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09.03.2019

Peter Herzog - Vielfalt ist Schnee von gestern (Vienna City Marathon)


Peter Herzog aus dem VCM Team Austria bewundert Olympiasieger und Weltmeister, besonders aber Hobbyläufer. Und wäre er sein eigener Trainer, würde er sich selbst in den Hintern treten.

Greifst du nach den Sternen?


Peter Herzog grübelt: „In Wahrheit hat dieser Griff zu den Sternen gerade stattgefunden“, sagt er voll frischem Selbstbewusstsein. „Seit September bin ich Profi beim Heeressport. Diesen Schritt muss man sich mit dreißig erst einmal zutrauen!“ Beim Vienna City Marathon 2019 will er sich als Teil des VCM Team Austria die endgültige Bestätigung dafür abholen, dass dieser Schritt nicht nur mutig, sondern auch richtig war. Denn: Ein von Abwechslung geprägtes Leben ist Vergangenheit. Jetzt gibt es nur noch einen Brennpunkt: Marathon. „Vorbei sind die Zeiten, wo ich vierzig Stunden gearbeitet habe, wo ich bei den Biathleten als Trainer ausgeholfen habe“, berichtet er. Das Profi-Projekt ist nach und nach gereift, jetzt aber ist es die einzige Realität im Leben Peter Herzogs.



Die Triathlon-Karriere ist ebenfalls abgehakt: „Ich hatte natürliche Grenzen“, sagt er. „Weil ich geschwommen bin wie eine Werkzeugkiste. So gut habe ich gar nicht radfahren und laufen können, um das aufzuholen.“ Dabei hat ihm der Triathlon-Sport eine durchaus bewegte Zeit beschert: Durch seinen damaligen Beruf als Hausmeister in Leogang hatte er genug Zeit fürs Training und schaffte es sogar, nebenher die Abendmatura zu machen. „Das war auch so ein Griff zu einem kleinen Stern“, urteilt er. „Auch wenn die Aktion nur als sinnvoller Ausgleich zu Beruf und Sport gedacht war.“ Doch im Endeffekt sei die ganze Energie durch die fehlende Grundschule und Begabung beim Schwimmen verpufft.

Obwohl Peter Herzog auf dem Fahrrad fast stärker war, zog es ihn irgendwie zum Laufen. Ein Freund überredete ihn, beim München-Marathon mitzumachen. Peter lief 3:24 Stunden und merkte, dass da mehr geht. Das war 2014. Es sollte viel mehr gehen. Im Herbst 2017 ist er zum ersten Mal unter 2:20 Stunden gelaufen. Ein halbes Jahr später glänzte er bei der Halbmarathon-WM in Valencia als bester Österreicher. Im August 2018 holte er Rang zehn bei der Europameisterschaft in Berlin und jubelte mit Lemawork Ketema und Christian Steinhammer über die Bronzemedaille für Österreich in der Teamwertung.

Biathlon, Triathlon, Bike Trial – alles Geschichte. Ist Laufen im Vergleich zu dieser Vielfalt nicht furchtbar langweilig? „Nein“, sagt Peter ganz klar. Ein Ziel vor Augen – das funktioniere wie die berühmte Karotte vor der Nase eines Esels. „Man kann es schaffen, die meiste Zeit über in einem Gefühlshoch zu trainieren.“ Eine Einschränkung gibt es allerdings: Das Laufband. „Wenn draußen nichts geht, ist man darauf angewiesen“, sagt er. „Da musst du dich in eine Art Trance versetzen, sonst geht da gar nichts.“ Das Laufen in der Natur macht die Monotonie der Bewegung spielend wett. „Aber eines ist sicher: Am ersten Tag nach meiner Karriere findest du mein Laufband auf Ebay oder Willhaben.“ Nachsatz: „Wenn ich es bis dahin nicht komplett zerstört habe.“ Vor dem VCM 2018 sei er sogar selber mit der Schneefräse gefahren, um dem ungeliebten Trainingsgerät zu entkommen. 2019 sei das aufgrund der Schneemengen nicht mehr möglich gewesen. Ihn selbst wird man nach der Marathon-Karriere wieder eher in den Bergen finden. Ein paar Partner für Skitouren werden leicht aufzutreiben sein im so sportlichen Salzburger Land.

Herzog ist ein berühmter Fußballer-Name. Und einen anderen Rapidler, Stefan Schwab, kennt Peter noch aus seiner Schulzeit. Mit Andi Herzog ist er nicht verwandt: „Herzogs gibt’s in Saalfelden und Leogang wie Sand am Meer“, sagt er und begründet, warum Fußball nie ein Thema war in seinem Leben: „Ich war schon als Kind schwerstens ballbehindert.“ Die Geschicklichkeit sei nie das Problem gewesen, aber eben das fehlende Gefühl für jegliche Art von Ball. Eine Schwäche, die keine Rolle mehr spielt in seinem Leben.

Als größte Stärke sieht Peter Herzog hingegen sein Durchhaltevermögen. Nicht besonders überraschend für einen erfolgreichen Marathon-Läufer, oder? „Nein, aber ich bin schon Rennen zu Ende gelaufen, bei denen andere längst ausgestiegen wären.“ Er hasst den Gedanken, aufgeben zu müssen. „Diese positive Einstellung hilft mir auch im Training“, sagt er. Nach manchen längeren Einheiten sei er so kaputt, dass er am liebsten alles hinschmeißen würde. „Doch schon am nächsten Tag in der Früh ist bei mir der Reiz wieder voll da.“ Anders beim Krafttraining: „Da fällt es mir sehr schwer, mich zu überwinden.“

Stichwort Training: Sein Coach Peter Bründl ist auf den ersten Blick nicht zu beneiden, da Peter Herzog ja selbst ein erfahrener Trainer ist. „Doch wir haben eine perfekte Vertrauensbasis gefunden“, sagt der 30-Jährige Leoganger. So entstehe oft genug eine heiße Fachdiskussion auf höchstem Niveau. Natürlich spielt auch die eigene Trainer-Erfahrung eine Rolle: „Manchmal denke ich mir nach einer Trainingseinheit: Jeden anderen hätte ich nach so einem Auftritt so richtig in den Hintern getreten.“

Dabei geht es nicht nur um gelaufene Zeiten und erreichte Teilziele, sondern auch um die richtige Dosierung der permanenten Stoßbelastung, die beim Laufen der entscheidende Faktor für die Verletzungsanfälligkeit sei. „Ich kann es mir auch nicht mehr leisten, einfach irgendwo im Wald herumzulaufen“, sagt er. So habe er zwar früher trainiert und sei deshalb als ganz spezieller Naturbursch eingestuft worden. „Aber inzwischen bin auch ich längst computer- und GPS-gesteuert wie alle anderen auf meinem Niveau auch.“

Sein Hund, ein Nederlandse Kooikerhondje, verfolgt eine andere Taktik: „Immer wieder stehenbleiben und schnüffeln – deshalb kann ich ihn zum Training nicht mitnehmen“, erzählt Peter. Der Hund würde den Rhythmus brechen. „Aber vor dem Training geh‘ ich mit ihm Gassi. Da ist er als treuer Freund sehr hilfreich, weil ich alles andere als ein Frühaufsteher bin und wie viele andere Spitzensportler wie ein Neunzigjähriger aus dem Bett klettere.“ Beim Auslaufen nach dem Training darf der kleine Holländer dann auch wieder dabei sein.

Wohin geht die Reise?


Peters Vorbilder kommen aus Gegenden, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Aus Norwegen der achtfache Biathlon-Olympiasieger Ole Einar Bjørndalen, aus Kenia Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge, der im September 2018 in Berlin den Marathon-Weltrekord auf 2:01:39 verbesserte. Peters Lieblingsgegend ist hingegen sein Salzburger Land rund um Saalfelden und Leogang. Egal ob auf Trainingslager in Spanien, Frankreich oder Deutschland. Egal ob beim traditionellen Familien-Camping-Urlaub: „Man muss ab und zu fort fahren, um zu erfahren, wie schön es daheim ist.“

Eine ferne Stadt dominiert sein Denken und Handeln derzeit trotzdem: Tokio – Schauplatz der Olympischen Spiele 2020. Da das Teilnehmerfeld gegenüber Rio 2016 halbiert wird, muss nicht einmal eine Zeit von 2:14 Stunden eine Startgarantie bedeuten. Der Vienna City Marathon, dem er jetzt schon so richtig entgegenfiebert, ist ein ganz wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die japanische Metropole. Noch liegt seine Bestzeit bei 2:15:29. „Nach dem 7. April 2019 hoffentlich nicht mehr“, lacht er, ohne sich konkret auf eine bestimmte Zeit festlegen zu wollen.

Den Rückhalt von zu Hause hat er auch dann, wenn es nicht nach Wunsch klappen sollte: Der Papa, übrigens ein begeisterter Bergsteiger, hat ihn von Beginn an zu diversen Starts durch ganz Europa kutschiert. Und Freundin Görgyi steht ebenfalls voll und ganz hinter der Laufkarriere. „Mit ihr gut essen zu gehen – das ist eines der wenigen Hobbys, die mir geblieben sind“, sagt Peter Herzog ein bisserl wehmütig. „Das ist ein Dilemma am Leistungssport: Du musst auf sehr viele Interessen abseits der Laufstrecke verzichten – sogar manche Freundschaften werden vernachlässigt.“

Warum Marathon?


„Durch den Marathon wird das Wort Demut neu definiert“, sagt Peter Herzog. „Ich ziehe vor jedem Hobbyläufer den Hut, weil ich nicht vier bis fünf Stunden laufen könnte.“ Die Spitzenläufer sind ja nur zwischen zwei und zweieinhalb Stunden unterwegs. „Und dann ist da noch dieses Gefühl, wenn du in großen Städten durch das Publikum läufst. Ich bekomm‘ schon eine Gänsehaut, wenn ich nur darüber rede. Es ist faszinierend, mit den Emotionen zu kämpfen, die durch die Begeisterung des Publikums ausgelöst werden.“ Erstens Demut, zweitens Atmosphäre. Und der dritte Grund? „Es ist kein Ball im Spiel!“

Als Leichtathletik-Trainer und erfahrener Langstreckenläufer hat Peter Herzog auch ein paar Tipps für Hobbyläufer in seiner Schatzkiste: „Marathon wird in der Vorbereitung entschieden. Viele kleine Einheiten sind besser als ein paar große. Beim Rennen selbst sollte man die erste Hälfte spielerisch ohne zu viel Ehrgeiz angehen. Genug essen, genug trinken. Und in der zweiten Hälfte kann man versuchen, Grenzen auszuloten.“ Die Ziele mögen ja andere sein, aber ein paar Sternchen sind für jeden zum Greifen nahe.

Text: Jürgen Preusser

Im Original hier erschienen: Vielfalt ist Schnee von gestern


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09.03.2019

Peter Herzog - Vielfalt ist Schnee von gestern (Vienna City Marathon)


Peter Herzog aus dem VCM Team Austria bewundert Olympiasieger und Weltmeister, besonders aber Hobbyläufer. Und wäre er sein eigener Trainer, würde er sich selbst in den Hintern treten.

Greifst du nach den Sternen?


Peter Herzog grübelt: „In Wahrheit hat dieser Griff zu den Sternen gerade stattgefunden“, sagt er voll frischem Selbstbewusstsein. „Seit September bin ich Profi beim Heeressport. Diesen Schritt muss man sich mit dreißig erst einmal zutrauen!“ Beim Vienna City Marathon 2019 will er sich als Teil des VCM Team Austria die endgültige Bestätigung dafür abholen, dass dieser Schritt nicht nur mutig, sondern auch richtig war. Denn: Ein von Abwechslung geprägtes Leben ist Vergangenheit. Jetzt gibt es nur noch einen Brennpunkt: Marathon. „Vorbei sind die Zeiten, wo ich vierzig Stunden gearbeitet habe, wo ich bei den Biathleten als Trainer ausgeholfen habe“, berichtet er. Das Profi-Projekt ist nach und nach gereift, jetzt aber ist es die einzige Realität im Leben Peter Herzogs.



Die Triathlon-Karriere ist ebenfalls abgehakt: „Ich hatte natürliche Grenzen“, sagt er. „Weil ich geschwommen bin wie eine Werkzeugkiste. So gut habe ich gar nicht radfahren und laufen können, um das aufzuholen.“ Dabei hat ihm der Triathlon-Sport eine durchaus bewegte Zeit beschert: Durch seinen damaligen Beruf als Hausmeister in Leogang hatte er genug Zeit fürs Training und schaffte es sogar, nebenher die Abendmatura zu machen. „Das war auch so ein Griff zu einem kleinen Stern“, urteilt er. „Auch wenn die Aktion nur als sinnvoller Ausgleich zu Beruf und Sport gedacht war.“ Doch im Endeffekt sei die ganze Energie durch die fehlende Grundschule und Begabung beim Schwimmen verpufft.

Obwohl Peter Herzog auf dem Fahrrad fast stärker war, zog es ihn irgendwie zum Laufen. Ein Freund überredete ihn, beim München-Marathon mitzumachen. Peter lief 3:24 Stunden und merkte, dass da mehr geht. Das war 2014. Es sollte viel mehr gehen. Im Herbst 2017 ist er zum ersten Mal unter 2:20 Stunden gelaufen. Ein halbes Jahr später glänzte er bei der Halbmarathon-WM in Valencia als bester Österreicher. Im August 2018 holte er Rang zehn bei der Europameisterschaft in Berlin und jubelte mit Lemawork Ketema und Christian Steinhammer über die Bronzemedaille für Österreich in der Teamwertung.

Biathlon, Triathlon, Bike Trial – alles Geschichte. Ist Laufen im Vergleich zu dieser Vielfalt nicht furchtbar langweilig? „Nein“, sagt Peter ganz klar. Ein Ziel vor Augen – das funktioniere wie die berühmte Karotte vor der Nase eines Esels. „Man kann es schaffen, die meiste Zeit über in einem Gefühlshoch zu trainieren.“ Eine Einschränkung gibt es allerdings: Das Laufband. „Wenn draußen nichts geht, ist man darauf angewiesen“, sagt er. „Da musst du dich in eine Art Trance versetzen, sonst geht da gar nichts.“ Das Laufen in der Natur macht die Monotonie der Bewegung spielend wett. „Aber eines ist sicher: Am ersten Tag nach meiner Karriere findest du mein Laufband auf Ebay oder Willhaben.“ Nachsatz: „Wenn ich es bis dahin nicht komplett zerstört habe.“ Vor dem VCM 2018 sei er sogar selber mit der Schneefräse gefahren, um dem ungeliebten Trainingsgerät zu entkommen. 2019 sei das aufgrund der Schneemengen nicht mehr möglich gewesen. Ihn selbst wird man nach der Marathon-Karriere wieder eher in den Bergen finden. Ein paar Partner für Skitouren werden leicht aufzutreiben sein im so sportlichen Salzburger Land.

Herzog ist ein berühmter Fußballer-Name. Und einen anderen Rapidler, Stefan Schwab, kennt Peter noch aus seiner Schulzeit. Mit Andi Herzog ist er nicht verwandt: „Herzogs gibt’s in Saalfelden und Leogang wie Sand am Meer“, sagt er und begründet, warum Fußball nie ein Thema war in seinem Leben: „Ich war schon als Kind schwerstens ballbehindert.“ Die Geschicklichkeit sei nie das Problem gewesen, aber eben das fehlende Gefühl für jegliche Art von Ball. Eine Schwäche, die keine Rolle mehr spielt in seinem Leben.

Als größte Stärke sieht Peter Herzog hingegen sein Durchhaltevermögen. Nicht besonders überraschend für einen erfolgreichen Marathon-Läufer, oder? „Nein, aber ich bin schon Rennen zu Ende gelaufen, bei denen andere längst ausgestiegen wären.“ Er hasst den Gedanken, aufgeben zu müssen. „Diese positive Einstellung hilft mir auch im Training“, sagt er. Nach manchen längeren Einheiten sei er so kaputt, dass er am liebsten alles hinschmeißen würde. „Doch schon am nächsten Tag in der Früh ist bei mir der Reiz wieder voll da.“ Anders beim Krafttraining: „Da fällt es mir sehr schwer, mich zu überwinden.“

Stichwort Training: Sein Coach Peter Bründl ist auf den ersten Blick nicht zu beneiden, da Peter Herzog ja selbst ein erfahrener Trainer ist. „Doch wir haben eine perfekte Vertrauensbasis gefunden“, sagt der 30-Jährige Leoganger. So entstehe oft genug eine heiße Fachdiskussion auf höchstem Niveau. Natürlich spielt auch die eigene Trainer-Erfahrung eine Rolle: „Manchmal denke ich mir nach einer Trainingseinheit: Jeden anderen hätte ich nach so einem Auftritt so richtig in den Hintern getreten.“

Dabei geht es nicht nur um gelaufene Zeiten und erreichte Teilziele, sondern auch um die richtige Dosierung der permanenten Stoßbelastung, die beim Laufen der entscheidende Faktor für die Verletzungsanfälligkeit sei. „Ich kann es mir auch nicht mehr leisten, einfach irgendwo im Wald herumzulaufen“, sagt er. So habe er zwar früher trainiert und sei deshalb als ganz spezieller Naturbursch eingestuft worden. „Aber inzwischen bin auch ich längst computer- und GPS-gesteuert wie alle anderen auf meinem Niveau auch.“

Sein Hund, ein Nederlandse Kooikerhondje, verfolgt eine andere Taktik: „Immer wieder stehenbleiben und schnüffeln – deshalb kann ich ihn zum Training nicht mitnehmen“, erzählt Peter. Der Hund würde den Rhythmus brechen. „Aber vor dem Training geh‘ ich mit ihm Gassi. Da ist er als treuer Freund sehr hilfreich, weil ich alles andere als ein Frühaufsteher bin und wie viele andere Spitzensportler wie ein Neunzigjähriger aus dem Bett klettere.“ Beim Auslaufen nach dem Training darf der kleine Holländer dann auch wieder dabei sein.

Wohin geht die Reise?


Peters Vorbilder kommen aus Gegenden, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Aus Norwegen der achtfache Biathlon-Olympiasieger Ole Einar Bjørndalen, aus Kenia Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge, der im September 2018 in Berlin den Marathon-Weltrekord auf 2:01:39 verbesserte. Peters Lieblingsgegend ist hingegen sein Salzburger Land rund um Saalfelden und Leogang. Egal ob auf Trainingslager in Spanien, Frankreich oder Deutschland. Egal ob beim traditionellen Familien-Camping-Urlaub: „Man muss ab und zu fort fahren, um zu erfahren, wie schön es daheim ist.“

Eine ferne Stadt dominiert sein Denken und Handeln derzeit trotzdem: Tokio – Schauplatz der Olympischen Spiele 2020. Da das Teilnehmerfeld gegenüber Rio 2016 halbiert wird, muss nicht einmal eine Zeit von 2:14 Stunden eine Startgarantie bedeuten. Der Vienna City Marathon, dem er jetzt schon so richtig entgegenfiebert, ist ein ganz wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die japanische Metropole. Noch liegt seine Bestzeit bei 2:15:29. „Nach dem 7. April 2019 hoffentlich nicht mehr“, lacht er, ohne sich konkret auf eine bestimmte Zeit festlegen zu wollen.

Den Rückhalt von zu Hause hat er auch dann, wenn es nicht nach Wunsch klappen sollte: Der Papa, übrigens ein begeisterter Bergsteiger, hat ihn von Beginn an zu diversen Starts durch ganz Europa kutschiert. Und Freundin Görgyi steht ebenfalls voll und ganz hinter der Laufkarriere. „Mit ihr gut essen zu gehen – das ist eines der wenigen Hobbys, die mir geblieben sind“, sagt Peter Herzog ein bisserl wehmütig. „Das ist ein Dilemma am Leistungssport: Du musst auf sehr viele Interessen abseits der Laufstrecke verzichten – sogar manche Freundschaften werden vernachlässigt.“

Warum Marathon?


„Durch den Marathon wird das Wort Demut neu definiert“, sagt Peter Herzog. „Ich ziehe vor jedem Hobbyläufer den Hut, weil ich nicht vier bis fünf Stunden laufen könnte.“ Die Spitzenläufer sind ja nur zwischen zwei und zweieinhalb Stunden unterwegs. „Und dann ist da noch dieses Gefühl, wenn du in großen Städten durch das Publikum läufst. Ich bekomm‘ schon eine Gänsehaut, wenn ich nur darüber rede. Es ist faszinierend, mit den Emotionen zu kämpfen, die durch die Begeisterung des Publikums ausgelöst werden.“ Erstens Demut, zweitens Atmosphäre. Und der dritte Grund? „Es ist kein Ball im Spiel!“

Als Leichtathletik-Trainer und erfahrener Langstreckenläufer hat Peter Herzog auch ein paar Tipps für Hobbyläufer in seiner Schatzkiste: „Marathon wird in der Vorbereitung entschieden. Viele kleine Einheiten sind besser als ein paar große. Beim Rennen selbst sollte man die erste Hälfte spielerisch ohne zu viel Ehrgeiz angehen. Genug essen, genug trinken. Und in der zweiten Hälfte kann man versuchen, Grenzen auszuloten.“ Die Ziele mögen ja andere sein, aber ein paar Sternchen sind für jeden zum Greifen nahe.

Text: Jürgen Preusser

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