitindex. Bester Wert in Wien am gestrigen Handelstag war Porr , der Kurs des Bauunternehmens schnellte gleich um 6,5% nach oben. Auch die Strabag beendete den Tag positiv, wenngleich hier der Zugewinn mit 1,0% deutlich geringer ausfiel. Zu den klaren Gewinnern zählte auch Rosenbauer mit einem Plus von 2,3%, Semperit mit 2,5% Aufschlag und UBM Development, dieser Titel konnte sich um 4,1% verbessern. Einen guten Tag hatten wieder die Banken, angeführt von Raiffeisen mit einem Zuwachs von 2,3%, die Erste war nur knapp dahinter mit 2,2% Tagesgewinn, die Bawag konnte mit den beiden nicht ganz mithalten und befestigte sich um 0,6%. Gesucht war auch Verbund mit einem Plus von 2,4% und AT&S, für den Leiterplattenproduzent ging es um 2,3% nach oben. Die Österreichische Post konnte den Abwärtstrend stoppen und verteuerte sich um 1,8%. Zu den wenigen Verlierern des gestrigen Tages zählte neben einigen Immobilienwerten der Flughafen Wien mit einer Verbilligung von 0,5% sowie Valneva , der Impfstofferzeuger ging 0,6% leichter aus dem Handel.

Erneut risikofreudig zeigten sich die Anleger in den USA, alle drei großen Indices gingen mit Aufschlägen aus dem Handel. Deutlich schwächer als erwartete Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungsgewerbe rückten in den Hintergrund. Stattdessen beflügelten neu erwachte Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Handelskonflikts zwischen den USA und China sowie eine optimistische Branchenstudie zu Chipwerten die Börsenlaune. Das übertrumpfte auch die Tatsache, dass der Beschäftigungsanstieg in der Privatwirtschaft deutlich geringer als erwartet gemeldet wurde. Der Dow Jones stieg schlussendlich um 0,2%, nachdem er mehrmals in der Verlustzone war, der marktbreite S&P500 befestigte sich ebenfalls um 0,2% und der Nasdaq 100 konnte 0,6% Zugewinn erzielen. Boeing war mit einem Minus von 1,5% erneut Schlusslicht im Dow Jones, die Untersuchung des Absturzes einer 737 Max der Ethiopian Airlines hat einem Bericht zufolge neue Erkenntnisse gebracht, die den Flugzeugbauer in erhebliche Schwierigkeiten bringen könnten, wie Medien berichteten. Auch in den USA hatten die Aktien der Tabakhersteller mit Abschlägen zu kämpfen, Altria büßte 4,8% ein, Philip Morris verbilligte sich um 2,5%. Auftrieb erhielten dagegen insbesondere Aktien aus der Halbleiterindustrie. Das Analysehaus Nomura zeigte sich hinsichtlich des langfristigen Wachstums der Chiphersteller sehr optimistisch. Es wird mit einem jährlichen Wachstum von satten neun Prozent zwischen 2020 und 2025 gerechnet, die Bewertung von AMD und Intel wurde mit einer Kaufempfehlung aufgenommen. AMD zog um stolze 8,5% an, Intel konnte sich um 2,1% verbessern.

Eine leichte Verschnaufpause nach den starken Anstiegen in letzter Zeit legten die Ölpreise ein, für Brent ging es 0,2% nach unten, WTI wurde zum Handelsschluss 0,1%billiger gehandelt. Gold fiel in einem richtungslosen Handel etwas zurück und ging mit einem Kurs von 1.290 US-Dollar aus dem Handel. Der Euro zeigte sich leicht befestigt gegen den US-Dollar, das Währungspaar fand gegen Abend einen Kurs bei rund 1,123.

In Europa sind die Märkte vorbörslich etwas schwächer indiziert. In Asien schliessen die Börsen uneinheitlich. Sowohl von der Unternehmensseite wie auch von der Makroseite ist es heute relativ ruhig.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN


Wienerberger

Der heimische Ziegelproduzent Wienerberger gab heute bekannt, dass man den belgischen Spezialhersteller für Elektrozubehör Reddy S.A. übernimmt. Die margenstarke Produktpalette von Reddy ergänzt das bestehende Produktportfolio an Elektrozubehör und vorverkabelten Elektrorohren und wird in die Business Unit Wienerberger Piping Solutions integriert.



(04.04.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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