ATX-Trends: Flughafen Wien, Kapsch TrafficCom, Porr, Polytec, Semperit, voestalpine, Wienerberger ...

Nach den starken Zuwächsen vom Freitag mussten Europas Börsen einen kleinen Teil der dabei erzielten Gewinne gestern wieder abgeben. Schwache Wirtschaftsdaten aus China, wo die Wirtschaft 2018 so langsam gewachsen war wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr, dämpften die Stimmung ein wenig. Impulse aus den USA gab es am Montag nicht, denn die Wall Street blieb wegen eines Feiertages geschlossen. Im Fokus stand am Nachmittag die Rede von Großbritanniens Premierministerin Theresa May zum "Plan B" für das in der vergangenen Woche vom Parlament abgelehnte Abkommen mit der EU. Wesentlich Neues, das die Aktenmärkte hätte bewegen können, verkündete May nicht. Am schwächsten präsentierten sich am gestrigen Handelstag die Versorger mit einem Minus von 1,1%, Industriegüter und Transport, Reise und Freizeit waren mit einem Plus von 0,3% die besten Branchen. Merrill Lynch stufte den französischen Molkereiproduzenten Danone wieder auf „Kaufen“ hoch und setzte ihn auf die Liste der Top-Empfehlungen für Europa, das brachte für den Wert einen Tagesgewinn von 1,0%. Noch besser schlug sich Moet Hennessy Louis Vuitton mit einem Aufschlag von 1,5%. Air France KLM profitierte ebenfalls von einer positiven Analystenempfehlung und verteuerte sich gleich um 5,2%. Just Eat sackte im Tagesverlauf zeitweise deutlich ab, ging aber dann mit einem Zuwachs von 0,7% aus dem Handel. Die Quartalszahlen waren leicht besser als erwartet, für Verunsicherung sorgte der Abgang des Vorstandschefs nach nur 16 Monaten Amtszeit. Fraport konnte 3,0% zulegen, nachdem Goldman Sachs dem Flughafenbetreiber in einem schwierigen Umfeld gute Aussichten eingeräumt hatte. Die Deutsche Telekom litt unter einer Verkaufsempfehlung durch die Berenberg Bank und musste einen Abschlag von 2,4% hinnehmen. Enttäuschende Aussagen zu den Unternehmenszielen ließen die Aktien von Dax -Schlusslicht Henkel letztlich um 9,8% einbrechen. Der Konsumgüterhersteller will nach dem trägen Vorjahr mit einer deutlichen Steigerung der Investitionen das Wachstum ankurbeln und verzichtet dafür zunächst auf eine bessere Marge, dieser neue Ausblick lag aber sehr deutlich unter den Markterwartungen.

Nachgeben musste gestern auch der ATX , das heimische Börsenbarometer schloss mit einem Abschlag von 0,9%, auch in Wien regierten Gewinnmitnahmen während positive Impulse ausblieben. Bei den Einzelwerten profitieren die Aktien von Wienerberger nur kurz von einer angekündigten Dividendenerhöhung. Die Titel stiegen im Eröffnungshandel um knapp 1,9%, rutschten dann aber ins Minus und beendeten den Handelstag um 1,6% tiefer. Die Ausschüttung des Ziegelkonzerns soll für 2018 um knapp 70 Prozent auf 50 Cent je Aktie angehoben werden. Wienerberger betrifft der Brexit allerdings direkt, Großbritannien ist der größte Einzelmarkt des Unternehmens. Nach dem starken Freitag mussten die Bankaktien einen Teil der Gewinne wieder abgeben, die Bawag rutschte um 2,5% ab, Erste Group verbilligte sich um 2,0% und bei der Raiffeisenbank International betrug der Tagesverlust 1,5%. Die Raiffeisen Centro Bank senkte ihr Kursziel für voestalpine , behielt aber die Kaufempfehlung bei, in Summe bedeutete das einen Abschlag von 0,3% für den Stahlkonzern. Warburg Research senkte das Kursziel für Polytec , beliess aber die Einschätzung auf „Halten“, der Autozulieferer schloss daraufhin 1,1% schwächer. Gesucht waren Porr mit einem Plus von 3,8%, Kapsch TrafficCom mit 2,5% Aufschlag sowie Schoeller-Bleckmann und Agrana , die beide 2,1% zulegen konnten. Allesamt wurden sie aber in den Schatten gestellt von Semperit , der Gummihersteller verbesserte sich gleich um 7,9%.

Beim Öl tat sich gestern wenig, Brent verteuerte sich leicht um 0,1%, WTI wurde auf Grund des Feiertages nicht gehandelt. Ebenso ruhig war der Handel in Gold , das Edelmetall schloss nahezu unverändert bei einem Preis von rund 1.280 US-Dollar für die Feinunze. Auch im Handel zwischen Euro und US-Dollar gab es nur wenig Volumen, das Währungspaar handelte den ganzen Tag mit wenig Bewegung rund um die Marke des Wochenschlusses, gegen Abend wurde ein Preis von rund 1,137 gefunden.

Die europ. Börsen sind leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Minus. Von der Unternehmensseite meldete Flughafen Wien vorläufige Ergebnisse. Von der Makroseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Der Flughafen Wien veröffentlichte heute seine vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2018. Das Jahr 2018 war das passagierstärkste Jahr in der Geschichte des Unternehmens (34,4 Mio., +11,3%). Davon entfielen rund 27 Mio. Passagiere auf den Standort Wien (+10,8%), was ebenfalls einen Rekordwert darstellt. Hierbei wirkten sich die Langstreckenverbindungen, sowie neue Flugverbindungen und Frequenzerweiterungen der Airlines positiv aus.  Der Ausblick für 2019 bleibt weiterhin positiv: Die Flughafen-Wien-Gruppe rechnet mit einem Passagierwachstum von +8% bis +10% sowie Steigerungen bei Umsatz, EBITDA und einem 10%-Zuwachs beim Nettoergebnis. Die Nettoverschuldung des Unternehmens soll weiter auf unter €150 Mio. reduziert werden. Für Investitionen sind im Jahr 2019 rund €240 Mio. vorgesehen. Die gute Unternehmensentwicklung ermöglicht für 2018 die Anhebung der Dividende um rund 30%, wobei die Ausschüttungsquote in zwei Schritten von bisher 50% auf 60% angehoben wird.



(22.01.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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