Todsichere Werbung (Günter Luntsch)

Todsichere Werbung. Ich ärgere mich täglich über das Faktum, dass die Wiener Linien bzw. einige Firmen es nötig haben, in Wiener U-Bahn-Stationen mit Mittelperron mit Kleingedrucktem zu werben. Wohlgemerkt: Wo die Gleise für beide Richtungen direkt nebeneinander liegen und der jeweilige Bahnsteig ganz außen, dort werben sie nicht. Weil sie offenbar glauben, die U-Bahn-Fahrgäste schauen nur dorthin, wo die U-Bahn einfährt. Viele Minuten lang. Sie schauen nicht zurück, obwohl da oft ungenutzte weiße Wände sind. Nein, die Werbung platzieren sie so, dass die Schienen zwischen Werbeplakat und Fahrgast sind. Alles unter 20 cm Schriftgröße fällt sicher unter „Kleingedrucktes“, wenn die Werbung so weit vom Werbekonsumenten entfernt ist, wahrscheinlich auch etwas größere Schrift, das müsste man abmessen, welche Schriftgröße dem Werbekonsumenten gerade noch zumutbar ist. Das große „Tichy“ ohne weitere Worte finde ich okay, der Wiener weiß ohne Kleingedrucktes, was das bedeutet, und vielleicht macht er schnell einen Abstecher zum Tichy, wenn er schon mal in der U1 ist. „Merkur → 300 Meter“ ist auch okay, der Wiener kennt sich aus und rennt mal schnell rauf, wenn er was braucht.

Aber wenn Firmen wirklich glauben, dass sie alle Informationen über ihr Geschäft auf einem Plakat auf so gefährlichem Terrain wie der U-Bahn anbringen können, dann muss ich sie enttäuschen. Wer Näheres zu „Ungewollt schwanger?“ wissen will, muss sich gaaaaanz weit vorbeugen, um das Kleingedruckte auch nur ansatzweise lesen zu können. Und schon fällt ein potentieller Kunde bzw. eine potentielle Kundin weg. Den Kunden zur Selbstgefährdung zu zwingen, das kann doch keine Lösung sein! Und sollte meiner Meinung nach verboten sein. Ich habe die Wiener Linien schon einmal darauf hingewiesen, aber offenbar geht es da um viel Geld, dafür gehen die Wiener Linien schon mal ein Risiko ein. Ich wünsche sowas auch keinem U-Bahn-Fahrer, dass einmal ein Fahrgast vor ihm auf die Schienen fällt, nur wegen dieser echt blöden Werbeplatzierung.



(10.10.2018)

Stop Ende


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Günter Luntsch

#gabb Autor, siehe http://boerse-social.com/...

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